Dokument: Neue immunhistochemische Frühmarker in der postmortalen Diagnostik des akut letalen Myokardinfakrtes? - Untersuchungen zu ET-1, GDF-15, MMP-2, MMP-9 sowie TIMP-1 im Tiermodell sowie an humanem Gewebe

Titel:Neue immunhistochemische Frühmarker in der postmortalen Diagnostik des akut letalen Myokardinfakrtes? - Untersuchungen zu ET-1, GDF-15, MMP-2, MMP-9 sowie TIMP-1 im Tiermodell sowie an humanem Gewebe
Weiterer Titel:New early immunohistochemical markers in the postmortem diagnosis of acute lethal myocardial infarction? - Investigations on ET-1, GDF-15, MMP-2, MMP-9 and TIMP-1 in an animal model and human tissue
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=63458
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230824-111735-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Falk, Martin Peter [Autor]
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Dateien vom 23.08.2023 / geändert 23.08.2023
Beitragende:Prof.Dr.med. Ritz-Timme, Stefanie [Gutachter]
Prof.Dr.med. Germing, Ulrich [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Der akute Myokardinfarkt zählt in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Insbesondere, weil er plötzlich und unerwartet auftreten kann, nimmt er in der alltäglichen rechtmedizinischen Arbeit einen besonderen Stellenwert ein. Die derzeit gängigen diagnostischen Mittel sind jedoch nur bedingt aussagekräftig. Oft sind sie an entsprechende Voraussetzungen und Umstände gebunden, um eine valide Aussage treffen zu können. So ist der aktuelle Standard der immunhistochemischen Diagnostik des akut letalen Myokardinfarktes, die Untersuchung auf Komplementkomplex C5b-9, beispielsweise erst ab einer Überlebenszeit von 30 Minuten nachweisbar; dabei ist eine stattgehabte Reperfusion des entsprechenden ischämischen Areals Voraussetzung. Es bedarf somit der Untersuchung neuer potentieller Marker, um diese diagnostischen Lücken zu schließen. Diese potentiellen Marker müssen anhand folgender Kriterien untersucht werden: Ist ein immunhistochemischer Nachweis nach einer myokardialen Ischämie überhaupt möglich und falls ja, zeigen sich Veränderungen im zeitlichen Verlauf nach der Ischämie? Wie früh nach Beginn der Ischämie lässt sich ein Marker detektieren und ist er spezifisch für eine myokardiale Ischämie, oder tritt er generell bei myokardialen Pathologien auf? Es wurden insgesamt 5 Marker auf ihre Eignung als Frühmarker des akut letalen Myokardinfarktes untersucht: Das Hormon Endothelin-1 (ET-1), das Zytokin growth differentiation factor 15 (GDF-15), die Matrixmetalloproteinasen MMP-2 und MMP-9 sowie der Inhibitor tissue inhibitors of metalloproteinases TIMP1. Zur Untersuchung der Marker wurden zum einen Rattenherzen im Langendorff-Modell sowie humane Gewebeproben aus dem Institut für Rechtsmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verwendet. Die Untersuchungen im Tiermodell zeigten für ET-1 bereits nach einer Überlebenszeit von wenigen Minuten gute Färberesultate. Diese Ergebnisse konnten in den Untersuchungen mit humanem Gewebe leider nicht reproduziert werden. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei den Markern MMP-2, MMP-9 und TIMP-1. Auch hier waren die Färbungen im Tiermodell sehr vielversprechend, konnten aber in den Untersuchungen mit humanem Gewebe die Erwartungen nicht erfüllen. Die Färbungen für GDF-15 zeigte, dass dieser Faktor ein äußerst sensitiver Marker für allgemeine pathologische Prozesse am Herzen zu sein scheint. Die Ergebnisse für alle 5 Marker ergaben, dass sie, im Hinblick auf die Diagnostik des akut letalen Myokardinfarktes, keine Überlegenheit gegenüber den etablierten Markern darstellen. Es konnten jedoch interessante Nebenbefunde für andere Pathologien des Herzens detektiert werden, welche Grundlage für weiterführende Untersuchungen sein könnten.

The acute myocardial infarction is one of the most common causes of death in Germany. It plays a crucial role in daily routine work of legal medicine because it can occur suddenly and unexpected. However, the current diagnostic methods are only of limited value since they are often related to corresponding prerequisites and circumstances in order to be able to make a valid statement. For example, the current standard of immunohistochemical diagnostics of acute myocardial infarction, the complement complex C5b-9, can only be detected after a survival time of at least 30 minutes and a reperfusion of the corresponding ischemic area is required. It is therefore necessary to investigate new potential markers in order to fill these diagnostic gaps. These potential markers must be examined using the following criteria: Is an immunohistochemical detection possible after myocardial ischemia? How early can a marker be detected after the onset of ischemia and is it specific for myocardial ischemia, or do detectable alterations also occur in other myocardial pathologies?
5 markers were examined regarding their suitability as early markers of an acute myocardial infarction. The hormone endothelin-1 (ET-1), the cytokine growth differentiation factor 15 (GDF-15), the matrix metalloproteinases MMP-2 and MMP-9 and the tissue inhibitors of metalloproteinases TIMP-1. Rat hearts in the Langendorff model and human tissue samples from the Institute of legal medicine at the Heinrich-Heine- University Düsseldorf were used for this study. The animal model came up with good staining results for ET-1 after a short survival time of a few minutes. Unfortunately, these findings could not be reproduced in the studies with human tissue samples. Very similar results were seen for the markers MMP-2, MMP-9 and TIMP-1. Staining results of the animal model were very promising, but the expectations could not be met in the studies with human tissue samples. Staining results for GDF-15 showed that this cytokine seems to be an extremely sensitive marker for pathologies of the heart in general. The results for all 5 markers showed no advantage compared to the established markers of acute myocardial infarctions. However, interesting side findings for other pathologies of the heart could be detected and may be the basis for further investigations.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Rechtsmedizin
Dokument erstellt am:24.08.2023
Dateien geändert am:24.08.2023
Promotionsantrag am:03.03.2023
Datum der Promotion:10.08.2023
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