Dokument: Implementierung von lokalen diagnostischen Referenzwerten in der Angiographie und Fluoroskopie mit Hilfe eines Dosismanagementsystems

Titel:Implementierung von lokalen diagnostischen Referenzwerten in der Angiographie und Fluoroskopie mit Hilfe eines Dosismanagementsystems
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230908-124121-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Tristram, Juliana [Autor]
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Dateien vom 25.08.2023 / geändert 25.08.2023
Beitragende:Dr. med. Boos, Johannes [Gutachter]
Dr. Flügen, Georg [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Anzahl der Untersuchungen der interventionellen Radiologie (IR) hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Gleichzeitig stieg auch die kumulative medizinische Strahlenexposition. Die 2014 veröffentlichte Euratom Richtlinie 2013/59 erhöhte den Stellenwert von diagnostischen Referenzwerten (DRW) und führte zur Publikation von aktualisierten DRW durch das Bundesamt für Strahlenschutz in den Jahren 2016 und 2018.
Das Spektrum der IR ist breit und die Indikationen nehmen mit zunehmender Expertise und technischem Fortschritt weiter zu. Von den aktuell durchgeführten interventionellen radiologischen Behandlungen ist nur ein kleiner Teil in den aktualisierten DRW abgebildet.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, mit Hilfe eines Dosismanagementsystems (DMS) lokale DRW (sogenannte ‚typische Werte’) für die häufigsten IR-Untersuchungen zu etablieren. Zusätzlich sollten die dosisintensivsten Untersuchungen detektiert werden.
Zu diesem Zweck wurden retrospektiv die Dosisdaten der IR-Untersuchungen von drei Geräten eines Zeitraums von drei Jahren (06/2015 - 04/2018) an einem universitären Institut mit Hilfe eines DMS gesammelt und analysiert. Für die häufigsten Untersuchungen wurden dann basierend auf dem 50er Perzentil die DRW für das Dosisflächenprodukt (DFP), die kumulative Luftkerma (KLK) und die Fluoroskopiezeit (FZ) implementiert. Die Ergebnisse wurden mit den nationalen DRW und mit publizierten Werten anderer Institute verglichen.
3811 Untersuchungen wurden in die Analyse eingeschlossen. Lokale DRW wurden für die fünf häufigsten Untersuchungen pro Gerät etabliert. Für das DFP lagen diese zwischen 0,6 Gycm² für Kontrolluntersuchungen bei einliegendem Port (n=64) und 145,9 Gycm² für die transarterielle Chemoembolisation (n=84). Für die KLK lagen die DRW zwischen 5 mGy für die Port-Kontrolle und 1397 mGy für eine Aneurysma-Behandlung (n=129). Für die FZ lagen die DRW zwischen 0,3 Minuten für die obere Cavographie (n=67) und 51,4 Minuten für die Aneurysma-Behandlung. Die ermittelten DRW für das DFP und die KLK waren niedriger oder innerhalb des Wertespektrums von veröffentlichten DRW anderer Einzelinstitute.
Innerhalb einzelner Untersuchungsprotokolle zeigte sich eine breite Streuung der Dosiswerte, was auf patienten- und untersuchungsassoziierte Faktoren zurückgeführt werden kann. Dennoch ist eine Auswertung der Dosisdaten mittels DRW anzustreben, wobei im Einzelfall eine genaue Beurteilung erforderlich ist.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die systematische Analyse von Dosisdaten zur Implementierung institutseigener DRW genutzt werden kann. Anhand dieser DRW ist ein Vergleich mit nationalen Referenzwerten und Dosiswerten externer Einrichtungen möglich. Die DRW dienen der Verbesserung der Qualitätssicherung und der Patientensicherheit.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Diagnostische Radiologie
Dokument erstellt am:08.09.2023
Dateien geändert am:08.09.2023
Promotionsantrag am:12.02.2023
Datum der Promotion:01.08.2023
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