Dokument: Ultraschallbefunde bei Patientinnen und Patienten eines tropenmedizinischen Zentrums in Deutschland

Titel:Ultraschallbefunde bei Patientinnen und Patienten eines tropenmedizinischen Zentrums in Deutschland
Weiterer Titel:Ultrasound findings in patients at a tropical medicine center in Germany
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=63757
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20231004-105146-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Breuer, Matthias [Autor]
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Dateien vom 02.10.2023 / geändert 02.10.2023
Beitragende:Prof. Dott. Univ. Pisa Richter, Joachim [Gutachter]
Prof. Dr. med. Kubitz, Ralf [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Sonographie spielt in einem modernen tropenmedizinischen Zentrum eine bedeutende Rolle. Zahlreiche typische Befunde werden in der vorliegenden Arbeit beschrieben und besprochen.
Manche dieser Untersuchungen wie die Beurteilung von Echinokokkose oder Bilharziose gehören in die Hand von Expertinnen und Experten, die anhand der Befunde wesentliche Therapieentscheidungen festlegen. Sowohl bei der zystischen Echinokokkose durch den Hundebandwurm als auch bei der alveolären Echinokokkose durch den Fuchsbandwurm kann ein Sonographiebefund uneindeutig sein, sodass das Tropenmedizinische Zentrum um Zweitmeinung und weitere Abklärung gebeten wird. Je nach Befund und Beschwerden erfolgt nach interdisziplinärer Fallvorstellung eine operative Therapie, eine medikamentöse Therapie oder zunächst keine Therapie. In allen Fällen sind Verlaufskontrollen notwendig.
Sonographische Bilharziosezeichen sind bei Fernreisenden eine Rarität. Bei Zugewanderten aus Hochendemiegebieten sind sie jedoch regelmäßig anzutreffen. Sonographisch wird die Diagnose oder die Verdachtsdiagnose festgestellt. Ob eine aktive Erkrankung vorliegt, kann oft nur durch parasitologische und serologische Untersuchungen erkannt werden. Die Sonographie hat anschließend über viele Jahre einen hohen Stellenwert in Verlaufskontrollen mit Krebs¬früherkennung.
Diese zum Teil sehr häufigen Kontrolluntersuchungen über viele Jahre fanden in stark variierenden Intervallen statt. Als Ursache kann eine individuelle Notwendigkeit gesehen werden. Hemmnisse des regelmäßigen Kontaktes können jedoch auch sein: Die Kommuni-kation indirekt über den Hausarzt, Sprachbarrieren und Wohnsitzwechsel. Ein Recall-System wird angeregt.
Fundierte Kenntnisse in der allgemeinen Sonographie sind hier zudem erforderlich, da nicht selten internistische Erkrankungen vorliegen.
Spezielle tropensonographische Befunde können bei unspezifischen Beschwerden oder gar bei Beschwerdefreiheit im Rahmen von Routineuntersuchungen auffallen. Jeder Untersucher und jede Untersucherin anderer Fachrichtung sollte hierüber Grundkenntnisse erlangen, um ggf. eine Zuweisung zur weiteren Beurteilung zu veranlassen. Die ärztliche Ausbildung bedarf hierzu im Bereich der Sonographie von Parasitosen einer Optimierung, was an einer exemplarischen Untersuchung gängiger Lehrbücher dargestellt wird.
Die Studie legt zudem nahe, dass auf einen Teil der Sonographien verzichtet werden kann, insbesondere wenn deren Durchführung aus Kapazitätsgründen schwierig wäre.
Ein eindeutiges Beispiel hierfür ist die Abdomensonographie bei unkomplizierten Durchfall-erkrankungen. Auch wenn der Amöbenleberabszess als Folge einer Amöben-Enteritis eine ernste Erkrankung und regelmäßig sehr gut sonographisch auszuschließen ist, kommt dieser sehr selten in tropenmedizinischen Zentren vor und andere klinische Symptome sollten Anlass zur Sonographie geben.
Die Malaria ist eine oft akut lebensbedrohliche Erkrankung. Eine Sonographie mit Bestimmung der Milzgröße erfolgte auch in diesem Zentrum häufig. Die Daten legen nahe, was bereits mehrfach in den letzten Jahren durch Studien gezeigt wurde: Bei der Malaria des Erwachsenen spielt die Milzgrößen-Bestimmung zur Diagnosestellung und zur Prognose-abschätzung eine sehr untergeordnete Rolle.
Leitlinien, bei welchen Symptomen oder bei welcher Anamnese eine Sonographie durch-geführt werden sollte, fehlen.

Sonography plays an important role in a modern tropical medicine centre. Numerous typical findings are described and discussed in this paper.
Some of these investigations, such as the assessment of echinococcosis or bilharzia, should be carried out by experts who determine important treatment decisions on the basis of the findings. For both cystic echinococcosis due to dog tapeworm and alveolar echinococcosis due to fox tapeworm, sonographic findings may be inconclusive, meaning that the tropical medicine centre is asked for a second opinion and further clarification. Depending on the findings and symptoms, an interdisciplinary case presentation takes place regarding possible operative treatment, drug treatment or initially no treatment. Follow-ups are necessary in all cases.
Sonographic signs of bilharzia are rarely seen in long-distance travellers. They are however regularly encountered in immigrants from highly endemic regions. The diagnosis or the suspected diagnosis is established through sonography. Whether an active disease is present is often only determined through parasitological and serological examination. Sonography has achieved great importance over many years in follow-ups in relation to cancer screening.
These follow-up examinations sometimes occurred very often over the course of many years at strongly varying intervals. The reason can be identified as individual need. However, barriers to regular contact can also be: indirect communication via the general practitioner, language barriers and change of place of residence. A recall system is suggested here.
Well-founded knowledge in general sonography is also required here, because internal disorders are often present.
During routine examinations, specific tropical sonographic findings can be revealed when unspecific symptoms are presented, or even if there are no symptoms at all. All examiners from other specialist fields should acquire basic knowledge here, so that they can make referrals for further assessment as required. Medical training in the field of the sonography of parasites requires optimisation beyond that which is illustrated in the sample examinations of popular textbooks.
The study also recommends that some sonographies need not be performed, particularly if the examination would be difficult for reasons of capacity.
A clear example of this is abdominal sonography in the case of straightforward diarrhoea. Even though amoebic liver abscess as a consequence of amoebic enteritis is a serious disease and can be routinely excluded very successfully by sonography, it occurs very rarely in tropical medicine centres, and other clinical symptoms should be the motivation to perform sonography.
Malaria is often an acutely life-threatening disease. Sonography with determination of the spleen size is also performed routinely at this centre. Data suggests what has often been revealed in studies in recent years: in the case of malaria in adults, determining the spleen size very much plays a secondary role in diagnosis and prognosis assessment.
There is a lack of guidelines regarding the symptoms or clinical history which should be present in order for sonography to be performed.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Tropenmedizin
Dokument erstellt am:04.10.2023
Dateien geändert am:04.10.2023
Promotionsantrag am:17.04.0023
Datum der Promotion:26.09.2023
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