Dokument: Alter bei Beginn einer antiretroviralen Therapie als Outcomeprädikator neurokognitiver Leistungen bei Infektion mit HIV
Titel: | Alter bei Beginn einer antiretroviralen Therapie als Outcomeprädikator neurokognitiver Leistungen bei Infektion mit HIV | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=58357 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20220103-112328-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Rathjen, Jan-Henrik [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Neuen-Jacob, Eva [Gutachter] PD Dr. med. Jennifer Neubert [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Zusammenfassung
Die HIV-Infektion gilt heute unter der modernen antiretroviralen Therapie als eine chronische Erkrankung. Somit werden Patienten mit HIV-Infektion immer älter. Mit der längeren Krankheitsdauer steigt die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung HIV-assoziierter neurokognitiver Einschränkungen, die von dem physiologischen Alterungsprozess abgegrenzt werden müssen. Verschiedene Studien haben unterschiedliche Prädikatoren für neurokognitive Störungen herausgearbeitet. Dazu zählen unter anderem eben das höhere Alter, HIV-Infektionen im AIDS-Stadium sowie niedrige CD4+-Zellzahlen. Mit steigendem Alter der HIV-Positiven nehmen ferner „Volkskrankheiten“ zu, die nicht mit HIV assoziiert sind. Bei Vorliegen kardiovaskulärer Erkrankungen und deren Risikofaktoren steigt das Risiko für schlechtere neurokognitive Leistungen ebenfalls. Ziel dieser Arbeit war es, das Alter bei Therapiebeginn als Prädikator für spätere neurokognitive Störungen zu untersuchen. Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit für schlechtere Testergebnisse sowohl mit steigendem Alter bei Therapiebeginn als auch mit der Dauer der unbehandelten Infektion nach Diagnosestellung zunimmt. Die Dauer der unbehandelten Infektion von Diagnosestellung bis Therapiebeginn hat dabei einen größeren Einfluss und korreliert mit schlechteren Testergebnissen als das Alter bei Therapiebeginn. Bei der Bewertung des Alters bei Therapiebeginn als Prädikator für spätere neurokognitive Störungen wurde in der vorliegenden Arbeit festgestellt, dass in motorischen Leistungstests bei Patienten im Alter über 50 Jahre mit lange unbehandelter Infektion das Risiko für schlechtere Testergebnisse signifikant ansteigt. Neben den Empfehlungen auf dem Boden immunologischer Parameter sollten sowohl die Dauer der Infektion seit Diagnosestellung als auch das Alter der Patienten bei der Indikationsstellung zur Therapie berücksichtigt werden. Zusammenfassend sind die Zeit, die eine HIV-Infektion unbehandelt bleibt und das Alter des Patienten bei Therapiebeginn entscheidendere Einflussgrößen hinsichtlich neurokognitiver Defizite als das Lebensalter an sich.Summary HIV infection is now considered a chronic disease under modern antiretroviral therapy. Thus, patients with HIV infection are getting older. The longer the disease lasts, the greater the likelihood of developing HIV-associated neurocognitive disorders, which must be distinguished from the physiological aging process. Different studies have identified different predictors for neurocognitive disorders. These include old age, HIV infections in the AIDS stage and low CD4+- cell counts. As the age of the HIV-positive increases, “common diseases” not associated with HIV also increase. If cardiovascular diseases and their risk factors are present, the risk of poorer neurocognitive performance also increases. The aim of this work was to examine the age at the start of therapy as a predictor for later neurocognitive disorders. It was found that the likelihood of poorer test results increases both with increasing age at the start of therapy and with the duration of the untreated time of Infektion after diagnosis. The duration of the untreated infection from diagnosis to the start of therapy has a greater influence and correlates with poorer test results than the age at the start of therapy. When evaluating the age at the start of therapy as a predictor for later neurocognitive disorders, it was found in the present study that the risk of poor test results increases significantly in motor performance tests in patients over 50 years of age with long-term untreated infection. In addition to the recommendations based on immunological parameters, both the duration of the infection since diagnosis and the age of the patient should be taken into account when determining the indication for therapy. In summary, the time that an HIV infection remains untreated and the age of the patient at the start of therapy are more decisive influencing factors with regard to neurocognitive deficits than age itself. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 03.01.2022 | |||||||
Dateien geändert am: | 03.01.2022 | |||||||
Promotionsantrag am: | 21.04.2021 | |||||||
Datum der Promotion: | 14.12.2021 |