Dokument: Evaluation der Kontamination und Wirksamkeit der Desinfektion von zahnmedizinischen Schutzbrillen

Titel:Evaluation der Kontamination und Wirksamkeit der Desinfektion von zahnmedizinischen Schutzbrillen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20221209-110010-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Lindörfer, Isabell Desiree [Autor]
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Dateien vom 01.12.2022 / geändert 01.12.2022
Beitragende:Prof. Dr. Ommerborn, Michelle [Gutachter]
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Depprich, Rita [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die zahnmedizinische Schutzbrille gehört standardmäßig zur persönlichen Schutzausrüstung des zahnärztlichen Personals und der zahnärztlichen Assistenz und sollte bei jeder Behandlung getragen werden. Bei zahnärztlichen Behandlungen entsteht meist ein Aerosol in erheblichem Ausmaß, das potentiell infektiös ist. Laut den aktuell geltenden Richtlinien zur Infektionsprävention in der Zahnheilkunde soll die zahnärztliche
Schutzbrille bei sichtbarer Kontamination mit geeigneten Mitteln desinfiziert werden.
Mehrere klinische Studien aus dem zahnmedizinischen Bereich untersuchten bereits die Kontamination der persönlichen Schutzausrüstung bzw. die Kontamination des
Gesichtsfeldes allgemein, eine explizite quantitative Analyse der Kontamination der Schutzbrille mit Blut und Speichel blieb bisher unerforscht. Insbesondere durch die Verwendung von optischen Hilfsmitteln wie Lupenbrillen und Mikroskopen, die immer
häufiger in der Zahnmedizin eingesetzt werden, ergeben sich zusätzliche Schwierigkeiten für die Reinigung und Hygiene. Für diese Hilfsmittel gibt es keine einheitlichen Hinweise
zur Aufbereitung bzw. Desinfektion. Die folgende Arbeit erörtert die quantitative Kontamination der Schutzbrille mit Blut und Speichel bei verschiedenen zahnärztlichen
Behandlungen, sowie eine Befragung zum Trage- und Desinfektionsverhalten der niedergelassenen Zahnärzte/innen im Kammerbezirk Nordrhein. Die Analyse der
Kontamination erfolgte anhand von 53 getragenen Schutzbrillen mittels erprobter forensischer Methoden. Zum Nachweis von Blut wurde eine Luminol-Lösung verwendet,
der Nachweis von Speichel erfolgte mittels eines speziellen, sich bei Kontakt blau färbenden Testpapiers. Die Untersuchungen wurden verblindet an drei Messzeitpunkten
durchgeführt. Jeweils vor der zahnärztlichen Behandlung, nach der zahnärztlichen Behandlung sowie nach der Desinfektion. Für beide Analysen wurden die Ergebnisse in einem standardisierten Verfahren fotografisch dokumentiert und mittels Software
ausgewertet. Die untersuchten Schutzbrillen zeigten nach den verschiedenen zahnärztlichen Behandlungen eine signifikante Kontamination mit Blut und Speichel,
zudem war bei allen Brillen eine Kontamination feststellbar, obwohl diese zum Teil makroskopisch sauber schienen. Zur Untersuchung des Trage- und Desinfektionsverhalten wurde ein Fragebogen entwickelt und an die niedergelassenen Zahnärzte/innen geschickt. Bei der Umfrage stellte sich unter anderem heraus, dass 0,5 % der Zahnärzte/innen komplett auf den Augenschutz verzichten. Das konsequente Trageverhalten der Zahnärzte/innen und die nachgewiesene Kontamination der Schutzbrillen erfordern daher detaillierte, einheitliche Aufbereitungshinweise für die Desinfektion der Schutzbrille, Lupenbrillen und Mikroskope, auch um das potentielle Infektionsrisiko für das Personal der Zahnarztpraxis sowie Patienten zu reduzieren.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:09.12.2022
Dateien geändert am:09.12.2022
Promotionsantrag am:02.05.2022
Datum der Promotion:29.11.2022
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