Dokument: Krankenhausmedizinische Interventionen in der neurologischen Anschlussrehabilitation. Erfassung von Komplikationen während der Neurorehabilitation
Titel: | Krankenhausmedizinische Interventionen in der neurologischen Anschlussrehabilitation. Erfassung von Komplikationen während der Neurorehabilitation | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=58264 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20211208-114446-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Koushk Jalali, Venus [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Stefan Knecht [Gutachter] PD Dr. med. Ruck, Tobias [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | In Deutschland sind Gehirnschäden die häufigste Ursache von erworbener Behinderung und Pflegebedürftigkeit. Diese Zustände sind für die Gesellschaft mit hohen Kosten ver- bunden. Durch Neurorehabilitation kann Behinderung reduziert, Pflegebedürftigkeit ver- hindert und die Unabhängigkeit der Betroffenen wiederhergestellt werden. Allerdings un- terliegen Ausmaß und Verlauf der funktionellen Erholung in der Neurorehabilitation ei- ner beachtlichen Varianz: Einige Patienten erwerben Alltagsfunktionen schnell wieder, während die Erholung bei anderen Patienten deutlich geringer ausfällt, so dass eine Pfle- gebedürftigkeit verbleibt. Zudem können Komplikationen während der Neurorehabilita- tion wie Stürze/Traumata, (erneute) vaskuläre Ereignisse/Blutungen, Anfallsereignisse (epileptische Anfälle) oder auch Infektionen/Sepsis (z.B. Harnwegsinfekte und Pneumo- nien) den Rehabilitationserfolg enorm beeinflussen. Es wurden bis jetzt mehrere Studien über Komplikationen in der Akutphase neurologischer Erkrankungen veröffentlicht, wäh- rend sie in der neurorehabilitativen Phase weniger erforscht sind. „Die Identifikation der wesentlichen Komplikationen in der Neurorehabilitation und von Parametern, die diese Komplikationen beeinflussen, ist eine unabdingbare Voraussetzung, um bekannte und zu- künftige Behandlungsstrategien optimal auszurichten, so dass bei allen Patienten eine maximal mögliche Erholung erreicht werden kann“ [1]. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, an einer großen neurologischen Rehabilitationsklinik zu untersuchen, „wie häufig trotz systematischer Maßnahmen zur Komplikationsabwendung unerwartete und jeder- zeitige ärztliche Interventionen nötig werden und damit sozialgesetzlich Kriterien gege- ben sind, die eine Krankenhausbehandlung definieren.“ Außerdem wird anhand verschie- dener Beispiele gezeigt, unter welchen Interventionen und Veränderungen in der Rehakli- nik die Komplikationen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, sodass eine externe Verlegung und zusätzliches Kosten einerseits sowie ein Abbruch der Therapie andererseits verhindert werden können.
„Unter 759 innerhalb einer sechsmonatigen Beobachtungsperiode behandelten Patienten fanden sich 614 krankenhausmedizinische Komplikationen (Stürze, akute Harnwegsin- fekte, Fieber anderer Art, Clostridium-difficile-Diarrhöen, Pneumonien, respiratorische Insuffizienz, Septitiden, epileptische Anfälle und Herzrhythmusstörungen). Insgesamt musste so in der untersuchten Einrichtung im Mittel dreimal pro Tag akutmedizinisch interveniert werden. Es lässt sich schlussfolgern, dass die neurologische Anschlussreha- bilitation dem bisherigen sozialgesetzlichen Rahmen entwachsen und der Sache nach eine Krankenhausbehandlung geworden ist“ [1]. Integrierte Neurorehabilitationszentren mit verschiedenen Fachdisziplinen als Kranken- hausbereich, exzellente Notfallteams, die Einstellung von Spezialisten, mehr diagnosti- sche Möglichkeiten, eine korrekte antibiotische Behandlung und der richtige Umgang mit lebensbedrohlichen Zuständen von Patienten werden als wichtigen Faktoren der Beherr- schung von Komplikationskrisen in der Rehaklinik diskutiert.„Treatment in hospitals differs from treatment in rehabilitation centers from a legal per- spective because German law mandates that in hospitals physicians and other qualified personnel must be on duty at all times. This is not required for inpatient rehabilitation centers. Since this Act was passed more than 30 years ago, more acute medical interven- tions are now carried out and the number of older people in the population has increased. As a result, patients are nowadays older, more multimorbid and therefore have a greater risk for medical complications. This is especially true for postacute neurological care. For this reason, the original legal framework for neurological rehabilitation treatment has be- come questionable. Therefore, we prospectively tested how often patients in inpatient neurorehabilitation suffer from complications that require immediate attention by quali- fied personnel. In 759 patients observed over a period of 6 months we found 602 compli- cations requiring immediate interventions by physicians (e.g., falls, urinary tract infec- tions, other forms of fever, diarrhea associated with Clostridium difficile, pneumonia, res- piratory insufficiency, sepsis, epileptic seizures, and arrhythmia). On average at least three acute care interventions occurred per day at the facility examined. We conclude that neurological inpatient rehabilitation has outgrown its legal foundations and now incorporates hospital care” [1]. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 08.12.2021 | |||||||
Dateien geändert am: | 08.12.2021 | |||||||
Promotionsantrag am: | 12.07.2021 | |||||||
Datum der Promotion: | 30.11.2021 |