Dokument: Die olfaktorische Wahrnehmung bei depressiven Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung von kognitiven Funktionen und Lebensalter

Titel:Die olfaktorische Wahrnehmung bei depressiven Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung von kognitiven Funktionen und Lebensalter
Weiterer Titel:Olfactory perception in depressive disorders with special reference to cognitive function and age
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=58496
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20220119-110745-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dipl.-Psych. Waldmann, Sylvia [Autor]
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Dateien vom 06.01.2022 / geändert 06.01.2022
Beitragende:Prof. Dr. Pause, Bettina Maxi [Gutachter]
Prof. Dr. Pietrowsky, Reinhard [Gutachter]
Stichwörter:Major Depression, Riechstörung, Olfaktorischer Test, Kognition, Alter
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Veränderungen der olfaktorischen Wahrnehmung können bei der Major Depression (MD) sowie weiteren neurodegenerativen und psychiatrischen Krankheiten gezeigt werden. Es werden
verschiedene für die veränderte olfaktorische Leistung relevante Einflussfaktoren diskutiert. Die olfaktorische Diskriminationsfähigkeit wurde dabei im Hinblick auf existierende Testverfahren sowie Anwendung dieser an klinischen Stichproben wenig berücksichtigt. Untersuchungen an älteren depressiven Personen erfolgten ebenfalls vergleichsweise selten.
Die vorliegende Arbeit zeichnet sich durch eine doppelte Schwerpunktsetzung im Hinblick auf Empirie und Methodik mit jeweils einem Fokus auf Überblicksarbeit und empirische
Untersuchung an klinischen Stichproben aus. So war es einerseits Ziel dieser Arbeit, die Befunde zu Geruchsstörungen bei depressiven Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung
des Einflusses kognitiver Funktionen darzustellen. Folgend wurden diese in einen erweiterten empirischen und praxisorientierten Zusammenhang von olfaktorischen Veränderungen bei weiteren
neuropsychiatrischen Erkrankungen eingeordnet.
Im Hinblick auf den methodischen Schwerpunkt wurde andererseits ein Überblick über die im deutschen Sprachraum erhältlichen olfaktometrischen Verfahren unter Berücksichtigung
der Handhabung im klinischen Alltag gegeben. Zudem erfolgte die erstmalige Validierung des Düsseldorf-Odour-Discrimination-Tests (DODT) an klinischen Stichproben. Der DODT und
die olfaktorische Testbatterie der Sniffin’ Sticks wurden an einer Gruppe von Personen mit postinfektiösen oder posttraumatischen Riechstörungen angewendet. Es ergab sich eine signifikant
schlechtere Leistung im DODT sowie über alle Untertests der Sniffin’ Sticks in der Gruppe mit Riechstörung im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe. Zudem zeigte sich eine
Korrelation von DODT und Sniffin’ Sticks im Untertest Diskrimination und Identifikation, nicht jedoch im Schwellentest.
Darüberhinaus erfolgte die Untersuchung der Geruchswahrnehmung unter Kontrolle kognitiver Funktionen bei älteren depressiven Personen im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe. Erwartungsgemäß zeigte sich in beiden Gruppen eine altersgemäß reduzierte Leistung in allen olfaktorischen Tests (Diskrimination [DODT], Identifikation [University of Pennsylvania
Smell Identification Test] und Sensitivität [two alternative forced-choice single staircase detection threshold procedure]). Zudem wiesen Depressive im Vergleich zu Gesunden eine
reduzierte olfaktorische Sensitivität, hinweisend auf ein Defizit über den Alterseffekt hinaus.
Die Unabhängigkeit der reduzierten olfaktorischen Sensitivität bei MD von kognitiven Funktionen konnte gezeigt werden. Zudem zeigte die erstmalige Validierung des DODT, dass
anhand dieses Testverfahrens auch eine pathologisch veränderte Riechfähigkeit abbildbar ist.

Many neurodegenerative and mental disorders, such as major depression (MD), are accompanied by alterations in olfactory perception. The specific nature as well as the factors underlying
these alterations are a matter of constant debate. Olfactory discrimination ability in particular has been rather neglected so far, and the few existing tests are rarely applied in clinical samples.
Moreover, examinations in depressed elderly are scarce.
The present work stands out due to a twofold focus in terms of empirical research and methodology, focusing on the examination of clinical samples and review work. The first aim
of the present work was to illustrate the findings of olfactory deficits in depressive disorders with special reference to cognitive factors affecting olfaction. Subsequently, the reported findings
were related to the alterations of olfactory performance in other neuropsychiatric disorders, expanding the focus to clinical practice.
The second aim, focusing methodological aspects, was to present an overview of olfactory tests available in German speaking countries, taking into account their administration in
daily clinical practice. Additionally, for the first time, the Düsseldorf-Odour-Discrimination-Test (DODT) was validated within clinical samples. Here, the DODT and the olfactory test battery Sniffin’ Sticks were applied to patients suffering from post-infectious or post-traumatic olfactory impairment. Compared to healthy controls, patients showed significantly reduced olfactory performance within both the DODT and the Sniffin’ Sticks. In addition, the DODT was
positively correlated to the discrimination the identification subtests of the Sniffin’ Sticks, but not to its sensitivity subtest.
Additionally, the olfactory perception of elderly persons with MD compared to healthy elderly controls was investigated, while controlling for cognitive performance. As expected,
both groups showed an age-related decline of olfactory performance across all olfactory tests (discrimination [DODT], identification [University of Pennsylvania Smell Identification Test],
sensitivity [two alternative forced-choice single staircase detection threshold procedure]). Moreover, MD-patients showed a reduced olfactory sensitivity compared to healthy controls,
suggesting impairment beyond the common age-related decline.
The current results prove the reduced olfactory sensitivity in MD to be unrelated to cognitive factors. Additionally, the DODT could be shown to be a valid test for examining diseaserelated
deficits of olfactory performance.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:19.01.2022
Dateien geändert am:19.01.2022
Promotionsantrag am:04.05.2021
Datum der Promotion:19.07.2021
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