Dokument: Einfluss chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen auf das kardiale Remodelling nach kardialer Ischämie im Mausmodell

Titel:Einfluss chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen auf das kardiale Remodelling nach kardialer Ischämie im Mausmodell
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20221125-105252-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Avetisyan, Tatevik Vahei [Autor]
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Dateien vom 15.11.2022 / geändert 15.11.2022
Beitragende:Prof. Dr. Grandoch, Maria [Gutachter]
Prof. Dr. rer. nat. Gerdes, Norbert [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Pathogenese der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) beruht auf genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren, welche zu einer gestörten Immunantwort gegen physiologische Antigene der Darmflora führen, sodass Inflammationsprozesse resultieren. Verschiedene klinische Studien postulieren eine Korrelation zwischen den schubweise auftretenden CED und einem erhöhten kardiovaskulären Risiko.
Ungeklärt ist bisher, ob es einen Einfluss der Entzündungsaktivität des Darmes auf das kardiale Remodelling nach Myokardinfarkt gibt. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurde das Mausmodell einer Dextrannatriumsulfat (DSS)-induzierten Colitis genutzt. Männliche C657BL/6 Mäuse erhielten mehrere DSS-Behandlungszyklen; als Kontrollgruppen dienten Tiere ohne DSS-Behandlung. Die Tiere wurden in drei Kohorten aufgeteilt, die sich im Zeitpunkt der kardialen Ischämie/Reperfusion (I/R) während der Colitisphasen unterschieden: Es erfolgte die Induktion der I/R in der Akutphase der Colitis, in der Phase der subakuten Entzündung sowie in der Remissionsphase. Nach histologischer Aufbereitung und Färbung erfolgten zur Auswertung eine Planimetrie der Infarktnarbe, die Bestimmung des mittleren Kollagengehaltes und der linksventrikulären Wanddicke.
Erfolgte die kardiale I/R während der Phasen der Remission und der subakuten Colitis, so zeigten sich kleinere linksventrikuläre Narben und ein geringerer Kollagengehalt bei den mit DSS-behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrolltieren. Morphologisch sahen wir bei den Kontrolltieren tendenziell transmurale Infarkte sowie eine vermehrte linkventrikuläre Wandausdünnung. Diese Beobachtungen ließen sich auch in der Wanddickenbestimmung beobachten. Erfolgte die kardiale I/R hingegen in der Akutphase, so zeigte sich der umgekehrte Trend mit größeren linksventrikulären Infarktnarben bei den mit DSS-behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrolltieren ohne Colitis.
Anhand der erhobenen Daten lässt sich vermuten, dass die Phase der Inflammation, in welche die kardiale Ischämie fällt, das Outcome nach Infarkt und die myokardiale Narbengröße maßgeblich beeinflusst. Hierbei könnten weitere Einflussfaktoren wie eine Aktivierung des Sympathikus oder die Rolle des Mikrobioms als mögliche Modulatoren angenommen werden.

The pathogenesis of inflammatory bowel disease (IBD) is based on genetic, immunological and environmental factors leading to an unbalanced immunological answer against physiologic antigens of the intestinal commensal flora which may result in a chronic inflammatory process. Several clinical trials were published postulating a correlation between IBD and an increased cardiovascular risk.
Yet unknown is whether there is an impact of the underlying intestinal inflammatory activity on the cardiac remodeling after myocardial infarction. To investigate this question a mouse model of DSS (dextrane sodium sulfate) induced colitis was used. Male C657BL/6 mice were given several treatment cycles with DSS added water. The control group was made up of mice without DSS treatment. The animals were divided into three cohorts depending on the time point of cardiac ischemia/reperfusion (I/R): The cardiac I/R was induced in the phases of acute colitis, subacute colitis and remission. After the histologic processing a planimetric evaluation of the scar area and measurements of mean collagen content and wall thickness followed.
When the cardiac I/R was induced in the phases of remission or subacute colitis, we observed smaller scar sizes and a lower mean collagen content in the group of DSS-treated animals. Morphologically we saw more transmural infarcts and wall thinning in the control group. These observations were confirmed in the measurements of wall thickness. Induction of the cardiac I/R in the phases of acute colitis led to a different trend with greater scar sizes in the group of DSS-treated mice.
According to our data we assume that the cardiac I/R has a differentiate impact on the outcome and scar size depending on the underlying phase of bowel inflammation. Furthermore, other factors like the activation of sympathetic nervous system or the role of the intestinal microbiome may be assumed as modulators.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie
Dokument erstellt am:25.11.2022
Dateien geändert am:25.11.2022
Promotionsantrag am:08.03.2022
Datum der Promotion:25.10.2022
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