Dokument: Der Einsatz von perkutanen linksventrikulären Unterstützungssystemen bei Patienten im kardiogenen Schock ohne akuten Myokardinfarkt

Titel:Der Einsatz von perkutanen linksventrikulären Unterstützungssystemen bei Patienten im kardiogenen Schock ohne akuten Myokardinfarkt
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20211216-112731-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Haurand, Jean Marc Stefan [Autor]
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Dateien vom 13.12.2021 / geändert 13.12.2021
Beitragende:PD Dr. med. Horn, Patrick [Gutachter]
PD Dr. med. Aubin, Hug [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Perkutane ventrikuläre Kreislaufunterstützung (pVAD), wie die Impella Pumpe, wird verwendet, um Patienten im kardiogenen Schock (CS) als Folge eines akuten Myokardinfarkts (AMI) zu stabilisieren, bis die eingeschränkte linksventrikuläre Funktion sich nach erfolgreicher Koronarintervention erholt hat. Ob pVAD auch effektiv ist, um Patienten im non-AMI-bedingten CS hämodynamisch zu stabilisieren, ist bisher noch nicht vollständig untersucht.
Ziel dieser Studie ist es, den Einsatz und die Effektivität der mechanischen Kreislaufunterstützung mittels Impella bei Patienten im CS ohne AMI mit dem bewährten Einsatz bei AMI Patienten zu vergleichen.
Es wurden retrospektiv 106 Patienten im kardiogenen Schock mit Impella aus den Jahren 2011 bis 2018 analysiert. 36 Patienten hatten einen CS ohne AMI als Ursache und 70 Patienten einen CS als Folge eines AMI. Die Effektivität der Stabilisierung mittels pVAD wurde anhand von Laborparametern wie Laktat, hämodynamischen Parametern und klinischen Scores ermittelt. Die Unterschiede in Bezug auf die Mortalität wurden mit Hilfe des Log-Rank-Tests zum Vergleich von Kaplan-Meier-Kurven berechnet.
Anhand der Basischarakteristika und klinischen Scores zeigt sich, dass beide Patientengruppen vergleichbar schwer erkrankt waren, ohne Unterschiede im Hinblick auf den mittleren APACHE II Score (non-AMI: 17,9; AMI: 20,5; p = 0,103), den SOFA Score (non-AMI: 6,3; AMI: 6,8; p = 0,467) und den CI (non-AMI: 1,9 l/min/m2; AMI: 2,2 l/min/m2; p = 0,176). Es zeigte sich ein vergleichbarer mittlerer Abfall der Serumlaktat-Werte 48 Stunden nach Implantation der Impella, von initial 4,1 mmol/l auf 1,7 mmol/l in der non-AMI Gruppe (p < 0,001) und von 3,6 mmol/l auf 2,2 mmol/l in der AMI Gruppe (p = 0,025). In der non-AMI Gruppe wurde ein Trend zu geringerer 30-Tage-Mortalität beobachtet (non-AMI: 47 %, AMI: 57 %; HR = 1,674; p = 0,077). Aufrüstung zum LVAD wurde mit 22,2 % häufiger bei non-AMI Patienten im Vergleich zu 5,7 % bei AMI Patienten durchgeführt (p = 0,020).
In der uni- und multivariaten Analyse zeigt sich, dass erhöhte Laktat-Werte mit einer erhöhten 30-Tage-Mortalität assoziiert sind (HR 1,127; p = 0,002). Weitere Parameter, die mit einer erhöhten 30-Tage-Mortalität assoziiert waren, waren höheres Alter (HR 1,051; p = 0,001) und eine stattgehabte Reanimation (HR 2,221; p = 0,035).
Kreislaufunterstützung mittels Impella ist, im Sinne einer hämodynamischen Stabilisierung, bei non-AMI Patienten im CS vergleichbar effektiv wie bei AMI Patienten. Zudem kann die Kreislaufunterstützung mittels Impella bei non-AMI Patienten als Überbrückung zur LVAD-Versorgung oder Herztransplantation verwendet werden.
Multizentrische randomisierte kontrollierte Studien mit dem harten Endpunkt Überleben, insbesondere im Vergleich zur rein medikamentösen Therapie sind ausstehend.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.12.2021
Dateien geändert am:16.12.2021
Promotionsantrag am:01.06.2021
Datum der Promotion:09.12.2021
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