Dokument: Präparationsverhalten von Zahnärztinnen und Zahnärzten bei Kronen- und Brückenversorgungen – Auswertung von digitalen zahntechnischen 3D-Modelldatensätzen im Vergleich mit der anhand eines Fragebogens empirisch ermittelten Präparationsweise

Titel:Präparationsverhalten von Zahnärztinnen und Zahnärzten bei Kronen- und Brückenversorgungen – Auswertung von digitalen zahntechnischen 3D-Modelldatensätzen im Vergleich mit der anhand eines Fragebogens empirisch ermittelten Präparationsweise
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=64412
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20231218-082756-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Büscher, David [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]2,50 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 12.12.2023 / geändert 12.12.2023
Beitragende:Prof. Dr. Hugger, Alfons [Gutachter]
Prof. Dr. Ommerborn, Michelle [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Kronen- und Brückenversorgungen stellen grundlegende Versorgungsformen in der zahnärztlichen Prothetik dar. Ein wesentlicher Behandlungsschritt ist die Zahnpräparation durch den Zahnarzt. Hierbei wird zu Beginn die Zahnkrone durch Zahnhartsubstanzabtrag in ihrer Ausdehnung anatoform reduziert. Dieser Arbeitsschritt bildet in einer sich anschließenden komplexen Prozesskette die Basis, um den Zahn mittels geeigneter Materialien wieder zur gewünschten Kontur ergänzen zu können. Präparationsempfehlungen versuchen hierbei einerseits, den Anforderungen des gewählten Werkstoffs und andererseits der Zahnanatomie entsprechenden biologisch limitierenden Faktoren gerecht zu werden. Die Etablierung neuer Werkstoffe erfordert hierbei eine stetige materialspezifische Anpassung dieser Richtlinien.
Es stellte sich die Frage, ob geltende Anforderungen an diesen essenziellen Behandlungsschritt auf Seiten der Zahnärzteschaft adäquat internalisiert und praktiziert werden, um ein für den Patienten zufriedenstellendes und stabiles Ergebnis zu erzielen. Ferner sollte untersucht werden, inwieweit die Befragung unter den praktizierenden Zahnärztinnen und Zahnärzten von dem praktischen Vorgehen abweicht.
Hierzu erfolgten die Vermessung und Auswertung von innerhalb des digitalen Workflows angefallenen eingescannten Präparationen. N = 1002 digitalisierte Präparationen konnten aus fünf zahntechnischen Großlaboren akquiriert werden. Die anonymisierten Scans durften nicht älter als drei Jahre sein. Die vorliegenden STL-Datensätze wurden schließlich mithilfe der Dentalsoftware Exocad nach Parametern wie marginaler Präparationsbreite, Präparationswinkel und Abstand zum Zahnantagonisten dreidimensional vermessen. Außerdem wurde ein Fragebogen mithilfe des Umfragetools SoSci-Survey erstellt und an n = 9446 innerhalb Deutschlands tätige niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte per E-Mail versandt.
Es konnte eine Rücklauf von n = 406 Fragebögen erzielt werden. Der Fragenkatalog erfasste die im Praxisalltag bevorzugte Präparationsweise. Hierzu wurden neben Präparationsform, Präparationswinkel, verwendeten Instrumenten, Abformmethoden ebenfalls die Verwendung von CAD/CAM-Verfahren und 3D-Scan-Abformungen erfragt. Die Ergebnisse aus Fragebogen und Laborauswertung wurden jeweils mit den geltenden Standards aus Literatur und Industrie verglichen. Darüber hinaus sollten eventuelle Diskrepanzen zwischen Ergebnissen der Onlineumfrage und der Laborauswertung ermittelt werden.
Während beim okklusalen Mindestsubstanzabtrag die geforderten Mindestwerte größtenteils eingehalten wurden, zeigten sich bei der marginalen Präparationsbreite, der gewählten Präparationsform und dem Präparationswinkel deutliche Abweichungen von den Anforderungen. So wurde gerade bei Betrachtung keramischer Restaurationen tendenziell zu konisch und zu schmal präpariert. Ebenso wies ein relevanter Anteil von 39,0 % von n = 910 Präparationen ein als ungeeignet für Keramiken anzusehendes tangentiales marginales Randdesign als Hauptpräparationsform auf. Im Fragebogen hingegen gaben 71,2 % bis 90,4 % und so ein Großteil der n = 406 Zahnärztinnen und Zahnärzte ein in Hinblick auf Präparationsform und -winkel keramikkonformes Präparationsverhalten an. Insofern unterschied sich die persönliche Einschätzung signifikant (p ≤ 0,001) von den Ergebnissen der Laborauswertung. Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf eine verbesserungswürdige Umsetzung des Arbeitsschrittes der zahnärztlichen Präparation sowie eine fehlerhafte Selbsteinschätzung hierzu hin.

Crown and bridge restorations represent basic forms of care in dental prosthodontics. An essential treatment step is tooth preparation by the dentist. Initially, the tooth crown is reduced in its anatomical shape by removing hard tooth substance using suitable rotating instruments of the same shape. This work step forms the foundation in a subsequent complex process chain in order to be able to restore the tooth again prosthetically to the desired contour using suitable materials. Preparation recommendations try to meet the requirements of the selected material on the one hand and the biologically limiting factors corresponding to the tooth anatomy on the other. The establishment of new materials requires a constant material-specific adaptation of these guidelines.
The objective of this study was to investigate whether applicable requirements for this essential treatment step are adequately internalized and practiced by the dental profession to achieve a satisfactory and stable result for the patient. Furthermore, it was to be investigated to what extent the survey among practising dentists deviates from the practical procedure.
For this purpose, scanned preparations from the digital workflow were measured and evaluated. A total of n = 1002 digitised preparations were acquired from five large dental laboratories. These were not allowed to be older than three years. The available STL data sets were finally measured three-dimensionally using the Exocad dental software according to parameters such as marginal preparation width, preparation angle and distance to the tooth antagonist. In addition, a questionnaire was created using the survey tool SoSci-Survey and sent by e-mail to n = 9446 dentists practising in Germany.
A response rate of n = 406 questionnaires was achieved. With the help of the questionnaire, the preferred preparation method in daily practice was recorded. In addition to the preparation form, preparation angle, instruments used and impression methods, the use of CAD/CAM procedures and 3D scan impressions were also asked. The results from the questionnaire and the laboratory evaluation were compared with the applicable standards from literature and industry. In addition, any discrepancies between the results of the online survey and the laboratory evaluation were to be identified.
While the required minimum values for the occlusal minimum substance removal were largely complied with, the marginal preparation width, the selected preparation shape and the preparation angle showed significant deviations from the requirements. Especially when ceramic restorations were considered, the preparation tended to be too conical and too narrow. Similarly, a relevant proportion of 39.0% (n = 910) had a tangential marginal design as their main preparation shape, which was considered unsuitable for ceramics. In the questionnaire, on the other hand, a large proportion of 71.2 % - 90.4 % (n = 406) of dentists stated that their preparation behavior conformed to ceramics with regard to preparation shape and angle. In this respect, the personal assessment differs significantly (p ≤ 0.001) from the results of the laboratory evaluation. The results of this study indicate that there is room for improvement in the implementation of the dental preparation step and that self-assessment of this step is incorrect.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.12.2023
Dateien geändert am:18.12.2023
Promotionsantrag am:10.03.2023
Datum der Promotion:17.10.2023
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen