Dokument: Propriozeption der äußeren Augenmuskeln der humanen Orbita
Titel: | Propriozeption der äußeren Augenmuskeln der humanen Orbita | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=63417 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20230822-113617-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Jahr, Veronica [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Filler, Timm J. [Gutachter] Univ.-Prof. Dr. Geerling, Gerd [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Die äußeren Augenmuskeln unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von der übrigen Skelettmuskulatur. Ständig in Gebrauch weisen sie eine nahezu unermüdbare Aktivität auf. Auch die nervale Verschaltung ist eine besondere und erfolgt unter über 600 Muskeln des Körpers alleine für diese sechs Muskeln über drei eigene Hirnnerven. Die Rolle Ihrer Propriozeption und Muskelspindeln wird bis heute wenig, dabei sehr kontrovers diskutiert. In zurückliegenden Studien konnte bisher gesichert werden, dass es verschiedene Muskelschichten gibt, die sich in ihrer histologischen Ultrastruktur voneinander unterscheiden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob sich im menschlichen Auge ein bestimmtes Verteilungsmuster von Muskelspindeln erkennen lässt.
Es wurden aus Körperspendern aus dem Institut der Anatomie insgesamt sieben Augen entnommen. Es erfolgte eine umfangreiche und detaillierte histologische Aufarbeitung des gesamten Orbitainhaltes in toto mit komplettem Bindegewebsapparat. Außerdem wurden die einzelnen Augenmuskeln präpariert, geschnitten und separat mikroskopisch untersucht. Makroskopisch-anatomisch fiel trotz der für solche Fragestellungen geringen Präparatezahl der variable Verlauf der schrägen Augenmuskeln auf. Der M. obliquus superior hat seinen Ansatz nicht immer nur auf dem Bulbus, sondern bei manchen Individuen auch auf der Faszie des M. rectus superior. Beim Verlauf und der Dicke des M. obliquus inferior konnten ebenfalls interindividuelle Variabilität nachgewiesen werden. Mikroskopisch gab es mehrere Ergebnisse. Von manchen Tierspezies ist bekannt, dass Ihre Augenmuskeln bei einem Teil der Individuen auch ohne jegliches Vorkommen von Muskelspindeln auskommen können. Für den Menschen ist dies bisher nicht beschrieben, doch konnte in einem Auge des Kollektivs kein Nachweis eines Muskelspindelapparates erbracht werden, während dies in allen anderen Fällen unproblematisch gelang. Die in der wissenschaftlichen Literatur bisher beschriebene unterschiedliche Verteilung von Muskelspindeln in den jeweiligen Muskelschichten konnte bestätigt und durch die Beobachtung ergänzt werden, dass in der äußeren Ebene der Augenmuskeln, dem orbital layer, in dem sich zahlreiche Muskelspindeln detektieren ließen, zusätzlich zahlreiche Muskelzellen mit zentralen Zellkernen nachweisbar waren. Dieser Bereich ist mit besonders vielen Nervenfasern ausgestattet, gepaart mit einer ebenfalls auffällig hohen Zahl elastischer Fasern. Anhand dieser Ergebnisse sowie der Registrierung der Verteilung von Muskelspindeln in der Orbita konnte eine Landkarte erstellt werden, die weitere Schlüsse auf die Funktion sensomotorischer Rückkopplung zulässt. Daraus ableitbare Zusammenhänge zu einem anatomisch funktionellen Pathomechanismus eröffnen so Ansätze zur Verbesserung operativer Behandlungsmöglichkeiten wie Schonung der Propriosensoren bei Strabismus Operationen. Dies bietet Anlass für weitergehende Überlegungen und Folgearbeiten, die an den Ergebnissen hier anknüpfen können.The extraocular muscles differ from the rest of the skeletal muscles in a number of ways. Constantly in use, they show an almost tireless activity. The neural connection is also a special one and takes place among over 600 muscles in the body alone for these six muscles via three of their own cranial nerves. The role of your proprioception and muscle spindles has not been discussed much, although it is very controversial. Previous studies have been able to confirm that there are different muscle layers that differ in their histological ultrastructure. This thesis deals with the question whether a certain distribution pattern of muscle spindles can be recognized in the human eye. A total of seven eyes were taken from body donors at the Institute of Anatomy. A comprehensive and detailed histological work-up of the entire contents of the orbit including the complete connective tissue apparatus was carried out. In addition, the individual eye muscles were dissected, sectioned and examined separately under the microscope. The results were very interesting. It is known from some animal species that their eye muscles can function without any occurrence of muscle spindles in some individuals. This has not yet been described for humans, but no evidence of a muscle spindle apparatus could be found in one eye of the collective, while this was possible without any problems in all other cases. This requires further investigations. The different distribution of muscle spindles in the respective muscle layers described in the scientific literature so far could be confirmed and supplemented by the observation that in the outer plane of the eye muscles, the orbital layer, in which numerous muscle spindles could be detected, there were also numerous muscle cells with central cell nuclei were detectable. This area is equipped with a particularly large number of nucleus fibres, paired with a similarly high number of elastic fibres. Based on these results and the regisration of the distribution of muscle spindles in the orbit, a map of the extraocular eye muscles was made that allows further conclusions to be drawn about the function of sensormotoric feedback. The connections to an anatomically functional pathomechanism that can be derived from this then open up approaches to improving surgical treatment options such as protecting the propriosensors in strabismus operations. Further investigeations should follow these results to allow a more detailed and specific subject in this topic. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 22.08.2023 | |||||||
Dateien geändert am: | 22.08.2023 | |||||||
Promotionsantrag am: | 15.02.2023 | |||||||
Datum der Promotion: | 17.08.2023 |