Dokument: Katarakt-Operation bei Hornhauterkrankungen beziehungsweise reduziertem Einblick aufgrund einer kornealen Trübung

Titel:Katarakt-Operation bei Hornhauterkrankungen beziehungsweise reduziertem Einblick aufgrund einer kornealen Trübung
Weiterer Titel:Cataract surgery for corneal disease or reduced vision due to corneal opacity
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20231019-104253-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Laun, Isabel Marie [Autor]
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Dateien vom 04.10.2023 / geändert 04.10.2023
Beitragende:PD Dr Dr Frings, Andreas [Gutachter]
Dr. med. habil Safi, Sami Alexander [Gutachter]
Stichwörter:Katarakt, Katarakt-Operation, Kataraktoperation, Hornhauterkrankung, korneale Pathologie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Kataraktoperationen stellen weltweit eine der häufigsten Operationsindikationen dar. Liegt beglei-tend eine Hornhauterkrankung vor, so können durch eine damit einhergehende Hornhauttrübung einerseits der Visus des Patienten vermindert, andererseits die Sichtverhältnisse auf das Operati-onsgebiet verschlechtert sein. Es stellt sich die Frage, ob Patienten mit Hornhauterkrankungen von Kataraktoperationen profitieren und auch, ob der Eingriff für sie erhöhte Risiken birgt. Diese Studie vergleicht Kataraktoperationen zwischen einer Patientengruppe mit Hornhauterkrankungen und einer Kontrollgruppe ohne Hornhauterkrankung, mit Betrachtung des Auftretens intra- und post-operativer Komplikationen, der zu erwartenden Visusverbesserung, Änderungen der Refraktion, der intraokularen Druck- und Hornhautmesswerte.
Patienten, die zwischen 2011 und 2017 eine Kataraktoperation in der Universitätsaugenklinik Düs-seldorf erhielten und gleichzeitig eine relevante Hornhautpathologie aufwiesen wurden in diese Studie eingeschlossen. Als Kontrollgruppe dienten Patienten mit demselben operativen Eingriff, ähnlichem Alter und Geschlecht ohne entsprechende korneale Erkrankung. Es erfolgte eine retro-spektive Auswertung der Daten, dabei wurden ein präoperativer, ein unmittelbar postoperativer, sowie ein Messzeitpunkt im Verlauf von ein bis sechs Monaten postoperativ berücksichtigt.
Sowohl in der Gruppe mit Hornhauterkrankungen als auch in der Kontrollgruppe konnte eine signi-fikante Steigerung des Visus postoperativ im Verlauf im Vergleich zu präoperativ nachgewiesen werden. Der Visus stieg in der Gruppe mit Hornhauterkrankungen im Vergleich zum präoperativen Visus von 0,28 ± 0,20 [VAdec] postoperativ im Verlauf auf durchschnittlich 0.42 ± 0.28 [VAdec]. Bei der Kontrollgruppe ohne Hornhauterkrankungen stieg der Visus von durchschnittlich 0,41 ± 0,25 [VAdec] präoperativ auf durchschnittlich 0.66 ± 0.31 [VAdec] postoperativ im Verlauf. Der absolute Visusanstieg war in der Gruppe mit Hornhauterkrankungen signifikant geringer als in der Kontroll-gruppe. Das Vorhandensein einer Hornhauterkrankung wirkte sich nicht negativ auf die Entwicklung der Refraktion nach Kataraktoperation aus. Die Gruppe mit Hornhauterkrankungen wies unmittel-bar postoperativ einen signifikant niedrigeren intraokularen Druck auf als die Gruppe ohne Horn-hauterkrankung. Durch das Vorliegen einer Hornhauterkrankung ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der Häufigkeit intraoperativer Besonderheiten im Vergleich zu Patienten ohne Hornhauterkrankung. Für die Pachymetrie und die korneale Densitometrie bestanden keine signi-fikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen, mit Ausnahme der präoperativen Densitometrie, die bei der Gruppe mit Hornhauterkrankung höhere Werte aufwies als bei der Kontrollgruppe ohne Hornhauterkrankung. Es fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede der Operations-dauer oder der Phakoemulsifikationszeit zwischen der Gruppe mit Hornhauterkrankung und der Gruppe ohne Hornhauterkrankung. Durch das Vorhandensein einer Hornhauterkrankung wurde keine signifikante Beeinflussung der Rate an postoperativen Komplikationen gefunden. Bei der Kon-trollgruppe ohne Hornhauterkrankung fanden sich postoperativ im Verlauf signifikant häufiger Zel-len im Kammerwasser als bei der Risikogruppe mit Hornhauterkrankung. Es fand sich kein signifi-kanter Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Hornhauterkrankung und der Entwicklung eines Nachstars.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass für Patienten, die sich einer Kataraktoperation unterziehen, durch eine begleitende Hornhauterkrankung kein erhöhtes perioperatives Risiko besteht. Gleichzeitig kann der Eingriff für Patienten mit Hornhauterkrankung eine signifikante Verbesserung des Visus leisten, wenngleich durch das Fortbestehen der kornealen Pathologie eine Einschränkung des Visus verbleiben kann.

Cataract operations are one of the most common surgical indications worldwide. When a corneal disease is present additionally, not only the patient's visual acuity may be reduced due to the asso-ciated corneal opacity, but the visibility of the surgical area can also be impaired. The question arises whether patients with corneal disease benefit from cataract surgery and whether the surgery carries increased risks for them. This study compares cataract surgery between a group of patients with corneal disease and a control group without corneal disease, looking at the incidence of in-traoperative and postoperative complications, expected improvement in visual acuity, changes in refraction, intraocular pressure and corneal measurements.
Patients who underwent cataract surgery at the Department of Ophthalmology, University Hospital of Dusseldorf, Germany, between 2011 and 2017 and had a corneal pathology relevant to the sur-gical procedure were included in this study. The control group consisted of patients of a similar age and gender without corneal disease who received the same operational procedure. A retrospective analysis of the data was performed, taking into account a preoperative assessment, an immediately postoperative one, as well as a follow-up six months after the operation.
Both the group with corneal disease and the control group showed a significant increase in visual acuity postoperatively during follow-up compared to preoperative levels. The visual acuity in the group with corneal disease increased from 0.28 ± 0.20 [VAdec] preoperatively to an average of 0.42 ± 0.28 [VAdec] postoperatively. In the control group without corneal disease, visual acuity increased from an average of 0.41 ± 0.25 [VAdec] preoperatively to an average of 0.66 ± 0.31 [VAdec] postoper-atively. The absolute increase in visual acuity was significantly lower in the group with corneal dis-ease than in the control group. The presence of corneal disease had no negative effect on the de-velopment of refraction after cataract surgery. The group with corneal disease had significantly lower intraocular pressure immediately after surgery compared to the group without corneal dis-ease. There were no significant differences in the incidence of intraoperative abnormalities due to the presence of corneal disease.
No significant differences in pachymetry and corneal densitometry could be found between the two groups, except for preoperative densitometry, which was higher in the group with corneal dis-ease. There were no statistically significant differences in the duration of surgery or phacoemulsifi-cation time between the two groups. The presence of corneal disease did not significantly affect the rate of post-operative complications. In the control group without corneal disease, cells were found postoperatively significantly more frequently in the aqueous humour than in the risk group with corneal disease. There was no significant correlation between the presence of corneal disease and the development of secondary cataract.
Our results show that there is no increased perioperative risk for patients undergoing cataract sur-gery due to concomitant corneal disease. At the same time, surgery can provide a significant im-provement in visual acuity for patients with corneal disease, although a reduction in visual acuity may remain due to the persistence of corneal pathology.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.10.2023
Dateien geändert am:19.10.2023
Promotionsantrag am:24.04.2023
Datum der Promotion:26.09.2023
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