Dokument: Arthur Kampf (1864-1950). Eine deutsche Künstlerkarriere zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus
Titel: | Arthur Kampf (1864-1950). Eine deutsche Künstlerkarriere zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus | |||||||
Weiterer Titel: | Arthur Kampf (1864-1950). A German artist's career between the German Empire and National Socialism | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=60263 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20220728-125126-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Schroyen, Andreas [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Körner, Hans [Gutachter] Prof. Dr. Wiener, Jürgen [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Kunst, Malerei, Düsseldorf, Berlin, Akademie, Kunstakademie, Lehrer, Professor, Dozent, Direktor, Historienmalerei, Genremalerei, Porträtmalerei, Monumentalmalerei, Wandmalerei, Befreiungskriege, Friedrich II., Otto I., traditionelle Malerei, Nationalsozialismus, Kaiserreich, Weimarer Republik | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 700 Künste und Unterhaltung | |||||||
Beschreibungen: | Die wissenschaftliche Arbeit setzt sich mit dem Leben und Werk des Künstlers Arthur Kampf auseinander. Teil der Dissertation ist ein umfangreicher Werkkatalog. Kampf studierte seit 1879 Malerei an der Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Nach einem Studienaufenthalt in Paris 1885 fertigte er unter dem Eindruck der dort in großformatigen Gemälden umgesetzten sozialkritischen Themen sein Erstlingswerk „Die letzte Aussage“. Die Darstellung ließ den Künstler 1886 schlagartig im gesamten Kaiserreich bekannt werden. Aufgrund der Thematik als Sozialist verdächtigt, wandte sich Kampf motivisch dem Gebiet der Historienmalerei zu. Hier schuf er bis 1895 großformatige Darstellungen zu Themen der Befreiungskriege und zum Leben Friedrichs des Großen, die derart intensiv und häufig rezipiert wurden, dass sie bis nach dem I. Weltkrieg fest im kollektiven Gedächtnis der deutschen Bevölkerung verankert waren. Kampf folgte im Jahre 1898 einem Ruf an die Berliner Königliche Akademie der Künste als Leiter eines Meisterateliers. Großformatige Wandgemälde und weitere spektakuläre Erfolge durch Ausstellungen von Genremotiven sowie seine organisatorischen Tätigkeiten an der Kunstakademie waren ausschlaggebend, dass er von 1907 bis 1912 das Amt des Akademiepräsidenten ausübte. Nach dem Tode des Direktors der Hochschule für die bildenden Künste Anton von Werner wurde Kampf 1915 dessen Nachfolger. 1924 schied der mittlerweile als Hauptvertreter einer akademisch-traditionellen Kunstauffassung geltende Künstler aus dem Amt aus. Neben monumentalen Wandgemälden zum Leben des deutschen Kaisers Otto I. 1906 schuf er 1914/1915 sein Hauptwerk, das Wandgemälde „Fichtes Rede an die deutsche Nation“ in der Aula der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Mit dem Ende seiner aktiven Karriere 1924 war sein Werk massiver Kritik der Moderne ausgesetzt. Kampf wandte sich daraufhin der politischen Rechten zu, die ihn in der Folgezeit als bedeutendsten deutschen Altmeister für seine Leistungen hochdekorierten und noch einmal eine leitende Funktion an der Berliner Kunstakademie bis 1945 zuwiesen. Trotz seiner völligen Hinwendung zur Ideologie des Nationalsozialismus spielte Arthur Kampf für die nationalsozialistische Kunstpolitik keine Rolle. Arthur Kampf geriet nach 1945 immer stärker in Vergessenheit, bis die Kunstgeschichte ihn im Zuge der Aufarbeitung der Kunst im Nationalsozialismus in den 1970er- und 1980er-Jahren für kurze Zeit wiederentdeckte. Die Werke Arthur Kampfs mit historischen Motiven gehörten zu den prominentesten Darstellungen im Deutschen Kaiserreich, sind allerdings heute weitgehend vergessen. Der Künstler erreichte alle bedeutenden beruflichen Positionen im akademischen Kulturbetrieb des Kaiserreichs. Durch seine ideologische Hinwendung zum Nationalsozialismus wird seine Person heute fast ausschließlich mit der Kunst des „3. Reichs“ assoziiert. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Leben und Werk Arthur Kampfs war in der Forschung bisher ein Desiderat.The art and life of German artist Arthur Kampf is the main topic of this study, part of which is a complete catalogue raisonné. Kampf began his studies at the Royal Academy of Art in Düsseldorf. After a field trip to Paris in 1885, inspired by its large-sized sociocritical paintings, the artist created his first work to be publically displayed "The last statement", the exhibition of which immediately resulted in the Kampf's nationwide fame. Due to the work's theme, however, the artist was also met with accusations of socialist sympathies, leading to his redirection towards the painting of historical subject matter. Equally if not more successful in this pursuit, Kampf depicted scenes of the Wars of Liberation and the life of Frederick the Great, that altogether left a permanent stamp on the collective remembrance of the German people. Invited to teach at the Berlin Royal Academy of Art in 1898, Kampf became head of a master´s atelier. The success of his large-scale murals, exhibitions of genre paintings as well as organisational activities at the academy were rewarded with the honour of the institution´s presidency, which he held from 1907 to 1912. After the death of Anton von Werner the director of the Berlin higher education institute of fine arts, Kampf became his successor. In addition to the 1906 epic mural depicting the life of Holy Roman Emperor Otto I, Kampf created his opus magnum in 1914/5, another mural titled "Fichte's address to the German nation", situated in the auditorium of the Friedrich-Wilhelm University in Berlin. Towards the end of his active career, his work faced massive criticism from the dominant modernity movement. As a result of this Kampf redirected his attention toward the Nazi party. Applauded by the political right´s conservative taste in art, he was honoured as the grande master of German art and awarded another leadership role at the Berlin Academy until 1945. He was however not in any way relevant to the Nazi party´s art policies, despite his full devotion to Nazi ideology. After 1945 he and his work were more and more forgotten, undisturbed but for a brief renaissance during the reexamination of art during the Nazi era in the 1970s and 1980s. Despite belonging to the most prominent works of history painting during the German Empire, Kampf´s works are mostly forgotten nowadays. The artist held all pivotal academic appointments in the imperial period, yet due to his devotion to the Nazi movement, he is almost exclusively associated with the art of the Third Reich. A study of the life and work of Arthur Kampf was unprecedented until now. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Bezug: | 1750-2017 | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Philosophische Fakultät » Seminar für Kunstgeschichte | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.07.2022 | |||||||
Dateien geändert am: | 28.07.2022 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.12.2020 | |||||||
Datum der Promotion: | 25.08.2021 |