Dokument: Das Projekt DiPs – Der Diabetes-Präventions-Check – Stoffwechseltest zur Primärprävention des Typ 2-Diabetes – Evaluation des Effekts evidenzbasierter Patienteninformation

Titel:Das Projekt DiPs – Der Diabetes-Präventions-Check – Stoffwechseltest zur Primärprävention des Typ 2-Diabetes – Evaluation des Effekts evidenzbasierter Patienteninformation
Weiterer Titel:The project DiPs – The diabetes-prevention-check – metabolism test for the primary prevention of type 2 diabetes – evaluation of the effect of evidence-based patient information
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=57784
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20211123-110639-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Genz, Jutta [Autor]
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Dateien vom 15.11.2021 / geändert 15.11.2021
Beitragende: Icks, Andrea [Gutachter]
Prof. Dr. Dragano, Nico [Gutachter]
Stichwörter:Diabetes mellitus Typ 2, Screening, evidenzbasierte Patienteninformation, EBPI, Primärprävention
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Evidenzbasierte Patienteninformation / Patientinneninformation (EBPI) soll Verbraucher und Verbraucherinnen dabei unterstützen, eine informierte Entscheidung zu treffen. Eine objektive, auf der besten wissenschaftlichen Evidenz basierende Information für Verbraucher und Verbraucherinnen über grenzwertig erhöhten Blutzucker und zur Primärprävention des Diabetes stand bislang aus.
Ziel des Vorhabens war die Evaluation des Einflusses einer im Rahmen des Projekts erarbeiteten internetgestützten EBPI als Entscheidungshilfe (decision aid) für oder gegen einen Stoffwechseltest, auf die Qualität der Entscheidung im Vergleich zu Standardinformationen zum Thema.
Im Rahmen der Web-basierten randomisiert-kontrollierten Studie evaluierten wir die Wirkung der EBPI auf fünf spezifische Endpunkte, die mittels Online-Fragebogen erhoben wurden: Wissen zum Thema „erhöhte Blutzuckerwerte“ (der primäre Endpunkt der Studie), Teilnahmeabsicht an einem Blutzuckertest, Einstellung gegenüber einem Blutzuckertest, Entscheidungskonflikt und Zufriedenheit mit der Information. Zudem erfassten wir demographische Daten, bereits erfolgte Blutzuckertests sowie themenspezifisches „Vorwissen“.
Die Interventionsgruppe (IG) erhielt die EBPI, die Kontrollgruppe (KG) im Internet frei verfügbare Informationen. Nicht der Zielgruppe zuzuordnende teilnehmende Personen (Personen außerhalb der intendierten Altersgruppe von 40-70 Jahren sowie Personen mit Diabetes) wurden nicht in die statistischen Analysen einbezogen.
Die gesamte Studien-Population nach Randomisierung umfasste 1.120 Personen. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung waren die Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen eher deutsch und hatten eine höhere Schulbildung. Der Anteil der Teilnehmenden, die sich bereits einem Blutzuckertest unterzogen hatten, war mit rund 80% relativ hoch. Die Analyse des Wissens wurde primär an der gesamten Studienpopulation durchgeführt. Die sekundären Endpunkte wurden bei den 466 Personen mit abgeschlossenem Follow-up analysiert.
Unsere EBPI erhöhte nicht nur signifikant das Wissen zum Thema, sondern ebenfalls eine kritische Einstellung gegenüber einem Test sowie den Entscheidungskonflikt. Die Teilnahmeabsicht war in der IG niedriger als in der KG. Ob dies deckungsgleich ist mit der tatsächlichen Teilnahme an einem Blutzuckertest, lässt sich allein durch weitere Studien klären, welche diesen Parameter erheben und zusätzlich die Zufriedenheit mit dieser Entscheidung eruieren. Die Zufriedenheit mit der Information war in der IG und in der KG ähnlich (kein signifikanter Unterschied).
Die Entscheidungsqualität und somit der Effekt der EBPI wurde von sozioökonomischen Variablen nicht signifikant beeinflusst, obgleich die Schulbildung als einzige SES-Variable einen Einfluss auf das Wissen als zentralen Faktor für eine informierte Entscheidung hatte. Es ist nicht auszuschließen, dass Wechselwirkungseffekte aufgrund einer zu geringen Power unentdeckt blieben. Um dieser Frage nachzugehen, wären weitere Studien mit größeren Fallzahlen nötig.
Die vorliegende Dissertation umfasst das Studienprotokoll, die Hauptveröffentlichung und die zusätzlichen Analysen betreffend des SES.

Evidence-based patient information (EBPI) is designed to help consumers make informed decisions. Until now, objective information for consumers based on the best scientific evidence about marginally elevated blood sugar and the primary prevention of diabetes has not yet been provided.

The aim of the project was to evaluate the influence of an internet-based EBPI. It was developed to help aid the decision for or against a metabolism test, based on the quality of the decision compared to standard information on the topic.

As part of the web-based randomized controlled study, we evaluated the effect of the EBPI on five specific outcomes. These were collected using online questionnaires: knowledge of the topic of "elevated blood sugar levels" (the primary end point of the study), intention to participate in a blood sugar test, attitude versus a blood sugar test, conflicting decision-making and satisfaction with the information. In addition, we recorded demographic data, blood sugar tests that have already been carried out and subject-specific “prior knowledge”.
The intervention group received the EBPI, the control group received information freely available on the Internet. Participating persons who cannot be assigned to the target group (persons outside the intended age group of 40-70 years and persons with diabetes) were not included in the statistical analyzes.

The total study population after randomization comprised of 1,120 people. Compared to the general population, the study participants were more likely to be German and had a higher education. The proportion of participants who had already taken a blood sugar test was relatively high at around 80%. The analysis of knowledge was primarily carried out on the entire study population. The secondary outcomes were analyzed in the 466 people that completed the follow-up.

Our EBPI not only significantly increased knowledge of the topic, but also a critical attitude towards a test and the decision-making conflict. The intention to participate was lower in the IG than in the CG. Whether this is congruent with actually taking part in a blood sugar test can only be clarified by further studies. Those studies would collect these parameters and also determine the satisfaction with this decision. Satisfaction with the information was similar in the IG and CG (no significant difference).

The decision quality and thus the effect of the EBPI was not significantly influenced by socio-economic variables. School education was the only SES variable which had an influence on knowledge as a central factor for an informed decision. It cannot be ruled out that interaction effects remain undetected due to insufficient statistical power. Further studies with larger numbers of cases would be necessary to answer this question.

The present dissertation comprises the study protocol, the main publication and the additional analysis relating to the SES.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Zusatzstudiengang Public Health
Dokument erstellt am:23.11.2021
Dateien geändert am:23.11.2021
Promotionsantrag am:21.01.2014
Datum der Promotion:12.10.2021
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