Dokument: Variabilität der einfachen distalen Motorik im höheren Lebensalter

Titel:	Variabilität der einfachen distalen Motorik im höheren Lebensalter
Weiterer Titel:	Variability of simple motor skills in healthy older people
URL für Lesezeichen:	https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=63083
URN (NBN):	urn:nbn:de:hbz:061-20230706-082337-1
Kollektion:	Dissertationen
Sprache:	Deutsch
Dokumententyp:	Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:	Text
Autor:	Peters, Sophia Charlotte [Autor]
Dateien:	[Dateien anzeigen] Adobe PDF [Details] 1,74 MB in einer Datei [ZIP-Datei erzeugen] Dateien vom 03.07.2023 / geändert 03.07.2023
Beitragende:	Prof. Dr.med. Dr.rer.pol. Caspers, Svenja [Gutachter] Prof. Dr. Alfons Schnitzler [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:	Aufgrund des demografischen Wandels und der damit verbundenen Zunahme älterer Menschen in unserer Gesellschaft ist es von essenzieller Bedeutung, den physiologischen Alterungsprozess besser zu kennen, um Krankheiten früh erfassen und behandeln zu können. Vor allem der Hand und der einfachen Motorik, die ein selbstständiges Leben ermöglicht, kommt im Alltag eine große Bedeutung zu. Entfällt diese Selbstständigkeit aufgrund einer Verschlechterung der Motorik, besteht folglich eine große Anforderung an pflegerische Unterstützung im Alltag. In den bisherigen Studien wurden hauptsächlich Veränderungen im motorischen Verhalten, Hirnatrophieraten oder Veränderungen in den Hirnaktivitätsmustern während der Ausführung des motorischen Verhaltens beschrieben. Ziel dieser Arbeit war es, einen altersphysiologischen Zusammenhang zwischen einfachen motorischen Fähigkeiten und strukturellen Veränderungen im Gehirn älterer Proband:innen (55-85 Jahre) nachzuweisen. Grundlage hierfür waren die Datensätze der 1000BRAINS-Studie. Zur Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit wurde mit den Proband:innen (n=709) der Finger-Tapping-Test in verschiedenen Modi durchgeführt. Die Bildgebung des Gehirns erfolgte über T1- gewichtete MRT-Aufnahmen. Die statistische Auswertung ergab eine signifikante Korrelation des Alters mit den Ergebnissen des Finger-Tapping-Tests und der kortikalen Dicke des Gyrus praecentralis als zentrale Struktur der Motorik. Allerdings konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der kortikalen Dicke des Gyrus praecentralis und den Ergebnissen des Finger-Tapping-Tests hergestellt werden. Die oberflächenbasierte, strukturelle Ganzhirn-Analyse über FreeSurfer zeigte eine Korrelation der Hirnoberfläche und des Hirnvolumens mit den Ergebnissen der motorischen Testreihe. Entgegen unserer Hypothese scheinen weniger die klassischen, motorischen Areale im Alterungsprozess Einfluss auf die Leistungsfähigkeit im Finger-Tapping-Test zu haben, da vor allem temporale und okzipitale Bereiche des Gehirns eine Korrelation aufweisen. Dies legt die Vermutung nahe, dass ältere Menschen möglicherweise kompensatorisch zusätzliche, primär nicht-motorische Areale des Gehirns einsetzen, um einfache, motorische Aufgaben aufrechtzuerhalten. Due to the demographic change and the associated increase in older people in our society it is essential to gain a better knowledge of the physiological aging process to detect and treat diseases at an early stage. Thereby, hand and simple motor skills are of great importance in everyday life by enabling independent living even into older age. If this autonomy and independence is lost due to a deterioration of motor function, there is consequently a great demand for nursing support in everyday life. So far studies mainly described changes in motor behaviour, brain atrophy rates or changes in brain activity patterns during the execution of motor behaviour. The aim of this work was to demonstrate an age-physiological relationship between simple motor skills and structural changes in the brain of older subjects (55-85 years). The basis for this was the data of the 1000BRAINS study. To assess motor performance the finger tapping test was performed with the subjects (n=709) in different modes. Brain imaging was performed using T1-weighted MRI scans. The analysis revealed a significant correlation of age with the results of the finger tapping test as well as the cortical thickness of the precentral gyrus. However, no correlation could be established between the cortical thickness of the precentral gyrus, as a central structure of motor control, and results in the finger tapping test. Whole-brain surface-based structural analysis however, showed a correlation of surface area and volume with results of the simple motor task. Contrary to the expectations, the classical motor areas of the brain in aging do not seem to influence performance in the finger tapping test, as mainly temporal and occipital areas of the brain show a correlation. This suggests that older people may compensatorily use additional primarily non-motor areas of the brain to maintain simple, motor tasks stable in older age.
Lizenz:	Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:	Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Anatomie I
Dokument erstellt am:	06.07.2023
Dateien geändert am:	06.07.2023
Promotionsantrag am:	12.12.2022
Datum der Promotion:	29.06.2023