Dokument: Zytoarchitektonische Kartierung des ventrolateralen Gyrus praecentralis im menschlichen Gehirn: Der ventrale prämotorische Kortex - Zytoarchitektur, Parzellierung und probabilistische 3D-Karten

Titel:Zytoarchitektonische Kartierung des ventrolateralen Gyrus praecentralis im menschlichen Gehirn: Der ventrale prämotorische Kortex - Zytoarchitektur, Parzellierung und probabilistische 3D-Karten
Weiterer Titel:Cytoarchitectonic mapping of the ventrolateral precentral gyrus in the human brain
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=64481
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240103-125605-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Stangier, Jeanette [Autor]
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Dateien vom 22.12.2023 / geändert 22.12.2023
Beitragende:Prof. Dr. med. Amunts, Katrin [Gutachter]
Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Caspers, Svenja [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Seit vielen Jahren stellt die Entschlüsselung der Strukturierung und Organisation der menschlichen Hirnrinde die Wissenschaft immer wieder vor Herausforderungen. Das Verständnis des genauen Zusammenhangs von Struktur und Funktion ist nicht nur für die Grundlagenforschung von Bedeutung, sondern auch für den klinischen Kontext, z.B. bei der Beurteilung von Läsionen nach Schlaganfall. Dies erfordert genaue Kenntnis der Feinstruktur des Gehirns, die jedoch für viele Bereiche, zu denen auch der prämotorische Kortex gehört, noch große Lücken aufweist.
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der mikrostrukturellen Organisation des ventralen prämotorischen Kortex. Die bisherigen Studien zur zytoarchitektonischen Kartierung des menschlichen Kortex beschränkten sich auf eine kleine Anzahl von untersuchten Gehirnen, sodass eine interindividuelle Variabilität keine Berücksichtigung finden konnte, und beinhalteten eine meist auf subjektiven Kriterien beruhende Unterteilung. Daher erfolgte hier die zytoarchitektonische Untersuchung des ventrolateralen prämotorischen Kortex in einer Stichprobe von zehn post-mortem Gehirnen mit Hilfe eines untersucherunabhängigen Kartierungsverfahrens. Es konnten drei Areale innerhalb des ventrolateralen prämotorischen Kortex abgegrenzt werden: 6v1, 6v2 und 6r1. Die Grenzen wurden mit Hilfe eines untersucherunabhängigen statistischen Verfahrens nachgewiesen. Die anschließende Analyse der zytoarchitektonischen Unterschiede der Areale untereinander und zu Nachbararealen zeigen die Gemeinsamkeiten der drei neuen Areale, die sie als Teil des ventrolateralen prämotorischen Kortex auszeichnen. Anschließend erfolgte die Transformation der Areale aller zehn Gehirne in einen gemeinsamen Standardreferenzraum. Die errechneten Wahrscheinlichkeitskarten spiegeln die topographische Variabilität der Areale wider. Diese wurden verwendet, um maximale Wahrscheinlichkeitskarten zu erstellen, die jedem Voxel ein bestimmtes Gebiet zuordnen. Diese Karten werden über den Julich Brain Atlas öffentlich zugänglich gemacht. Sie bilden eine genaue anatomische Grundlage für die Interpretation weiterführender funktioneller Studien, um Struktur-Funktionsbeziehungen besser untersuchen und zuordnen zu können. So scheint bei der Ausführung von Bewegungsabläufen insbesondere 6v2 involviert zu sein, wohingegen 6v1 und 6r1 an Planung, Vorstellung und Beobachtung von Bewegungen der oberen Extremität beteiligt zu sein scheinen. Die Untersuchungen zu Beobachtung von Bewegungsabläufen in Zusammenhang mit der hier vorgenommenen mikrostrukturellen Gliederung scheinen das Vorhandenseins eines mirror neuron- Systems innerhalb des ventrolateralen prämotorischen Kortex zu unterstützen.

For many years, deciphering the structure and organisation of the human cerebral cortex has been a scientific challenge. Understanding the exact relationship between structure and function is not only important for basic research, but also for the clinical context, e.g., in the assessment of lesions after strokes. However, this requires a detailed knowledge of the fine structure of the brain including the premotor cortex, which is still not complete.
This study focuses on the microstructural organisation of the ventral premotor cortex. Previous studies on cytoarchitectural mapping of the human cerebral cortex were limited to a small number of brains examined, so that interindividual variability could not be considered, and contained subdivisions were based mostly on subjective criteria. Therefore, an observer-independent mapping procedure was used in a sample of ten post-mortem brains in this cytoarchitectonic survey of ventrolateral premotor cortex in this study. Three areas within the ventrolateral premotor cortex could be defined: 6v1, 6v2, and 6r1. The boundaries between the areas were proven using an observer-independent statistical procedure. The subsequent analysis of the cytoarchitectural differences between the areas among themselves and to neighbouring areas reveals the common features of the three new areas that distinguish them as part of the ventrolateral premotor cortex. Subsequently, areas of all ten brains were transformed into a common standard reference space. The calculated probability maps reflect the topographical variability of the areas. The probability maps were used to create maximum probability maps that assign a specific area to each voxel. These maps are made publicly available in the Julich Brain Atlas. They provide an accurate anatomical foundation for the interpretation of more advanced functional imaging studies to better study and map structure-function relationships within the ventrolateral premotor cortex. For example, particularly 6v2 appears to be involved in the execution of movement sequences, whereas 6v1 and 6r1 appear to be involved in planning, envisioning, and observing upper extremity movements. The studies on observation of movement sequences in connection with the microstructural division made herein seem to support the presence of a mirror neuron system within the ventrolateral premotor cortex.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » C. u. O. Vogt-Institut für Hirnforschung
Dokument erstellt am:03.01.2024
Dateien geändert am:03.01.2024
Promotionsantrag am:12.03.2023
Datum der Promotion:14.12.2023
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