Dokument: Depression, Beeinträchtigung und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Menschen mit Diabetes

Titel:Depression, Beeinträchtigung und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Menschen mit Diabetes
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20220803-111020-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kvitkina, Tatjana [Autor]
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Dateien vom 19.07.2022 / geändert 19.07.2022
Beitragende: Icks, Andrea [Gutachter]
Prof. Dr. Loerbroks, Adrian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt (1). Häufig leiden Personen mit Diabetes an depressiven Störungen (2). Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Instrumenten, die bei der Erfassung depressiver Symptomatik eingesetzt werden. Die Instrumente unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Items, der Skalierung und Auswertungsalgorithmen, so dass potentiell verschiedene Personengruppen identifiziert werden. In der vorliegenden Arbeit wurde die Prävalenz der depressiven Symptomatik bei einem populationsbasierten Kollektiv von Menschen mit Diabetes anhand der beiden Instrumente PHQ-9 (Patient Health Questionnaire) und CES-D (Center of Epidemiological Studies Depression Scale ermittelt. Des Weiteren wurden die Gruppen derjenigen Probanden und Probandinnen, die jeweils nur mit einem Instrument identifiziert wurden, und die mit beiden Instrumenten identifizierten Personen, hinsichtlich soziodemographischer, sozioökonomischer, diabetesbezogener Variablen, diabetesbezogener Belastung (PAID) und Lebensqualität mit der Gruppe ohne depressive Symptomatik verglichen.
Es handelt sich um eine Querschnittserhebung in einer Zufallsstichprobe von Versicherten der pronova BKK mit einem diagnostizierten Diabetes. Die Gegenüberstellung erfolgte in drei Gruppen mit verschiedenem „Depressionsstatus“: (1) nur PHQ-9-positiv, (2) nur CES-D-positiv und (3) PHQ-9- und CES-D-positiv (beide). Diese Gruppen wurden bezüglich oben genannter Variablen mit der Population der Versicherten ohne Depression als Referenzgruppe verglichen. Die Prävalenz der depressiven Symptomatik betrug im Gesamtkollektiv anhand der Messung mit PHQ-9 14.8% (95%-KI 13.11–16.5) und mit CES-D 16.0 % (95%-KI 14.3–17.9). Der Anteil der „Nur CES-D-Positiven“ war ebenso ähnlich wie in der „Nur PHQ-9-Positiven“ (6.5 % vs. 5%). 9.7% wurden sowohl mittels PHQ-9 als auch CES-D („beide“) als depressiv identifiziert. Die vorliegende Untersuchung zeigte, dass mit den beiden Instrumenten teils unterschiedliche Probanden und Probandinnen als solche mit depressiver Symptomatik identifiziert werden konnten: z.B. Probanden und Probandinnen mit niedrigem Bildungsgrad (unter zehn Jahre) wurden häufiger durch den CES-D identifiziert; in Partnerschaft lebende Personen und Verheiratete wurden häufiger anhand von PHQ-9 identifiziert. Für die psychische Dimension der Lebensqualität wurden relevante Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden: die Gruppe „beide positiv“ (PHQ-9 und CES-D) wies eine um 20-Punkte schlechtere psychische Lebensqualität auf, als die Gruppe ohne depressive Symptomatik. In den „nur CES-D positive“ und „nur PHQ-9 positive“ Gruppen, hatten Personen mit über 13-Punkten schlechtere psychischer Lebensqualität, als Teilnehmende ohne depressive Symptome. Im Regressionsmodell nach Adjustierung für die Kofaktoren zeigte sich, dass der mittleren PAID-Summenwert in der Gruppe „beide positiv“ um den Faktor 2.37 (1.91-2.93) höher („schlechter“) war als in der Gruppe ohne depressive Symptomatik. Die „nur CES-D positive-Gruppe“ und die „nur PHQ-9 positive-Gruppe“ zeigten dementsprechend um 2.28 bzw. 1.50-fach schlechtere Werte als Probanden und Probandinnen, die keine depressiven Symptome aufwiesen.
Auf Grundlage dieser Arbeit sollte in weiteren prospektiven Studien untersucht werden, inwieweit verschiedene Instrumente bei Menschen mit Diabetes im Längsschnitt am besten geeignet sind um Gruppen zu identifizieren, die ungünstige Krankheitsverläufe haben. Somit stellen die hier beschriebenen Ergebnisse eine Grundlage für zukünftige Arbeiten bei der Weiterentwicklung der Depression- und Lebensqualität-Forschung bei Menschen mit Diabetes dar.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe » An-Institute » Deutsches Diabetes-Zentrum
Dokument erstellt am:03.08.2022
Dateien geändert am:03.08.2022
Promotionsantrag am:30.11.2021
Datum der Promotion:12.07.2022
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