Dokument: White matter hyperintensities als Präventivfaktor in Bezug zum kardiovaskulären Risikoprofil

Titel:White matter hyperintensities als Präventivfaktor in Bezug zum kardiovaskulären Risikoprofil
Weiterer Titel:white matter hyperintensities as preventive factor in relation to the cardiovascular risk profile
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=63896
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20231019-110022-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Olbramski, Bartosz Mateusz [Autor]
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Dateien vom 15.10.2023 / geändert 15.10.2023
Beitragende: Heiß, Christian [Gutachter]
Prof. Dr. Haendeler, Judith [Gutachter]
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Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:White matter hyperintensities (WMH) sind mikroangiopathische Veränderungen in der weißen Substanz des Gehirns. Das Auftreten dieser Läsionen zeigt eine klinische Relevanz. So ist das Auftreten von WMH zum Beispiel mit einem erhöhten Risiko vergesellschaftet eine Demenz, einen Schlaganfall oder eine psychiatrische Erkrankung (u.a. Depression, Schizophrenie) zu erleiden. Auch ist das Auftreten von WMH mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Die WMH sind im Kontext von neurologischen und psychiatrischen Komorbiditäten gut erforscht. Ein Zusammenhang zu kardiovaskulären Risikofaktoren sowie Komorbiditäten ist jedoch derzeit evidenzbasiert nicht derart gut belegt. WMH zeigen sich nicht nur bei kranken Menschen, sondern auch in der gesunden Allgemeinbevölkerung. Ob die WMH ein valider Präventivfaktor im kardiovaskulären Kontext ist, soll anhand der Ausarbeitung näher exploriert werden. In der Dissertation wird ein primärprophylaktisches Kollektiv untersucht (n=172 Patienten). Diese Probanden unterzogen sich im Jahr 2015 einer erweiterten Vorsorgeuntersuchung. In der Studie wurden die WMH des Kollektivs analysiert. Zudem wurde das Kollektiv anhand biometrischer Charakteristika (z.B. Lipid-Status, Körpergewicht) und kardiovaskulärer Risikofaktoren (u.a. chronischer Nikotinabusus, arterielle Hypertonie) hin aufgeschlüsselt. Ein Zusammenhang der WMH zur Biometrik sowie den kardiovaskulären Komorbiditäten wurde näher examiniert. Das Kollektiv bestand überwiegend aus gesunden Probanden mit nur gering ausgeprägten kardiovaskulären Risikofaktoren. Nichtsdestotrotz waren WMH-Läsionen bei jedem Probanden nachweisbar. Probanden mit arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus sowie einem chronischem Nikotinabusus hatten im Vergleich zu Patienten ohne diese Komorbiditäten vermehrt WMH, was jedoch nur hinsichtlich des Nikotinabusus statistisch signifikant war. Patienten mit einem Plaque in den Karotiden bzw. im Bulbus caroticus hatten im Vergleich zu Probanden ohne einen Plaque vermehrt WMH, was jedoch nur annähernd statistisch signifikant war. In der Korrelations-Analyse konnte ein linearer, positiver Zusammenhang von WMH-Läsionen in Bezug zum Alter, systolischen Blutdruck und LDL-Cholesterin aufgezeigt werden, der statistisch signifikant war. Die PROCAM-Risikokalkulation (PROCAM Weibull score, 10-jähriges Herzinfarkt-Risiko) zeigte ebenso einen positiven Zusammenhang zur Quantität an WMH-Läsionen, was statistisch höchst signifikant war. Diese Ausarbeitung konnte einen Zusammenhang von WMH-Läsionen zu kardiovaskulären Risikofaktoren und Komorbiditäten sowie biometrischen Charakteristika (z.B. Alter) aufzeigen, was jedoch in diesem primärprophylaktischen Kollektiv nicht durchwegs statistisch signifikant war. Es wurde ein „gesundes“ Kollektiv untersucht. In einem Kollektiv mit dezidierten kardiovaskulären Erkrankungen (z.B. systolische Herzinsuffizienz) sowie auch größerer Fallzahl könnten sich andere Zusammenhänge aufzeigen. Die WMH bieten ein gutes Potential als ein Präventivfaktor im kardiovaskulären Kontext, insbesondere, da die Läsionen bereits subklinisch bei „gesunden“ Probanden nachweisbar sind. Damit könnte die Manifestation von Erkrankungen womöglich verlangsamt bzw. verhindert werden, indem Patienten je nach Intensität an WMH-Läsionen verstärkt in Präventionsmaßnahmen eingeschleust werden. Bezüglich der Analyse der WMH-Läsionen gibt es derzeit noch kein standardisiertes Verfahren. Die Läsionen können händisch, halb-automatisiert so wie auch voll-automatisiert ausgewertet werden. Eine Standardisierung wäre zur adäquaten Vergleichbarkeit von Resultaten in unterschiedlichen Studien gefragt. Im Kontext von neurologisch-psychiatrischen Komorbiditäten sind die WMH gut erforscht. Im kardiovaskulären Kontext ist dies derzeit noch nicht der Fall. Hier sind große, multizentrische und prospektive Studien gefordert. Letztendlich hat sich eine klinische Relevanz von WMH aufgezeigt, jedoch ist hier ein noch stärkerer Evidenzgrad gefragt.

White matter hyperintensities (WMH) represent microangiopathic changes in the white substance of the brain. These lesions seem to be of clinical relevance. For instance, the occurence of WMH is associated with an increased risk to come down with dementia, a stroke or psychiatric diseases (e.g., depression, schizophrenia). The appearance of WMH is associated with an increased mortality as well. So far, WMH are well investigated in the context of neurological and psychiatric comorbidities. In contrast, there is not much evidence of WMH in the context of cardiovascular risk factors and comorbidities. WMH occur not only in ill people, but also in healthy individuals of the general population. If WMH are a valid preventive factor in the context of cardiovascular risk factors and comorbidities, is to be examined in the dissertation. In this work, a primary prophylactic collective is investigated (n=172 patients). These individuals have done an advanced, preventive, medical checkup in 2015. In this population, the occurence and extent of WMH is analyzed. Furthermore, the biometric characteristics (e.g., lipid profile, body weight) and cardiovascular risk factors (including nicotine abuse and arterial hypertension) of the population are examined. An association of WMH to the biometric characteristics as well as the cardiovascular risk factors and comorbidities of the collective is investigated. The population consisted for the most part of healthy individuals with a rather low expression of cardiovascular risk factors. Nevertheless, WMH appeared in the brain of every individual. Patients with arterial hypertension, diabetes mellitus as well as nicotine abuse had more WMH than patients without these comorbidities. However, this result was only of statistical significance with regard to the nicotine abuse. Individuals with a plaque in the carotids and the Bulbus caroticus respectively, had more WMH than patients without a plaque. This was just nearly of statistical significance, though. The correlation analysis has revealed a linear, positive association of WMH lesions in relation to age, systolic blood pressure as well as the LDL cholesterol. This was of statistical significance. The PROCAM risk calculation (PROCAM Weibull score, 10 year risk of myocardial infarction) has shown a positive relationship to the quantity of WMH as well, what was extremely, statistically significant. This dissertation has presented a relation of WMH lesions to cardiovascular risk factors and comorbidities as well as to biometric characteristics (e.g., age). In this primary prophylactic collective, not all results have shown statistical significance, however. A “healthy” population has been examined. In a collective with various cardiovascular diseases (e.g., systolic heart failure) as well as in a greater collective with more individuals, there could be maybe other results. The WMH have a good potential as a preventive factor in the cardiovascular context. In particular, because these lesions occur subclinically and early in “healthy” individuals before the manifestation of various diseases. Therefore, the manifestation of diseases could probably be slowed down and prevented respectively, when individuals are incorporated strongly in prevention programs depending on the extent of WMH. So far, there is no standardized method for the analysis of WMH. These lesions can be analyzed manually, half automated as well as fully automated. A standardization is needed so that results of various studies can be compared with each other adequately. WMH are well investigated in the context of neurological and psychiatric comorbidities. In contrast, there is not that much evidence with regard of WMH to cardiovascular risk factors and comorbidities. So, huge, multicenter as well as prospective studies are needed. Finally, WMH have shown clinical relevance. However, there is the need of a greater level of evidence.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.10.2023
Dateien geändert am:19.10.2023
Promotionsantrag am:06.03.2023
Datum der Promotion:10.10.2023
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