Dokument: Abdominelle Seromformationen und Wundheilungsstörungen nach Hebung einer DIEP-Lappenplastik unter Verwendung zweier unterschiedlicher Elektrokauter im Vergleich

Titel:Abdominelle Seromformationen und Wundheilungsstörungen nach Hebung einer DIEP-Lappenplastik unter Verwendung zweier unterschiedlicher Elektrokauter im Vergleich
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230728-133410-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kornetka, Julia [Autor]
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Dateien vom 12.07.2023 / geändert 12.07.2023
Beitragende:Prof. Dr. med. Christoph Andree [Gutachter]
Prof. Dr. med. Rita Depprich [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:The seroma is one of the most common postoperative complications after abdominoplasty surgery. An increased seroma formation and the associated protracted drainage duration time can lead to wound healing disorders and infections. The period of drainage remaining is also often associated with the personal quality of life and can extend the hospital stay, which leads to higher costs.
The aim of this study is to investigate whether using a new electrocautery, the so- called PEAK (pulsed electron avalanche knife) PlasmaBlade, leads to a lower abdominal drainage delivery rate and a shorter retention time after the breast reconstruction with a DIEP flap. It will also be examined if the PEAK PlasmaBlade device improves wound healing and has a positive effect on the postoperative seroma formation.
While in group A partial steps of abdominal flap lifting and abdominal wall closure were performed by PEAK plasma blade, the above-mentioned surgical steps in group B were carried out by conventional monopolar electrocautery.
This study is a retrospective analysis of 184 female patients who underwent breast reconstruction by using a DIEP flap plastic in our plastic-surgical department Sana Hospital Gerresheim between January 2017 and December 2018.
We found out that the drainage amount in group A (PPB) was significantly lower (320,7ml±177,8ml vs. 431,3ml±352,2ml; p = .015) than in group B (conventional electrocautery). In addition, the drainages in group A could be removed earlier than in group B (6.21±2,16 days vs. 5.79±1.55 days; p = .16), although we couldn’t see a significant difference in this case. Moreover the PPB showed less wound healing disorders (1.1% vs. 5,3%; p = .10).
Overall PPB seems to have a positive effect on drainage duration time, drainage amount and postoperative wound healing disorders compared with conventional monopolar electrocautery. Nevertheless several studies have been published on this topic it requires further studies with a larger patient population and appropriate study design to obtain evidence-based results.

Eine der häufigsten postoperativen Komplikationen nach großflächigen körperstraffenden Operationen, wie z.B. der Abdominoplastik, stellt die gesteigerte Serombildung dar. Dies führt oftmals zu einer längeren Verweildauer von Wunddrainagen, was wiederum das Auftreten von Wundheilungs- störungen begünstigen kann.
In unserer Plastisch Chirurgischen Abteilung beobachten wir, dass eine protrahierte Liegedauer der Wunddrainagen neben der erhöhten Infektionsgefahr oftmals auch mit der Beeinträchtigung der persönlichen Befindlichkeit und Lebensqualität der Patienten einhergehen. Neben der eingeschränkten Mobilität berichten die Patienten häufig von lokalem Wundschmerz. Durch eine kürzere Drainageliegezeit könnten außerdem Krankenhausaufenthalte verkürzt und dadurch entstehende Kosten reduziert werden.
Es ist daher von großem klinischen Interesse postoperativen Seromen vorzubeugen. In dieser Studie sollen zwei elektrochirurgische Instrumente, die bei einer abdominellen Straffungsoperation zur Gewebepräparation dienen, hinsichtlich der postoperativen Gesamtserommenge und dem Auftreten von Wundheilungsstörungen miteinander verglichen werden.
Die abdominelle Straffungsoperation ist ein Teilschritt der bei uns durchgeführten Brustrekonstruktion durch Eigengewebe vom Unterbauch, der sog. DIEP (deep inferior epigastric perforator) -Lappenplastikrekonstruktion.
Unser Kollektiv umfasst 184 Patientinnen, die zwischen Januar 2017 und Dezember 2018, aufgrund eines Mammakarzinoms und einer daraus resultierenden Mastektomie oder Ablatio in der Vorgeschichte eine Brusteigengeweberekonstruktion vom Abdomen mittels DIEP - Lappenplastik im Sana Krankenhaus Gerresheim erhalten haben.
Bei 100 Patientinnen wurde im Rahmen der abdominellen Gewebepräparation und Blutstillung das PEAK (pulsed electron avalanche knife) PlasmaBlade (Gruppe A) benutzt. Hierbei handelt es sich um ein elektrochirurgisches Schneidegerät, welches auf Radiofrequenzenergie basiert und im Gegensatz zu konventionellen elektrochirurgischen monopolaren Instrumenten, die mit einer durchschnittlichen Arbeitstemperatur von 200° - 350°C arbeiten, lediglich eine Temperatur von 40° - 170°C benötigt. Bei der Vergleichsgruppe mit 84 Patientinnen wurden die o.g. Operationsschritte entsprechend mit einem konventionellen elektrischen Monopolar durchgeführt (Gruppe B).
I
Im Rahmen dieser retrospektiven Arbeit soll untersucht werden ob die PEAK PlasmaBlade Elektrode aufgrund der geringeren Arbeitstemperatur und damit verbundenen Gewebeschonung gegenüber einem herkömmlichen elektrischen Monopolar einen Vorteil hinsichtlich postoperativer Serome und Wundheilungsstörungen am Abdomen aufweist. Um dies zu untersuchen, wurden die Serommengen, die über die intraabdominell eingelegten Wunddrainagen abfließen, im 24 Stunden-Rhythmus bestimmt und miteinander verglichen. Außerdem wurden beide Patientinnengruppen hinsichtlich postoperativ aufgetretener Wundheilungsstörungen miteinander in Korrelation gesetzt.
Es zeigte sich, dass die Gesamtserommenge durch die Verwendung der PEAK PlasmaBlade Elektrode signifikant von 431,3ml±352,2ml auf 320,7ml±177,8ml (p = 0,015) reduziert werden konnte. Auch die Drainageliegedauer konnte durch das PEAK PlasmaBlade von 6,21±2,16 Tagen auf 5,79±1,55 Tage (p = 0,16) reduziert werden. Während es bei 5,3% (p = 0,109) der Patientinnen, die mittels des konventionellen elektrochirurgischen Monopolars operiert wurden, zu postoperativen Wundheilungsstörungen kam, lag der prozentuale Anteil der Wundheilungsstörungen in der Vergleichsgruppe, bei der das PEAK PlasmaBlade verwendet wurde, bei 1,1% (p = 0,109).
Zusammenfassend scheint das PEAK PlasmaBlade in unserer Studie einen positiven Effekt auf die Serommenge, Drainageverweildauer und das Auftreten postoperativer Wundheilungsstörungen zu haben.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:28.07.2023
Dateien geändert am:28.07.2023
Promotionsantrag am:27.04.2023
Datum der Promotion:27.04.2023
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