Dokument: Beziehungsentwicklung innerhalb des Gruppen-Mentoring-Programms A² vor dem Hintergrund der lokalen Lehr- und Lernkultur: eine mixed methods Studie

Titel:Beziehungsentwicklung innerhalb des Gruppen-Mentoring-Programms A² vor dem Hintergrund der lokalen Lehr- und Lernkultur: eine mixed methods Studie
Weiterer Titel:Relationship development in the A² group mentoring program within the context of the local teaching and learning culture: a mixed-methods study
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=59936
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20220623-111926-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Lautwein, Franziska [Autor]
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Dateien vom 16.06.2022 / geändert 16.06.2022
Beitragende:Prof. Dr. med. Schneider, Matthias [Gutachter]
Prof. Dr. med. Ritz-Timme, Stefanie [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Mentoring stellt eine vielversprechende Möglichkeit dar, die berufliche Entwicklung angehender Ärztinnen und Ärzte, eine akademische Laufbahn sowie das Miteinander an einer Fakultät zu fördern. Auch an Medizinischen Fakultäten in Deutschland erhalten Mentoring-Programme eine zunehmende Relevanz, sind in diesem Kontext jedoch nur wenig erforscht. An der Medizinischen Fakultät Düsseldorf wurde zur Bereicherung der Lehr-/Lernkultur ein Gruppen-Mentoring-Programm implementiert, in dessen Fokus das Erleben von Arzt-Sein steht. In der Literatur gibt es bisher wenig Evidenz bezüglich longitudinaler Veränderungen der Lehr-/Lernkultur und keine Studien, die den Stellenwert eines Mentoring-Programms in diesem Zusammenhang untersuchen. Außerdem fehlt insbesondere ein fundiertes Verständnis über Entwicklung und einzelne Prozesse innerhalb sich formierender Gruppen-Mentoring-Beziehungen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, die Beziehungsentwicklung im Gruppen-Mentoring-Programm A² im Kontext der lokalen Lehr-/Lernkultur zu untersuchen.
Es wurde ein longitudinales mixed methods Design mit einjährigem Beobachtungszeitraum gewählt. Dabei wurde sowohl quantitativ erfasst, wie Mentoren und Mentees die Lehr-/Lernkultur wahrnehmen, als auch qualitativ untersucht, wie die Mentoring-Beziehungen sich im Einzelnen entwickelten. Der untersuchte Mentoring-Jahrgang bestand aus N = 46 Mentees und N = 11 Mentoren. Bei Eintritt in das Mentoring-Programm (T1) und nach einem Jahr Mentoring (T2) erfolgte entsprechend eine Erhebung mittels Lehr-/Lernkultur-Fragebögen (DREEM, LB-F) sowie qualitative Interviews mit Mentor/innen (n = 7) und Mentee-Gruppen (n = 9 Fokusgruppen). Die quantitativen Daten wurden statistisch ausgewertet und mittels linearer Regressionsanalyse auf Veränderungen zwischen T1 und T2 untersucht. Die qualitativen Interviews wurden aufgenommen, transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die lokale Lehr-/Lernkultur von Mentoren und Mentees „mehr positiv als negativ“ und das angestrebte Leitbild als „moderat“ umgesetzt wahrgenommen wurde. Dabei zeigte die Gesamteinschätzung der Teilnehmer/innen nach einem Jahr Mentoring keine nachweisbare Änderung. Die Beziehungsentwicklung wies eine hohe Variabilität auf mit einer von distanziert-professionell bis persönlich-freundschaftlich reichenden Beziehungsebene nach einem Jahr. Das erarbeitete Kategoriensystem fasst die besprochenen Inhalte, die jeweiligen Benefits für Mentoren und Mentees sowie relevante Einflussfaktoren der Beziehungsentwicklung zusammen.
Es zeigte sich, dass ein Gruppen-Mentoring wie A² eine effiziente Möglichkeit darstellt, Studierende untereinander, sowie mit einem ärztlichen Mentor, in Kontakt zu bringen und damit die persönliche und professionelle Entwicklung zu fördern. Während das Mentoring nach einem Jahr zunächst einen Randbereich der Lehr-/Lernkultur darstellt, weist die qualitative Untersuchung bereits darauf hin, dass das Mentoring einen Mehrwert für Mentoren und Mentees sowie für die gemeinsame Gestaltung der Lehr-/Lehrkultur hat. Die identifizierten Einflussfaktoren können als Empfehlungen für die Optimierung bzw. Planung ähnlicher Programme dienen. Folgeuntersuchungen sollten den Stellenwert des Gruppen-Mentorings für die Lehr-/Lernkultur mit fortschreitender Beziehungsentwicklung genauer untersuchen.

Mentoring is a promising way to promote the professional development of future physicians, an academic career and the collaboration of students and faculty members. Mentoring programs are also gaining relevance at medical schools in Germany but have received little research in this context. At the Medical Faculty of Düsseldorf, a group mentoring program was implemented to enrich the teaching/learning culture with a focus on the experience of being a physician. To date, there is little evidence in the literature regarding longitudinal changes in teaching/learning culture and no studies examining the value of a mentoring program in this context. Moreover, there is a particular lack of sound understanding about development and individual processes within forming group mentoring relationships. Therefore, the aim of this paper is to examine relationship development in the A² group mentoring program in the context of the local teaching/learning culture.
A longitudinal mixed methods design with a one-year observation period was chosen. This involved both a quantitative assessment of how mentors and mentees perceive the teaching/learning culture and a qualitative investigation of how the mentoring relationships developed in detail. The mentoring cohort studied consisted of N = 46 mentees and N = 11 mentors. At entry into the mentoring program (T1) and after one year of mentoring (T2), a questionnaire-based survey using teaching/learning culture questionnaires (DREEM, LB-F), as well as qualitative interviews with mentors (n = 7) and mentee groups (n = 9 focus groups) were conducted accordingly. Quantitative data were statistically analysed and examined for changes between T1 and T2 using linear regression analysis. Qualitative interviews were recorded, transcribed, and analysed using qualitative content analysis.
The results show that the local teaching/learning culture was perceived by mentors and mentees as "more positive than negative" and that the targeted mission statement was perceived as "moderately" implemented. In this regard, participants' overall perceptions showed no demonstrable change after one year of mentoring. Relationship development showed high variability, with relationship levels ranging from distant-professional to personal-friendship after one year. The category system developed summarizes the content discussed, the respective benefits for mentors and mentees, and relevant factors influencing the development of the relationship.
It was shown that group mentoring such as A² is an efficient way to bring students into contact with each other, as well as with a physician mentor, and thus to promote personal and professional development. While mentoring initially represents a fringe area of the teaching/learning culture after one year, the qualitative study already indicates that mentoring has added value for mentors and mentees, as well as for the joint shaping of the teaching/learning culture. The influential factors identified can serve as recommendations for optimizing or planning similar programs. Follow-up studies should more closely examine the value of group mentoring for the teaching/learning culture as the relationship develops.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:23.06.2022
Dateien geändert am:23.06.2022
Promotionsantrag am:02.11.2021
Datum der Promotion:24.05.2022
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