Dokument: Charakterisierung der Rolle von GDF-5 in der Wundheilung von Verbrennungswunden anhand eines ex vivo-Verbrennungsmodells der menschlichen Haut
Titel: | Charakterisierung der Rolle von GDF-5 in der Wundheilung von Verbrennungswunden anhand eines ex vivo-Verbrennungsmodells der menschlichen Haut | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=61316 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20221205-111907-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Oprisch, Clara Maria [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Suschek, Christoph V. [Gutachter] Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Mahotka, Czaba [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Verbrennungswunden können nicht nur vital bedrohlich sein, sondern das Leben der Betroffenen durch Narbenbildung und folgender Stigmatisierung beeinträchtigen. Derzeitige Behandlungsoptionen sind begrenzt. Ein applizierbares Medikament zur Beschleunigung der Heilung von Verbrennungswunden wird dringend gesucht. Der Growth Differentiation Factor 5 (GDF-5) wirkt positiv auf die wichtigsten Schritte der kutanen Wundheilung: Angiogenese, Fibroblastenproliferation und Reepithelialisierung. In dieser Arbeit wurde sein Effekt auf die Wundheilung in Verbrennungswunden humaner Haut unter- sucht. Hierfür wurde ein ex vivo Modell, welches exzidiertes Hautgewebe aus dem Operationssaal nutzte, etabliert. Mit einem auf 90 °C im Wasserbad erhitzten Kupferstempel wurden Verbrennungs- wunden auf die Kutis gesetzt. Anschließend wurden diese ausgestanzt und in einem Medium, dem ent- weder 1μg/mL, 5μg/mL oder kein GDF-5 beigefügt wurde, in Gewebekultur vital gehalten. Außerdem wurde jeweils eine Stanze nicht verbrannter Haut ohne GDF-5-Zusatz im Versuch mit charakterisiert. Nach 6 Stunden, 24 Stunden, 3 Tagen, 6 Tagen, 9 Tagen, 11 Tagen und 12 Tagen Gewebekultur wurden aus den Stanzen der vier Behandlungen histologische Schnitte gefertigt. Anschließend wurde zur Cha- rakterisierung der oben genannten wichtigsten Parameter der Wundheilung eine immunhistochemische Analyse der Expression der Schlüsselmarker durchgeführt. Als Proliferationsmarker wurde die Expres- sion von KI-67, als Angiogenesemarker die Expression von CD-31, als Differenzierungsmarker der Ke- ratinozyten Involucrin und als Myofibrogenesemarker die Expression von α-SMA visualisiert und quan- tifiziert. Insgesamt wurden 1590 Präparate angefertigt, analysiert und ausgewertet. Ein individuelles Macro für das Auswertungsprogramm Fiji wurde erstellt, welches automatisiert die gefärbte Fläche pro Gesamtfläche der immunhistochemischen Färbungen sowie zusätzlich die Anzahl der mit CD-31 ge- färbten Gefäße berechnete. Der Auswertung der KI-67-Antikörperfärbung wurde ein Macro zur Exklu- sion der regelhaft vorkommenden falsch positiven Färbungen im Bereich der Verbrennung vorgeschal- tet. Für jede Behandlung und jede Antikörperfärbung wurde ermittelt, ob es statistisch signifikante Un- terschiede im zeitlichen Verlauf gab und ob es für jeden Zeitpunkt und jede Antikörperfärbung Unter- schiede zwischen den Behandlungen gab. Es konnte beobachtet werden, dass in den 6 Stunden- sowie 6 Tage-Proben eine größere markierte Gefäßfläche und in den 6 Tage-Proben zudem eine höhere Anzahl an Gefäßen in der verbrannten als in der nicht verbrannten Haut vorhanden waren, was auf einen aktiven Angiogenesevorgang hindeutet. In den 12 Tage-Proben zeigte sich eine größere Gefäßfläche in der un- behandelten Haut als in der mit 5μg/mL GDF-5-behandelten Haut. GDF-5 förderte demnach die Angi- ogenese nicht. In den 12 Tage-Proben konnten zudem mehr proliferierende Zellen in der verbrannten, unbehandelten Haut als in den Vergleichsgruppen beobachtet werden. Bezüglich der Myofibrogenese war in den unbehandelten 6 Stunden-Probe der verbrannten Haut die α-SMA-Expression signifikant höher als in den zusätzlich mit 5μg/mL GDF-5 behandelten Präparaten. Insgesamt scheint die Vitaler- haltung des Gewebes geglückt zu sein und Angiogenese als wichtiger Teil der Wundheilung nach ther- mischem Schaden stattgefunden zu haben. GDF-5 hatte jedoch keinen positiven Effekt auf die unter- suchten Parameter. Trotz methodischer Hindernisse bei der Bewältigung der hohen Zahl der auszuwer- tenden Präparate kann festgehalten werden, dass das hier etablierte Modell die Beobachtung der Wund- heilung zulässt. Der Versuchsaufbau und auch die computergestützte Auswertung garantierten eine hohe Reproduzierbarkeit der Ergebnisse sowie Objektivität der Analysemethode. Eine Übertragbarkeit auf die beobachtete Wirkung therapeutischer Substanzen im in vivo Modell ist allerdings fraglich. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 05.12.2022 | |||||||
Dateien geändert am: | 05.12.2022 | |||||||
Datum der Promotion: | 22.09.2022 |