Dokument: Virtueller Herzauskultationskurs via Videokonferenz: Effekt auf die Auskultationsfertigkeit von Medizinstudierenden im dritten Studienjahr am Simulationstrainer im Vergleich zum Fachliteratur-eigenstudium sowie Beurteilung der Akzeptanz des digitalen Lehrformates

Titel:Virtueller Herzauskultationskurs via Videokonferenz: Effekt auf die Auskultationsfertigkeit von Medizinstudierenden im dritten Studienjahr am Simulationstrainer im Vergleich zum Fachliteratur-eigenstudium sowie Beurteilung der Akzeptanz des digitalen Lehrformates
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=63701
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230925-112733-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Rüllmann, Nils [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]6,67 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 18.09.2023 / geändert 18.09.2023
Beitragende:Prof. Dr. Kröncke, Klaus-Dietrich [Gutachter]
Prof. Dr. Wilm, Stefan [Gutachter]
Stichwörter:Virtuelle Auskultation, Kardiale Auskultation, Auskultationstraining, Skills Lab
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die vorliegende Dissertation untersucht die Wirksamkeit eines fallbasierten, im peer teaching durchgeführten virtuellen Kurses via Videokonferenz zur Vermittlung der Herzauskultation, der im Trainingszentrum der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Reaktion auf die im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie bestandenen Kontaktbeschränkungen entwickelt wurde.
Es wurde eine randomisierte, kontrollierte Cross-over Studie initiiert. Die in Experimental- und Kontrollgruppe randomisierten Proband:innen nahmen in siebentägigem Abstand an drei 90 Minuten dauernden Interventionen teil, die in unterschiedlicher Reihenfolge durchlaufen wurden: Dem entwickelten virtuellen Auskultationskurs, einem Fachliteratur-Eigenstudium, sowie einem Präsenzkurs an einem High-Fidelity-Auskultationssimulator (SAM II ©). Begleitend erfolgten fünf Assessments, die die Auskultationsfertigkeiten der Studierenden anhand von sechs Vitien (Insuffizienz und Stenose von Mitral- und Aortenklappe, persistierender Ductus arteriosus, Ventrikelseptumdefekt) bewerteten. Primärer Endpunkt der Studie war die Performance bei der Auskultation des High-Fidelity-Simulators. Zudem wurde jede Intervention evaluiert und die Proband:innen bewerteten ihren Kompetenzzuwachs. Von initial sechzig rekrutierten Medizinstudierenden des dritten Studienjahres, die durch ihr bisheriges Studium zwar schon mit der Technik der Herzauskultation vertraut, jedoch noch nicht intensiv mit kardiologischen Patient:innen und Krankheitsbildern konfrontiert waren, durchliefen aufgrund von Nicht-Erscheinen 55 die Interventionen.
Der entwickelte virtuelle Auskultationskurs führte zu einer signifikant verbesserten Beschreibung von Herzgeräuschen (Zuordnung zu Herzaktion, Differenzierung zwischen hohen und tiefen Frequenzen, Lautstärkedynamik) am Auskultationssimulator (Medianexp=3, Mediancontrol=0; p<.001, d=2.06). Für diagnostische Präzision und Identifizierung typischer Geräuschverbreitungsmuster über dem Thorax konnte dies nicht gezeigt werden. Die Proband:innen zeigten eine hohe Zufriedenheit mit dem Konzept des virtuellen Kurses und schätzten ihren Kompetenzzuwachs höher ein als Teilnehmer:innen des Fachliteratureigenstudiums. Es konnte somit erstmals gezeigt werden, dass die Herzauskultation mittels eines fallbasierten, virtuellen Kurses erfolgreich vermittelt werden kann.
Das Konzept des fallbasierten virtuellen Auskultationskurses könnte als Bindeglied zwischen Vorlesungen und bedside teaching einen weiteren Beitrag zur Vermittlung dieser wichtigen klinischen Fertigkeit leisten.

This dissertation investigates the effectiveness of a case-based, peer-teaching course training cardiac auscultation virtually via videoconference. It was developed at the skills lab of the medical faculty of Heinrich-Heine-University Düsseldorf in response to the contact restrictions imposed in the context of the SARS-CoV-2 pandemic.
A randomized controlled cross-over trial was initiated. Subjects randomized into experimental and control groups participated in three 90-minute interventions at seven-day intervals, which were run in a different order: The virtual auscultation course, literature self-study, and an on-site course using a high-fidelity auscultation simulator (SAM II ©). The interventions were accompanied by five assessments that evaluated the students' auscultation skills based on six cardiac pathologies (regurgitation and stenosis of mitral and aortic valve, persistent ductus arteriosus, ventricular septal defect). The study’s primary end point was the performance at the high-fidelity simulator. In addition, each intervention was evaluated, and participants rated their skill gain. They were already familiar with the technique of cardiac auscultation through their previous studies but had not yet been intensively exposed to cardiac patients and pathologies. Of the initial sixty third-year medical students recruited, 55 underwent the interventions due to nonattendance of 5 participants.
Participation in the virtual auscultation course led to significantly improved description of heart sounds (association with cardiac action, differentiation between high and low frequencies, volume dynamics) at the auscultation simulator (medianexp=3, mediancontrol=0; p<.001, d=2.06). There was no significant difference in diagnostic precision and identification of typical sound patterns over the thorax. Participants showed a high level of satisfaction with the concept of the virtual course and rated their increase in competence higher than participants engaging in literature self-study. For the first time, it could be demonstrated that cardiac auscultation can be successfully taught using a case-based virtual course.
The concept can thus be a link between lectures and bedside teaching, and further contribute to the teaching of an important clinical skill.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Biochemie und Molekularbiologie I
Dokument erstellt am:25.09.2023
Dateien geändert am:25.09.2023
Promotionsantrag am:29.03.2023
Datum der Promotion:07.09.2023
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen