Dokument: Die prähospitale Analyse der mikrovaskulären Endstrombahn bei Notfallpatienten

Titel:Die prähospitale Analyse der mikrovaskulären Endstrombahn bei Notfallpatienten
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20231018-110316-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Reed, Markus [Autor]
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Dateien vom 16.10.2023 / geändert 16.10.2023
Beitragende:Prof. Dr. Jung, Christian [Gutachter]
Prof. Dr. Sellin, Lorenz [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:In der präklinischen Notfallmedizin sind die Möglichkeiten zur Diagnostik und Risikostratifikation des akut erkrankten oder verletzten Patienten limitiert. Im Vordergrund stehen die klinische Untersuchung und eine begrenzte Auswahl technischer Geräte. Ein zentrales Problem der präklinischen Diagnostik ist die Fokussierung auf die Makrozirkulation: Blutdruckwerte und Pulsfrequenz stehen im Mittelpunkt der klinischen Betrachtung. Diese Parameter können jedoch bei vital gefährdeten Patienten gerade in der Frühphase unauffällig sein. Zur Beurteilung einer vitalen Bedrohung bietet sich die Mikrozirkulationsanalyse an. Auf dieser Ebene kann bereits bei normaler Makrozirkulation eine Hypoperfusion des Gewebes sichtbar werden. Ziel dieser prospektiven Arbeit war es zu überprüfen, ob im präklinischen Umfeld – bei der Versorgung eines Notfallpatienten außerhalb des Krankenhauses - eine sublinguale Mikrozirkulationsmessung möglich ist und ob diese zur Risikostratifikation beitragen kann. Im Rahmen von Notarzteinsätzen wurden videomikroskopische Aufnahmen der sublingualen Mukosa mit einem Sidestream Dark Field Mikroskop angefertigt. Das entstandene Bildmaterial wurde zunächst einer Evaluierung mittels eines Scores, dem Microcirculation Image Quality Score (MIQS), unterzogen. Die Auswertung der Parameter erfolgte automatisiert mittels einer Software der Firma MicroVisionMedical, Amsterdam, Niederlande (AVA 4.3). Insgesamt konnten 17 Patienten eingeschlossen werden. Der häufigste Grund für eine Alarmierung waren kardiale Probleme und Erkrankungen (47%), gefolgt von internistischen (24%) und respiratorischen Erkrankungen (18%). Die Schwere der Erkrankung eines präklinischen Notfallpatienten wird durch den Notarzt anhand des sogenannten NACA-Scores klassifiziert (1=geringfügige Verletzung/Erkrankung; 7=Tod). Der Median des gemessenen NACA-Scores betrug 3. Die durchschnittliche Qualität der aufgenommenen Videos wurde im Anschluss durch den Notarzt ausgewertet und lag nach dem Microcirculation Image Score bei 2,2 („akzeptabel“). Die Parameter der Mikrozirkulation zeigen eine negative Korrelation (Spearman`s rho, p < 0,05) mit dem vom Notarzt erhobenen NACA-Status. Es zeigt sich eine verminderte Gefäßdichte und ein verminderter Blutfluss in den kleinen Gefäßen. Eine Ausnahme stellt lediglich der Anteil der kleinen perfundierten Gefäße dar, der nicht mit den erhobenen NACA-Werten korreliert. Zusammenfassend zeigt diese Arbeit erstmals, dass die Messung der sublingualen Mikrozirkulation auch außerhalb der Klinik valide und sicher einsetzbar ist. 

A prehospital emergency setting offers only a limited variety of diagnostic tools to identify a critical ill patient. Clinical examination and a limited choice of technical equipment are in the fore. Focusing on parameters of macrocirculation seems to be a significant problem, particularly in the early phase of shock, these parameters can be in normal range. To assess a vital threat, the analysis of microcirculation could be of help. Looking at parameters of microcirculation allows for hypoperfusion to be detected, even though parameters of macro-circulation are in normal range, disguising the early stages of shock. The aim of this prospective study is to show whether it is possible to measure microcirculation in a prehospital emergency setting and to reveal the diagnostic value of microcirculation parameters.
Videos of the sublingual mucosa of patients have been taken in a prehospital emergency setting handled by an emergency physician. A Sidestream Dark Field Microscope was used. The videos were evaluated by Microcirculation Image Quality Score (MIQIS) to ensure adherence to the required quality standard before prior to being analyzed. The analysis was done by using the AVA 4.3 – software of Microvision Medical. The study was carried out by an emergency doctor´s unit between April 2018 and September 2019. 17 patients were included. The most frequent causes for calling the emergency services were cardiac problems (47%), followed by acute internal illnesses (24%) and respiratory illnesses (18%). The severity of injury or disease is measured by the NACA-Score (1= moderate disturbance; 7= death) The average NACA (National Advisory Committee for Aeronautics) score that classifies the severity of injuries, illnesses and intoxication was 3.
The Microcirculation Image Score averages 2,2 and therefore the quality of the videos is acceptable.
Parameters of microcirculation revealed a negative correlation with the NACA-score (Spearman`s rho, p < 0,05). Small vessels present an impaired vessel density and a reduced blood flow. Except for the small perfused vessels: They did not show a correlation with NACA.
Summarizing the results of this study showed that measurement of parameters of sublingual microcirculation in an out of hospital setting is secure and practicable.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.10.2023
Dateien geändert am:18.10.2023
Promotionsantrag am:18.04.2023
Datum der Promotion:12.10.2023
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