Dokument: Subklinische makuläre Kapillarveränderungen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2

Titel:Subklinische makuläre Kapillarveränderungen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20230110-104116-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Alder, Jan [Autor]
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Dateien vom 07.01.2023 / geändert 07.01.2023
Beitragende:Prof. Dr. Guthoff, Rainer [Gutachter]
Prof. Dr. Dr. Icks, Andrea [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die diabetische Retinopathie wird nach wie vor anhand der in der Fundoskopie klinisch sichtbar werdenden retinalen Gefäßschäden definiert und nach Stadien eingeteilt. Bei der diabetischen Retinopathie handelt es sich jedoch nicht nur um eine mikrovaskuläre Komplikation des Diabetes mellitus, vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel zwischen diabetischer retinaler Neurodegeneration und diabetischer Blutgefäßschädigung. Der (zeitliche) Zusammenhang zwischen diesen beiden Komponenten ist jedoch unklar.
Mit dieser Untersuchung sollte geklärt werden, ob sich bei Probanden mit Diabetes mellitus Typ 1 und / oder Probanden mit Diabetes mellitus Typ 2 bereits innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung mittels OCT-A retinale Gefäßveränderungen feststellen lassen. Ferner sollte untersucht werden, ab wann eine diabetische retinale Neurodegeneration vorliegt. Dazu wurden in einer Querschnittsanalyse OCT-A-Aufnahmen von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung, nach 5-jähriger Erkrankung, nach 10-jähriger Erkrankung und nach 15-jähriger Erkrankung hinsichtlich der retinalen Perfusionsdichte des oberflächlichen Gefäßplexus, des mittleren und des tiefen retinalen Kapillarplexus, sowie der Choriokapillaris in der Makula mit ImageJ ausgewertet. Das Vorliegen einer diabetischen Retinopathie wurde mittels der Auswertung von Fundusfotos ausgeschlossen. Das Vorliegen einer diabetischen retinalen Neurodegeneration wurde mittels Auswertung der Netzhautschichtdicke von OCT-Aufnahmen und mittels Auswertung des Kontrastvisus beurteilt.
Probanden mit Diabetes mellitus Typ 2 ohne diabetische Retinopathie weisen in der Makula im oberflächlichen Gefäßplexus bereits innerhalb des ersten Jahres nach Diagnosestellung eine reduzierte Perfusionsdichte auf. Nach einer Erkrankungsdauer von 10 Jahren ist, ebenfalls ohne Vorliegen einer diabetischen Retinopathie, die Perfusionsdichte bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern im oberflächlichen und tiefen Plexus gegenüber Gesunden verringert. Der mittlere Plexus ist innerhalb der ersten 15 Jahre der Erkrankung gegenüber Gesunden unverändert. Probanden mit Diabetes mellitus Typ 1 weisen innerhalb des ersten Jahres nach Diagnosestellung noch keine reduzierte Perfusionsdichte im oberflächlichen Plexus auf. Die Perfusionsdichte der Choriokapillaris ist nur bei Probanden mit Diabetes mellitus Typ 2 nach 5-jähriger Erkrankung signifikant reduziert. Netzhautschichtdicke und Kontrastvisus sind bei Probanden mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2 innerhalb der ersten 15 Erkrankungsjahre nach Altersadjustierung unverändert. Ganglienzellschicht und innere plexiforme Schicht weisen auch nach 10- und 15-jähriger Erkrankung keine Diabetes-induzierte Veränderung der Schichtdicke auf. Die äußere nukleäre Schicht zeigt nach 15-jähriger Erkrankung eine Abnahme der Schichtdicke.
Mit dieser Studie kann somit erstmals gezeigt werden, dass bei Probanden mit Diabetes mellitus Typ 2 bereits innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung Gefäßveränderungen vorliegen und mittels OCT-A detektierbar sind. Präklinische Gefäßveränderungen bilden sich zu einem Zeitpunkt aus, zu dem Netzhautschichtdicke und Kontrastvisus noch nicht durch die Diabeteserkrankung beeinträchtigt sind. Somit sprechen diese Ergebnisse dafür, dass mikrovaskuläre Gefäßveränderungen der diabetischen retinalen Neurodegeneration doch vorausgehen.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:10.01.2023
Dateien geändert am:10.01.2023
Promotionsantrag am:29.07.2022
Datum der Promotion:14.12.2022
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