Dokument: Poetiken des Anthropozäns – Erzählen von anthropogenen Landschaften und Klimawandel bei Novalis und Jeremias Gotthelf

Titel:Poetiken des Anthropozäns – Erzählen von anthropogenen Landschaften und Klimawandel bei Novalis und Jeremias Gotthelf
Weiterer Titel:Poetics of the Anthropocene - Narrating Anthropogenic Landscapes and Climate Change in Novalis and Jeremias Gotthelf
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20221013-104714-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Piacentini, Fabiana [Autor]
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Dateien vom 11.10.2022 / geändert 11.10.2022
Beitragende:Prof. Dr. Schönborn, Sibylle [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Dörr, Volker [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:800 Literatur » 830 Deutsche Literatur, Literatur in verwandten Sprachen
Beschreibung:Das Anthropozän, das Erdzeitalter des Menschen, ist durch die Idee eines tiefgreifenden Einflusses des Menschen auf biologische und geologische Prozesse der Erde wie auch auf die Erdatmosphäre spätestens seit der Industriellen Revolution gekennzeichnet. Dabei konturieren drei Gesichtspunkte jene kulturgeschichtlich ausgerichtete Diskussionen über das Anthropozän im späten 18. Jahrhundert: Naturforscher und Philosophen beginnen hier bereits die Natur als einen Schauplatz gravierender Umwälzungen und Transformationen von Atmosphären, Land-schaften und Lebensformen zu begreifen; der Mensch ist an diesen Veränderungen beteiligt; Und in dieser historischen Zeitspanne werden die utopischen Hoffnungen wie die katastrophischen Ängste ausgemalt, die ein radikaler Wandel des Klimas mit sich brächte, wenn man Gesellschaft und Klima in engster Verbindung denkt. Doch wie lässt sich vom Anthropozän erzählen? Mit welchen Rhetoriken und narrativen Strategien bezieht sich gar die Literatur um 1800 bereits auf die Komplexität des Anthropozäns, auf Landschaften und Erdatmosphäre, auf Wetter und Klima? Seit den ersten Vorboten der Industriellen Revolution zeigen sich Novalis und Jeremias Gotthelf fasziniert und verstört zugleich von veränderten Landschaften und Lebensformen, von Transformationen der Natur im Zuge des fortschreitenden technisch-industriellen Modernisierungsprozesses.
Vor dem Hintergrund des Ecocriticism untersucht die Arbeit das interdependente Beziehungsgeflecht von Mensch und agentieller Natur und zeichnet dabei die Verlaufslinien dieser von der Romantik bis weit ins 19. Jahrhundert reichenden Reflexion der Kulturarbeiten nach und fragt nach den genuin literarischen Darstellungs- und Inszenierungsformen von geologischen und klimatischen Vorgängen sowie wetterbedingten Naturkatastrophen, die sich ab 1800 zunehmend mit der Kultur verschränken. In textnahen Lektüren werden narrative Darstellungsformen herausgearbeitet, die ein Überdenken des Anthropozentrismus anvisieren und eine Sichtweise auf Natur als gleichberechtigtes Gegenüber des Menschen nahelegen. Im Fokus steht dabei auch die Zukunft des Menschen auf diesem Planeten. Damit können die ausgewählten Werke als Poetologien des Anthropozäns verstanden werden und gewinnen mit Blick auf die aktuellen Debatten zum neuen Erdzeitalter an Dringlichkeit.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Germanistisches Seminar » Neuere deutsche Literaturwissenschaft (II)
Dokument erstellt am:13.10.2022
Dateien geändert am:13.10.2022
Promotionsantrag am:21.03.2022
Datum der Promotion:06.07.2022
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