Dokument: Stellenwert der Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation in der Erstlinientherapie bei Patienten mit primären Lymphomen des Zentralnervensystems

Titel:Stellenwert der Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation in der Erstlinientherapie bei Patienten mit primären Lymphomen des Zentralnervensystems
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230131-140721-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Brezina, Tomas [Autor]
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Dateien vom 12.01.2023 / geändert 12.01.2023
Beitragende:Prof. Dr. Kobbe, Guido [Gutachter]
Prof. Dr. med. Sabel, Michael [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Primäre Lymphome des zentralen Nervensystems (PZNSL) sind seltene Lymphomerkrankungen, welche auf das Hirnparenchym, Rückenmark oder Auge beschränkt sind. Histologisch handelt es sich in der überwiegenden Mehrzahl um diffus großzellige B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome (DLBCL) ohne Nachweis einer
systemischen Lymphommanifestation. Obwohl PZNSL durch eine hohe Chemotherapiesensitivität gekennzeichnet sind, stellt deren Lage hinter der hämatoenzephalitischen Barriere (Blut- Hirnschranke) eine therapeutische Herausforderung dar. Nur durch die Gabe von hochdosierten, liquorgängigen Chemotherapeutika kann ein dauerhaftes Ansprechen erreicht werden. Die wissenschaftlichen Bemühungen beschäftigen sich aktuell mit der Frage nach der Zusammensetzung der Induktionstherapie und insbesondere mit der Art der
Konsolidierungstherapie. Die Induktionstherapie mit Methotrexat mit anschließender konsolidierender Hochdosistherapie (HDT) und autologer Blutstammzelltransplantation (ABSZT) hat sich vor allem bei jungen Patienten ohne Komorbiditäten als effektives Behandlungskonzept in der Erstlinientherapie etabliert. Aufgrund der Seltenheit dieser Lymphomentität und der daraus resultierenden spärlichen Studienlage bleibt die Rolle der einzelnen Therapieregime weiterhin unklar.
Wir führten eine retrospektive Analyse durch mit dem Ziel, die Wertigkeit der HDT mit ABSZT in unserem eigenen Patientenkollektiv zu klären. Dazu werteten wir die Daten von 61 Patienten mit PZNSL, welche in unserem Zentrum behandelt wurden, retrospektiv aus. Siebzehn Patienten wurden mit einer Induktionschemo-Immuntherapie mit anschließender HDT und ABSZT und 36 Patienten nur mit konventioneller Chemo- Immuntherapie behandelt. Wir konnten zeigen, dass die HDT mit ABSZT zu höheren Ansprechraten und längerem PFS führte (p < 0.05). Dieser Trend projizierte sich in der univariaten Analyse auch in das Gesamtüberleben (p < 0.05). Die multivariate Analyse zeigte jedoch, dass die HDT kein eindeutiger prädiktiver Marker war, weder für PFS noch für OS. Dies lag vor allem daran, dass die Patientencharakteristika in beiden Gruppen unterschiedlich waren. Mit der intensiveren Therapie waren vor allem junge Patienten ohne Komorbiditäten behandelt worden. Es sind dringend prospektive randomisierte Studien notwendig, um die Rolle der HDT und ABSZT in der Behandlung dieser
seltenen Lymphomentität zu klären.
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:31.01.2023
Dateien geändert am:31.01.2023
Promotionsantrag am:03.05.2022
Datum der Promotion:17.11.2022
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