Dokument: Kollektivtrennung von Patienten mit definitivem Morbus Wilson und vermutlichen heterozygoten ATP7B-Genträgern mit zusätzlicher Symptomatik

Titel:Kollektivtrennung von Patienten mit definitivem Morbus Wilson und vermutlichen heterozygoten ATP7B-Genträgern mit zusätzlicher Symptomatik
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230206-110615-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Arslan, Max Alican [Autor]
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Dateien vom 02.02.2023 / geändert 02.02.2023
Beitragende:Prof. Dr. Albrecht, Philipp [Gutachter]
PD Dr. Graßmann, Jan-Peter [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Der Morbus Wilson ist eine autosomal-rezessiv vererbte seltene Erkrankung des
Kupferstoffwechsels mit schätzungsweise 3.000 Patienten in Deutschland. Betroffene
Patienten entwickeln im Jugend- bis mittleren Erwachsenenalter Symptome mit
vorwiegend neurologischem oder hepatologischem Fokus bei großer Streubreite.
Unbehandelt verläuft die Erkrankung tödlich, unter medikamentöser Therapie ist die
Symptomlast jedoch gering und die Lebenserwartung nur minimal verkürzt.
Innerhalb der klinischen Versorgung fiel ab dem Jahr 2013 in der Morbus Wilson-Ambulanz des Universitätsklinikums Düsseldorf eine zunehmende Anzahl an klinisch
vermutet heterozygot mutierten Patienten auf, welche sich mit verschiedenen anderen,
vorwiegend neurologischen Erkrankungen vorstellten. Diese Patienten wurden durch die
im Jahr 2012 in der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften)-S1-Leitlinie „Morbus Wilson“ erstmalig genutzten Leipzig Score
jedoch falsch-positiv als an Morbus Wilson erkrankt diagnostiziert. Zielsetzung dieser
Arbeit war die Etablierung eines Modells zur suffizienten rein laborchemischen Trennung
von heterozygoten Konduktoren sowie an Morbus Wilson erkrankten Patienten.
Hierzu erfolgte retrospektiv eine Analyse der gezeigten Symptome sowie eine
Auswertung von laborchemischen Blut- und Urinparametern von 31 vermutet
heterozygot mutierten Konduktoren aus den Jahren 1997 bis 2019. Als Vergleichsgruppe
dienten 19 neudiagnostizierte und bisher keiner Therapie zugeführte Patienten mit
Morbus Wilson. Hierbei zeigte sich, dass die Parameter Cholinesterase im Serum sowie
Coeruloplasmin im Serum in Kombination eine suffiziente Trennung beider Gruppen
erreichten. Die gleiche Trennung konnte zwischen den Konduktoren und den
neudiagnostizierten Patienten nach Beginn der medikamentösen Therapie nicht erreicht
werden. Supportiv erfolgte die Darstellung von zwei ausgesuchten Patientenberichten zur
Veranschaulichung der Fehldiagnostik durch den Leipzig Score sowie eine detaillierte
Literaturdarstellung der Diagnosegüte der einzelnen Score-Items.

Wilson's disease is an autosomal recessively inherited rare disease of copper metabolism
with an estimate of about 3,000 patients in Germany. Affected patients develop
symptoms in adolescence to middle age with a broad spectrum of symptoms,
predominantly neurological or hepatological ones. Untreated, the disease is fatal, but
with drug therapy the symptom burden is low and life expectancy only mildly reduced.
Within clinical care, an increasing number of clinically suspected heterozygous carrier
patients presenting with various other, predominantly neurological diseases were noticed
in the Wilson disease outpatient clinic of the University Hospital Düsseldorf from 2013
onwards. However, these patients were misdiagnosed as having Wilson disease by the
Leipzig Score, which was used for the first time in 2012 in the AWMF-S1 guideline
"Morbus Wilson". The aim of this study was to establish a suitable model for the
adequate separation of heterozygous carriers and patients with Wilson's disease.
For this purpose, a retrospective analysis of the symptoms and an evaluation of blood and
urine parameters of 31 suspected heterozygous carriers between the years 1997 and
2019 was performed. 19 newly diagnosed patients with Wilson's disease who had not yet
received any therapy served as a comparison group. Parameters cholinesterase in serum
and ceruloplasmin in serum in combination achieved a sufficient separation of both
groups. A similarly good separation could not be achieved between the carriers and the
newly diagnosed patients after the start of drug therapy. Additionally, to illustrate the
misdiagnosis by the Leipzig Score two detailed patient reports were presented as well as a
detailed literature review of the diagnostic quality of the individual score items.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:06.02.2023
Dateien geändert am:06.02.2023
Promotionsantrag am:18.08.2022
Datum der Promotion:31.01.2023
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