Dokument: Untersuchung der Effekte von Cocain und Levamisol (als Cocainverschnittstoff) auf das isoliert perfundierte Langendorff-Herz

Titel:Untersuchung der Effekte von Cocain und Levamisol (als Cocainverschnittstoff) auf das isoliert perfundierte Langendorff-Herz
Weiterer Titel:Effects of cocaine and levamisole (as adulterant) on the isolated perfused Langendorff heart
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20220208-111251-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Gartz, Astrid [Autor]
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Dateien vom 03.02.2022 / geändert 03.02.2022
Beitragende:Prof. Dr. med. Ritz-Timme, Stefanie [Gutachter]
Prof. Kienbaum, Peter [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:In der rechtsmedizinischen Routinearbeit werden nicht selten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Drogen untersucht. In Fällen, in welchen postmortal nur geringe Konzentrationen von Cocain nachgewiesen und sonstige Todesursachen vollständig ausgeschlossen werden können, stellt sich die Frage, ob Verschnittstoffe von Straßen-Cocain ebenfalls einen tödlichen Einfluss haben können. Der am häufigsten genutzte Verschnittstoff von Cocain ist Levamisol. In der vorliegenden Arbeit wurde mit Hilfe des isoliert perfundierten Langendorff-Herzens geprüft, ob Levamisol die kardialen (Neben-)Wirkungen von Cocain verstärken oder verändern kann. Die Herzen wurden von Ratten als postmortale Organentnahme gewonnen. Cocain und Levamisol wurden jeweils als Einzelsubstanzen und in einer Mischung in unterschiedlichen Verhältnissen mit Blick auf eine Veränderung der kardialen Funktionsparameter getestet. Die Applikation erfolgte über einen Perfusor, danach wurden die Herzen jeweils noch bis zu 120 Minuten beobachtet. Zu bestimmten Zeitpunkten wurden die Funktionsparameter linksventrikulärer Druck, Herzfrequenz und Koronarfluss dokumentiert. Sowohl für Cocain als auch für Levamisol wurden bei allen Parametern relevante Änderungen festgestellt. Die Herzfrequenz fiel bei den Zugaben von Cocain ab, bei Levamisol stieg diese nach der Zugabe an. Der linksventrikuläre Druck zeigte bei den Einzelsubstanzen Schwankungen, wobei die Druckspitzen bei Cocain während der Gabe, bei Levamisol danach zu beobachten waren. Der Koronarfluss fiel bei der Zugabe von Cocain stark ab, bei der Zugabe von Levamisol stieg dieser an. Bei den Mischungen in verschiedenen Verhältnissen zeigte sich eine Kombination der Effekte der Einzelsubstanzen. Die Entstehung von neuen Effekten oder offensichtliche Verstärkungen wurden nicht festgestellt. Dennoch lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass der Konsum von Cocain, welches mit Levamisol verschnitten ist, eine größere Gefahr für kardiale Komplikationen birgt. Insbesondere, da bei realen Konsumenten aufgrund kardio-vaskulärer Vorerkrankungen und einer möglichen genetischen Prädisposition für die Effekte von Rauschmitteln ein höheres kardiales Risiko bestehen kann.

The examination of deaths related to the consumption of drugs is a common task in forensic routine-work. In cases in which the detected concentration of cocaine is rather low and other causes of death can be ruled out the question arises, if adulterants might have played a crucial role. The most frequently used adulterant of cocaine is levamisole, which is otherwise used as an anthelmintic for artiodactyls. We worked with the isolated Langendorff-heart in order to evaluate if levamisole enhances or amplifies cardiac (side-)effects of cocaine. The hearts were excised from rats as a post-mortem organ removal. With a view on cardiac function parameters cocaine and levamisole were each tested as single substances and in mixtures with different ratios. The application was realized via a perfusor over five minutes. Afterwards the hearts were monitored up to 120 minutes. The functional parameters coronary flow, left ventricular pressure and heart rate were recorded and documented at specific points of time. For both cocaine and levamisole relevant changes were found in all parameters. The heart rate decreased during the administration of cocaine and increased under the influence of levamisole. Left ventricular pressure showed fluctuations in both single substances, whereby pressure peaks were observed for cocaine during the administration and for levamisole afterwards. The coronary flow decreased sharply during the administration of cocaine and increased during the administration of levamisole. The mixtures of different ratios showed a combination of the effects of the single substances. The emergence of new alterations or obvious aggravations were not detected. Nevertheless, the results imply that the consumption of cocaine that is adulterated with levamisole entails a high risk for cardiac complications. In particular, since real consumers may have a higher cardiac risk due to pre- existing cardiovascular diseases and a possible genetic predisposition to the effects of drugs.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.02.2022
Dateien geändert am:08.02.2022
Promotionsantrag am:05.07.0021
Datum der Promotion:20.01.0022
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