Dokument: Welche Eigenschaften und Situationen von Patient*innen auf der Intensivstation führen zu einer Anfrage der Mitbehandlung durch die spezialisierte Palliativmedizin durch betreuende Pflegekräfte und in wie weit werden diese als sinnvolle Triggerfaktoren anerkannt? Eine Mixed-Methods-Studie mit Instrumentenentwicklung

Titel:Welche Eigenschaften und Situationen von Patient*innen auf der Intensivstation führen zu einer Anfrage der Mitbehandlung durch die spezialisierte Palliativmedizin durch betreuende Pflegekräfte und in wie weit werden diese als sinnvolle Triggerfaktoren anerkannt? Eine Mixed-Methods-Studie mit Instrumentenentwicklung
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20220719-112859-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schallenburger, Manuela [Autor]
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Dateien vom 14.07.2022 / geändert 14.07.2022
Beitragende: Schmitten, Jürgen in der [Gutachter]
Icks, Andrea [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Trotz Unterschiede in Therapiezielen und –maßnahmen, können Patient*innen der Palliativ- und Intensivmedizin ähnliche Bedürfnisse im Sinne der Symptomkontrolle, würdevollen Versorgung und Entscheidungsfindungen haben. Die Identifizierung der Patient*innen auf einer Intensivstation, die zur Zielgruppe einer Mitbehandlung durch die spezialisierte Palliativmedizin gehören ist jedoch schwierig. Um eine Zusammenarbeit zu ermöglichen, wurden im internationalen Raum sogenannte Triggerfaktoren entwickelt und teilweise validiert, die das Hinzuziehen eines palliativmedizinischen Dienstes auslösen sollen. In Deutschland wurde die Akzeptanz solcher Triggerfaktoren unter Intensivmediziner*innen überprüft. Pflegende sind aufgrund ihrer Tätigkeit nah an den Betroffenen, können Veränderungen unter Umständen früher wahrnehmen und von Wünschen und Bedürfnissen erfahren. Die Perspektive von Intensivpflegenden ist daher für Entscheidungsfindungsprozesse unerlässlich.
Um auch von ihnen zu erfahren, was sie dazu bringen würden, einen palliativmedizinischen Dienst hinzuzuziehen, wurden zunächst Fokusgruppeninterviews mit Intensivpflegenden geführt. Aus den Ergebnissen wurde ein Fragebogen entwickelt, der nach einem Pretest mit kognitiven Interviews und einer ersten Pilotierung in einer kleinen Gruppe der Zielgruppe für weitere Studien genutzt werden kann.
In der qualitativen Auswertung von sechs multizentrischen Fokusgruppen mit Intensivpflegenden verschiedener Fachbereiche konnten vier Hauptkategorien (Prognose, Beziehungsebene, Angehörige, Patienten) mit jeweils drei bis 15 Subkategorien gebildet werden. Es werden Situationen beschrieben, die die Schwere der Erkrankung, das therapeutische Vorgehen, die Kommunikation untereinander und mit den Betroffenen sowie Eigenschaften von Patient*innen und Angehörigen benennen. Auf der Beziehungsebene konnte ein Konflikt in der Zusammenarbeit von Ärzt*innen und Pflegenden identifiziert werden. Der entstandene Fragebogen besteht aus 32 Items plus einer offenen Frage, in der weitere zuvor nicht genannte Triggerfaktoren benannt werden können.
In sechs kognitiven Interviews mit den Methoden Paraphrasieren, Nachfragen und lautem Denken konnten vier Items gefiltert werden, die zum besseren Verständnis umformuliert wurden. 23 von 30 Fragebögen wurden in der Pilotierung, in der die Nutzbarkeit des Fragebogens bestätigt werden konnte, ausgefüllt und abgegeben. Auch eine erste Auswertung war möglich. Diese zeigte, dass 30 der 32 Items von mehr als 50% der Befragten als Trigger gesehen wurden.
Der Fragebogen sollte noch an einer repräsentativen Kohorte zur Anwendung kommen. Die Ergebnisse der Pilotierung weisen darauf hin, dass Pflegende Triggerfaktoren zur Identifizierung von Intensivpatient*innen mit palliativen Bedürfnissen sehen und diese anwenden möchten.

Despite differences in therapeutic goals and interventions, palliative and intensive care patients may have similar needs in terms of symptom control, dignified care and decision-making. However, the identification of patients in an ICU who belong to the target group for shared treatment by specialised palliative care is difficult. In order to facilitate cooperation, so-called trigger factors have been developed and partially validated in the international community, which are intended to trigger the involvement of a palliative care specialist. In Germany, the acceptance of such trigger factors among intensive care physicians was examined. Due to their work, nurses are close to those affected and may be able to perceive changes earlier and learn about wishes and needs. The perspective of intensive care nurses is therefore essential for decision-making processes.
In order to also hear from them what would lead them to involve a palliative care service, focus group interviews were first conducted with intensive care nurses. A questionnaire was developed from the results, which can be used for further studies after a pretest with cognitive interviews and an initial piloting in a small group of the target group.
In the qualitative evaluation of six multicentre focus groups with intensive care nurses from different disciplines, four main categories (prognosis, relationship level, relatives, patients) with three to 15 subcategories each could be formed. Situations are described that specify the severity of the disease, the therapeutic procedure, the communication with each other and with the affected persons as well as characteristics of patients and relatives. On the relationship level, a conflict in the cooperation between doctors and nurses was identified. The resulting questionnaire consists of 32 items plus an open question in which further previously not mentioned trigger factors can be named.
In six cognitive interviews using the methods of paraphrasing, questioning and thinking aloud, four items could be filtered, which were reformulated for better understanding. 23 of 30 questionnaires were completed and handed in during the piloting, in which the usability of the questionnaire could be confirmed. A first evaluation was also possible. This showed that 30 of the 32 items were seen as triggers by more than 50% of the respondents.
The questionnaire should still be used on a representative cohort. The results of the pilot indicate that nurses see trigger factors for identifying ICU patients with palliative needs and would like to use them.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Abteilung für Allgemeinmedizin
Dokument erstellt am:19.07.2022
Dateien geändert am:19.07.2022
Promotionsantrag am:03.03.2022
Datum der Promotion:12.07.2022
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