Dokument: Allergietestverfahren auf dem Prüfstand – die Relevanz des Nasalen Allergenprovokationstests in der Allergiediagnostik bei allergischer Rhinitis
Titel: | Allergietestverfahren auf dem Prüfstand – die Relevanz des Nasalen Allergenprovokationstests in der Allergiediagnostik bei allergischer Rhinitis | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=64065 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20231117-081044-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Sternal, Fabian Gerald Rudolf [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Wagenmann, Martin [Gutachter] PD Dr. med. Meller, Stephan [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Die Prävalenz allergischer Erkrankungen hat seit den 90er-Jahren stark zugenommen und damit die Notwendigkeit einer möglichst effektiven Allergietestung, um gezielt therapieren zu können. Diverse bereits publizierte Studien basieren auf Stichproben mit zu geringem Umfang und gehen nicht ausreichend gezielt auf die relevanten Aspekte einer effektiven Allergietestung ein.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Relevanz des Nasalen Allergenprovokationstests (NPT) in der Allergiediagnostik bei allergischer Rhinitis zu untersuchen. Denn obwohl der nasale Provokationstest als Goldstandard der allergologischen Diagnostik bei allergischer Rhinitis betrachtet wird, erfolgt die Durchführung meist nur in Fällen, in denen Anamnese und Sensibilisierung nicht kongruent sind. Dazu werden Inhalationsallergene betrachtet, welche die eine starke Prävalenzzunahme seit den 90er-Jahren verzeichnen. Dabei wurde der NPT hinsichtlich seiner Sicherheit (auch im Kontext von asthmatischen Erkrankungen), der effektivsten Lösungskonzentration für seine Anwendung (empfohlene Konzentration gegenüber der fünf- und zehnfachen Dosis) und seiner Aussagekraft gegenüber den gängigen Testverfahren des Pricktestes und der serologischen Messung von spezifischem Immunglobulin E (sIgE), auch unter Berücksichtigung der Anamnese, untersucht. Zudem wurde das Vorkommen des jungen Krankheitsbildes der Lokalen Allergischen Rhinitis (LAR) untersucht. Es wurde eine retrospektive Querschnittsstudie aller Patienten der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Düsseldorf, die in 23 Jahren (1990 bis 2013) einen NPT an der Klinik erhalten haben, durchgeführt. Die Daten wurden aus den entsprechenden Patientenakten der Universitätsklinik extrahiert. Die Analyse beruht durch diese Vollerhebung auf insgesamt 1.003 Fällen. Das Alter variiert zwischen vier und 75 Jahren, 54 Prozent sind männlich. Sie enthält darüber hinaus 309 Fälle mit Asthma bronchiale (laut Anamnese). Nach ihrer Aufbereitung wurden die Daten mit Hilfe von bivariaten Korrelationsanalysen samt Signifikanztests ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass der NPT gegenüber den gängigen Allergietestverfahren Pricktest und Serologie spezifischer zur Bestimmung einer Sensibilisierung mit klinischer Relevanz ist. Selbst unter Berücksichtigung einer passenden Anamnese zeigt sich im NPT nur eine etwa 50 prozentige Übereinstimmung mit positiven Testergebnissen der Sensibilisierungstests. Dabei ist der NPT umso genauer, je weiter die Allergenkonzentration gesteigert wird. Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für den Patienten ist damit nicht verbunden und auch insgesamt zeigt sich eine hohe Sicherheit des Verfahrens. Ein Asthma bronchiale übt dabei weder einen Effekt auf die Ergebnisse aus, noch besteht ein erhöhtes Risiko für Betroffene. Eine LAR lässt sich für mehr als 20 Prozent der im Pricktest und sIgE-Befund als negativ eingestuften Patienten feststellen, von denen wiederum 20 Prozent anamnestisch ein Asthma bronchiale aufweisen. Aus diesen Erkenntnissen lässt sich die Empfehlung ableiten, dass Pricktests oder serologische Untersuchungen lediglich als Sensibilisierungstests dienen können. Vor einer Therapieentscheidung sollte ein NPT angeschlossen werden, da sonst etwa jeder zweite Fall eine unnötige Behandlung erhalten könnte. Außerdem sollte bei anhaltendem Verdacht auf eine allergische Genese der Symptome trotz negativen Ergebnisses im Pricktest und sIgE-Befund zum Ausschluss einer LAR möglichst eine Folgediagnostik angeschlossen werden. So können einerseits unnötige Behandlungsrisiken und -zeiten für die Patienten sowie eine unnötige finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem vermieden werden und andererseits die von einer Allergie betroffenen Patienten durch eine gezielte Behandlung adäquat versorgt werden.Since the 1990s the prevalence of allergic diseases greatly increased and with it the need for a most effective allergy testing in order to provide targeted therapy. Various already published studies are based on too small samples and do not adress the relevant aspects of effective allergy testing in a sufficiently targeted manner. The aim of this Dissertation is to study the relevance of the nasal allergen challenge test (NPT) in allergy diagnostics for allergic rhinitis. Because although the nasal provocation test is known as the gold standard of allergological diagnostics, it is only practiced when anamnesis and sensitization do not match. For this purpose, inhalant allergens are considered, which have recorded a strong increase in prevalence since the 1990s. The NPT was evaluated with regard to its safety (also in the context of asthmatic diseases), the most effective concentration for its use (recommended concentration compared to five and ten times the dose) and its validity compared to the common test methods of prick tests and serological specific immunoglobulin determination (sIgE), also considering the anamnesis. In addition, the occurrence of the young clinical picture of local allergic rhinitis (LAR) was examined. This study ist based on a retrospective cross-sectional study of all patients of the Hals-Nasen-Ohren-Klinik of the Universitätsklinikums Düsseldorf who received an NPT at the clinic over a period of 23 years (1990 to 2013). The data were collected from patient files. All analysis are based on this survey on a total of 1,003 cases of treatments. The age varies between 4 and 75 years, 54 percent are male. It also contains 309 cases with bronchial asthma (according to anamnesis). After preparing, the data were analyzed with the help of bivariate correlations and significance tests. The results show that the NPT is more specific for determining sensitization with clinical relevance than the common allergy test methods (prick test and sIgE). Even considering the anamnese, the NPT shows only around 50 percent agreement with positive test results from prick test or sIgE. The NPT is more accurate the further the allergen concentration is increased. This is not associated with an increased safety risk for the patient and the overall safety of the procedure is also very high. Bronchial asthma has neither an effect on the results, nor is there an increased risk for the patients. LAR can be detected in more than 20 percent of patients classified as negative in prick tests and sIgE findings, of whom 20 percent have a documented bronchial asthma. From these findings, the conclusion and recommendation can be drawn that skin prick tests or serological tests can only be used as a sensitization test. An NPT should be connected before a therapy decision is made, since otherwise about every second case could receive unnecessary treatment. In addition, if there is a persistent suspicion of an allergic genesis of the symptoms despite negative results in the skin prick test and sIgE findings to rule out LAR, follow-up diagnostics should be carried out if possible. On the one hand, unnecessary treatment risks, time for the patient and financial burden on the healthcare system can be avoided, and on the other hand, patients affected by an allergy can be adequately treated. | |||||||
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Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 17.11.2023 | |||||||
Dateien geändert am: | 17.11.2023 | |||||||
Promotionsantrag am: | 13.03.2023 | |||||||
Datum der Promotion: | 02.11.2023 |