Dokument: Untersuchungen Implantat-assoziierter Infektionen im Tiermodell

Titel:Untersuchungen Implantat-assoziierter Infektionen im Tiermodell
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20221124-131035-0
Kollektion:Publikationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Habilitation
Medientyp:Text
Autor: Jaekel, Carina [Autor]
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Dateien vom 24.11.2022 / geändert 24.11.2022
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Implantat-assoziierte Infektionen nach Frakturstabilisierung stellen im Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie eine relevante und herausfordernde Komplikation dar. Die Behandlung ist in aller Regel langandauernd und stellt hohe Anforderungen sowohl an die betroffenen Patienten als auch das behandelnde Team. Neben den klassischen chirurgischen und antimikrobiellen Konzepten stehen auch adjuvante Verfahren als therapeutische Maßnahmen zur Verfügung. Allerdings machen die Pathophysiologie des Krankheitsbildes und die verhältnismäßig geringen Inzidenzen eine standardisierte Untersuchung in klinischen Studien schwierig. Hingegen erlauben in-vivo Tiermodelle, die Pathogenese der Infektion weiter zu untersuchen und die Entwicklung neuer prophylaktischer und therapeutischer Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Auf Grundlage eines in unserer Arbeitsgruppe entwickelten murinen Modells, welches eine akute, lokale durch Staphylococcus aureus induzierte Infektion bei einliegender Plattenosteosynthese beschreibt, schließen sich in dieser Arbeit nun weitere Studien zur Untersuchung Implantat-assoziierter Infektionen im Tiermodell an. Ziel war es zunächst, diagnostische und therapeutische Ableitungen im Mausmodell zu generieren und im Folgenden aus den Erkenntnissen des murinen Modells ein Großtiermodell zu etablieren.
Die erste in dieser Habilitationsschrift zusammengefasste Arbeit beschreibt die Entwicklung eines klinischen Scores, welcher unter Berücksichtigung von radiologischen, histopathologischen und mikrobiologischen Aspekten eine Diagnose und Quantifizierung des Schweregrads von Implantat-assoziierten Infektionen im murinen Modell erlaubt [1]. Der beschriebene Score war zusammengefasst gut durchführbar und mit einer hohen Sensitivität versehen. Daher könnte dieser Score zukünftig ein nützliches Instrument sein, um infektionsbedingte Veränderungen nach einer Fraktur in weiteren Studien zu quantifizieren und miteinander zu vergleichen.
In zwei weiteren Arbeiten wurden potentiell adjuvante Therapiestrategien in der Behandlung von Implantat-assoziierten Infektion im Mausmodell analysiert. In dem standardisierten Mausmodell wurde das linke Femur der Mäuse osteotomiert und durch eine Titan-Verriegelungsplattenosteosynthese fixiert. Die lokale Osteitis wurde durch die Gabe einer definierten Menge an Staphylococcus aureus in den Bruchspalt induziert. Neben der Standardtherapie aus chirurgischem Debridement wurde zum einen der Effekt einer hyperbaren Sauerstofftherapie und zum anderen der Einfluss von Antibiotika-versetztem
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Knochenersatzmaterial untersucht [2,3]. Als Zielgrößen wurde das lokale Bakterienwachstum, sowie die Immunreaktion bestimmt. Des Weiteren erfolgten radiologische Aufnahmen zur Beurteilung der Knochenheilung. Zusammengefasst konnte in allen Fällen eine erfolgreiche Etablierung der lokalen Osteitis nachgewiesen werden. Es konnte jedoch weder für die hyperbare Sauerstofftherapie noch für das Antibiotika-versetzte Knochenersatzmaterial ein Vorteil gegenüber der Standardtherapie beschrieben werden.
In einem weiteren Schritt wurde das nun gut etablierte und für mehrere Versuchsreihen genutzte Mausmodell genutzt, um ein Großtiermodell zu etablieren. Aufgrund einer entsprechenden Ähnlichkeit von Anatomie, Physiologie und Immunologie wurde sich für ein Mini Pig Modell entschieden. Hier gelang es, eine durch einen Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus induzierte lokale Osteitis mit Knochenlyse zu generieren. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten konnte auch ein Wechsel des einliegenden Osteosynthesematerials im Zuge der Debridement Operation durchgeführt werden, um sich der klinischen Praxis weiter zu nähern [4]. In der Folge kann nun dieses standardisierte Modell in zukünftigen Studien verwendet werden, um weitere therapeutische Maßnahmen in der Behandlung von Implantat-assoziierten Infektionen zu untersuchen.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:24.11.2022
Dateien geändert am:24.11.2022
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