Dokument: Humorale Immunantwort nach monovalenter, adjuvantierter Impfung gegen die pandemische Influenza H1N1 (2009)

Titel:Humorale Immunantwort nach monovalenter, adjuvantierter Impfung gegen die pandemische Influenza H1N1 (2009)
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230302-130920-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hauka, Sandra [Autor]
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Dateien vom 26.02.2023 / geändert 26.02.2023
Beitragende:Prof. Dr. med. Adams, Ortwin [Gutachter]
Prof. Dr. MacKenzie, Colin [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Fragestellung der vorliegenden Arbeit war, mittels eines neu-etablierten r-ELISA die bereits im Vorfeld mittels NT gemessenen Immunantworten von Gesunden und NTx-Patienten, zur Überprüfung des Impferfolges nach pandemischer Influenzaimpfung zu bestätigen und weiter zu charakterisieren.
Die Antikörper-Messungen des r-ELISA zeigten, dass sie bei NTx-Patienten ungenügend mit den NT-Ergebnissen korrelierten und bei den Gesunden sich der lang anhaltende Antikörper-Anstieg im NT im r-ELISA nur zeitlich begrenzt (3 Wochen p.i.) zeigte. Durch zusätzliche Aviditätsmessungen der Antikörper zur weiteren Charakterisierung der Immunantwort konnten ebenfalls keine systematischen Erkenntnisse gewonnen werden.

Somit kam die Frage auf, ob ein r-ELISA überhaupt geeignet ist, um eine Alternative zum NT bei der Überprüfung des Impferfolges nach Influenzaimpfung zu sein. Studien mit kommerziellen Produkten, die vergleichbare Protokolle zum r-ELISA der vorliegenden Arbeit verwenden, ließen den Schluss zu, dass die Herkunft der Untersuchungsproben (immunkompetente versus immuninkompetente Probanden) und das Zeitintervall nach Impfung von großer Relevanz sind und einen möglichen Einsatz definieren. So können der r-ELISA oder der modifizierte f-ELISA, bei dem das Virusantigen über ein Fetuin an die ELISA-Festphase gekoppelt ist, durchaus eine zeit- und kostensparende Alternative sein, wenn die Impfantwort bei Gesunden kurzfristig (ca. 3-4 Wochen) nach Impfung bestimmt werden soll. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sowie vergleichbare Publikationen aber auch, dass zur Überprüfung der Immunantwort bei immunsupprimierten Patienten weiterhin auf die gängigen Methoden (NT/HHT) gesetzt werden bzw. der Nutzen der Antikörperbestimmung hinterfragt werden sollte. Eine mögliche Schlussfolgerung wäre die direkte Boosterimpfung ohne die zuvor aufwändige Kontrolle des Serostatus.
Der Stellenwert der Bestimmung der serologischen Immunantwort nach Influenza-Impfung ist somit insgesamt als eher gering zu bewerten. Dennoch kann letztendlich nicht komplett auf Testverfahren wie den NT verzichtet werden, um im Rahmen von Studien Fragestellungen wie z.B. die Detektion von Non-Respondern zu untersuchen. Eine weitere Indikation für serologische Testverfahren ergibt sich mit dem Auftauchen neuer pandemischer Influenzaviren, bei dem mit Hilfe serologischer Verfahren zeitnah epidemiologisch wichtige Erkenntnisse wie die Durchseuchung in der Bevölkerung und das Impfansprechen beantwortet werden können. Dies hat sich deutlich gezeigt bei der SARS-CoV-2-Pandemie seit 2020 und wäre mit dem Auftauchen eines neuen pandemischen Influenzavirus ähnlich zu erwarten.

The aim of the present study was to confirm and further characterize the previously measured immune responses of healthy and NTx patients by means of a newly established r-ELISA to verify the vaccination success after pandemic influenza vaccination.
Antibody measurements by r-ELISA showed that they correlated insufficiently with NT results in NTx patients, and in healthy individuals the long-lasting antibody increase in NT was evident in r-ELISA only over time (3 weeks p.i.). Additional avidity measurements of the antibodies to further characterize the immune response also failed to provide systematic findings.
Thus, the question arose whether an r-ELISA is at all suitable to be an alternative to NT in the verification of vaccination success after influenza vaccination. Studies with commercial products using comparable protocols to the r-ELISA of the present work suggested that the origin of the test samples (immunocompetent versus immunocompetent subjects) and the time interval after vaccination are of high relevance and define a possible use. Therefore, the r-ELISA or the modified f-ELISA, in which the viral antigen is coupled to the ELISA solid phase via a fetuin, may well be a time- and cost-saving alternative if the vaccination response in healthy subjects is to be determined in the short term (approx. 3-4 weeks) after vaccination. At the same time, however, the results of the present study as well as comparable publications show that for testing the immune response in immunocompromised patients, the current methods (NT/HHT) should continue to be used or the usability of antibody determination should be discussed. A possible conclusion might be the direct booster vaccination without the previously time-consuming control of the serostatus.
The significance of the determination of the serological immune response after influenza vaccination therefore has to be assessed as rather low overall. Nevertheless, in the end it is not possible to completely work without test procedures such as NT in order to investigate questions such as the detection of non-responders within the framework of studies. Another indication for serological test procedures arises with the emergence of new pandemic influenza viruses, where serological procedures can be used to provide timely answers for epidemiologically important findings such as the dissemination in the population and the vaccination response. This has been clearly demonstrated with the SARS-CoV-2 pandemic since 2020 and would be similarly expected with the emergence of a new pandemic influenza virus.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Virologie
Dokument erstellt am:02.03.2023
Dateien geändert am:02.03.2023
Promotionsantrag am:06.03.2022
Datum der Promotion:21.02.2023
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