Dokument: Die Sicherheit der transpedikulären HWK 2 Verschraubung im Zeitalter der Navigation – radiologische und klinische, retrospektive Evaluation an einer neurochirurgischen Universitätsklinik

Titel:Die Sicherheit der transpedikulären HWK 2 Verschraubung im Zeitalter der Navigation – radiologische und klinische, retrospektive Evaluation an einer neurochirurgischen Universitätsklinik
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230203-090036-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Witte, Judith Gelja [Autor]
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Dateien vom 23.01.2023 / geändert 23.01.2023
Beitragende:PD. Dr. med. Bostelmann, Richard [Gutachter]
PD Dr. Grassmann, Jan-Peter [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Platzierung von Pedikelschrauben im kraniozervikalen Übergang ist aufgrund der komplexen Anatomie und dem variablen Verlauf der Arteria vertebralis eine chirurgische Herausforderung. Der verstärkte Einsatz von intraoperativen Navigationsverfahren (3D-Durchleuchtung/CT-basiert) in den letzten Jahren verspricht eine größere Genauigkeit der Schraubenlage. Ob daraus jedoch auch ein zusätzlicher Nutzen in Hinsicht auf die Patientensicherheit bzgl. neurovaskulärer Komplikationen im Vergleich zum traditionellen Operationsverfahren resultiert, gilt es zu untersuchen. Ziel dieser Studie ist es daher, die Genauigkeit der Pedikelschraubenplatzierung in C2 mittels herkömmlicher Durchleuchtung und intraoperativer Orientierung anhand anatomischer Landmarken zu untersuchen und die Sicherheit dieses Verfahrens für den Patienten zu beurteilen.
In dieser retrospektiven Einzelzentrum-Studie sind die Daten von 39 Patienten, die aufgrund einer C2-Instabilität von Januar 2008 bis Februar 2018 in der neurochirurgischen Universitätsklinik der Universität Düsseldorf behandelt wurden, analysiert worden. Es erfolgte eine Auswertung der postoperativen CT-Bilder hinsichtlich der Schraubenlage in C2, wobei als Bewertungsgrundlage für die Genauigkeit unter anderem das von Bredow et al. vorgeschlagene Klassifikationssystems verwendet wurde. Das Patientenoutcome wurde anhand der medizinischen Dokumentation (Operationsberichte, Entlassbriefe, Nachsorge) ermittelt und anhand VAS, McCormick-Score und ODOM-Score bewertet. Insgesamt wurden die medizinischen Aufzeichnungen von 21 Frauen und 18 Männern mit einem Durchschnittsalter von 67.1 Jahren (18 – 84 Jahre) analysiert. Instabile Pathologien umfassten 19 Frakturen aufgrund von Trauma, 7 durch Tumor, 11 durch Degeneration und 2 sonstige. Korrekte Schraubenlage (Klasse 1 und 2, Pedikelwandperforation < 2mm) wurde in 69 Schrauben (92%) von 75 C2 Pedikelschrauben beobachtet.
Bei keinem der 39 Patienten traten intra- oder postoperativ neurologisch oder vaskuläre Komplikationen auf, die dem Operationsverfahren geschuldet waren. Auch das klinische Outcome der Patienten zeigte eine signifikante Verbesserung beim Vergleich der Werte präoperativ, bei Entlassung und in der Nachkontrolle. In 2 Fällen wurde zur Gewährleistung einer besseren Stabilität eine Revision durchgeführt. Ein Vergleich mit ausgewählten Studien zur navigierten Platzierung von Pedikelschrauben in C2 zeigte eine hohe Genauigkeit von 98,6% gegenüber 92%. Auch wenn durch die Schraubenplatzierung mittels Navigationssystemen bessere Genauigkeiten erzielt werden, so konnte in dieser Arbeit unter Einbezug anderer Studien kein signifikanter, klinischer Benefit für die Patienten ermittelt werden.
Es ist somit festzuhalten, dass aktuell navigierte und nicht-navigierte transpedikuläre Verschraubung in HW2 als gleichwertig hinsichtlich der Patientensicherheit gesehen werden dürfen.

Pedicle screw placement in the craniocervical junction remains a delicate procedure due to the complex anatomy and the highly variable course of the vertebral artery. An increase of navigated screw placement (3D-fluoroscopy/CT-based) over the last decade promised better accuracy. However, if a net benefit for patients’ safety regarding neurovascular complications compared to traditional methods results from this, has yet to be established. Therefore the purpose of this study was to assess the accuracy of pedicle screw placement in C2 using conventional fluoroscopy and intraoperative orientation via anatomic landmarks with the aim to determine the overall patient safety of this approach.

In this retrospective, single-center study the data of 39 patients with C2 instability who were hospitalized between January 2008 and February 2018 was analyzed. Data was obtained by evaluating postoperative CT-scans regarding screw position in C2 using as reference for accuracy the grading system proposed by Bredow et al. Patient outcome was determined based on medical reports (operative records, discharge papers, follow up reports).

The medical records of 21 females and 18 males with a mean age of 67.1 years (range 18 to 84 years) were analyzed. Unstable pathologies included 19 fractures due to trauma, 7 due to tumor, 11 due to degeneration and 2 other. Correct screw positioning (Grade 1 and 2, pedicle wall perforation <2mm) was observed in 69 screws (92%) of 75 C2 pedicle screws.

None of the 39 patients had neurological or vascular complications due to the surgical procedure. The clinical outcome, measured by VAS, McCormick score and ODOM score, showed a significant improvement when comparing the values preoperatively, at discharge and in the follow-up control. A revision was carried out in 2 cases to ensure better stability. A comparison with selected studies on the navigated placement of pedicle screws in C2 showed a high accuracy of 98.6% versus 92%. Even if the screw placement by means of navigation systems apparently achieves better accuracy, no significant clinical benefit for the patients could be determined in this work, including other studies. So currently navigated and non-navigated transpedicular screw connections in C2 can be seen as equivalent in terms of patient safety.
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.02.2023
Dateien geändert am:03.02.2023
Promotionsantrag am:17.07.2022
Datum der Promotion:08.12.2022
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