Dokument: Infektiöse Komplikationen von Patienten mit Myelodysplastischen Syndromen

Titel:Infektiöse Komplikationen von Patienten mit Myelodysplastischen Syndromen
Weiterer Titel:Infectious complications of patients with myelodysplastic syndromes
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=59642
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20220523-111322-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Andresen, Julia [Autor]
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Dateien vom 16.05.2022 / geändert 16.05.2022
Beitragende:Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter]
Prof. Dr. med. Matthias Schneider [Gutachter]
Stichwörter:MDS, Myelodysplastisches Syndrom
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Infektionserkrankungen zählen zu den Haupttodesursachen von Patienten mit myelodysplasti-schen Syndromen. Bisher gibt es nur bruchstückhaft detaillierte Analysen über Häufigkeit und Schwere dieser Erkrankungen.
Diese Arbeit untersucht 4.127 Patienten darauf, wie oft und welche Typen von Infektionen im Krankheitsverlauf auftreten und ob es Korrelationen zwischen Häufigkeit von Auftreten der Infektionen und hämatologischen bzw. morphologischen Parametern gibt. Weiterhin war von Interesse, ob MDS-Patienten häufiger an Infektionen erkranken, als die altersentsprechende Normalbevölkerung und welchen Einfluss die MDS-Therapie auf die Infektionsrate hat.
Die aus dem MDS-Register der Uniklinik Düsseldorf stammenden Patienten wurden auf das Vorkommen von Infektionen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose und im Verlauf der MDS-Erkrankung sowie auf verschiedene Laborparameter bei Erstdiagnose untersucht. Von Inte-resse waren vor allem die absolute Neutrophilenzahl, die Leukozytenzahl und die Blutsen-kungsgeschwindigkeit. Des Weiteren wurde untersucht, ob bei aufgetretenen Infektionen ein Erregernachweis durchgeführt wurde und welches Ergebnis dieser erbrachte. Weiterhin wurde erfasst, ob es aufgrund der Infektion zur stationären Therapie kam und ob im Rahmen dessen eine Erregerdiagnostik durchgeführt wurde.
Das mediane Erkrankungsalter der Patientenkohorte lag bei 70,8 Jahren. 65 % waren zum Zeitpunkt der Datensammlung bereits verstorben, 29 % lebten noch. Der Anteil an männlichen Patienten überwog.
Insgesamt erkrankten von 4.127 untersuchten Patienten im Verlauf der MDS-Erkrankung 39 % an einer Infektion. Hierbei waren 723 der Infektionen Pneumonien, 671-mal trat Fieber mit unklarem Focus auf, 287-mal wurde eine Sepsis dokumentiert. Bei 20 % der Patienten lag bereits zum Zeitpunkt der MDS-Erstdiagnose eine Infektion vor. Mit einem Anteil von 64 % machten Infektionen des Respirationstraktes hierbei den größten Anteil aus. Knapp 20 % der untersuchten Patienten verstarben an einer Infektion.
Bakterielle Infektionen machten mit über 90 % an allen Infektionen den größten Teil aus. Im Verlauf von sieben dokumentierten Infektionsreihen sank ihr Anteil auf 80 %, während der Anteil durch Pilze bedingter Infektionen von 6 % auf 15 % anstieg.
Außerdem wurde ermittelt, dass das Risiko eines MDS-Patienten an einer Pneumonie oder an einem Harnwegsinfekt zu erkranken, im Vergleich zur altersentsprechenden Normalbevölke-rung 7-fach erhöht ist. Auch zeigten die Daten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zum Zeitpunkt der MDS-Erstdiagnose signifikant durch die Granulozytenwerte beeinflusst wird.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:23.05.2022
Dateien geändert am:23.05.2022
Promotionsantrag am:22.12.2021
Datum der Promotion:03.05.2022
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