Dokument: Kardioprotektion durch ischämische Präkonditionierung: Einfluss verschiedener Anästhesieverfahren in der Ratte in vivo

Titel:Kardioprotektion durch ischämische Präkonditionierung: Einfluss verschiedener Anästhesieverfahren in der Ratte in vivo
Weiterer Titel:Cardioprotection by ischaemic preconditioning: impact of anaesthetic regimen in the rat heart in vivo
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20211004-073827-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Eckelskemper, Franziska [Autor]
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Dateien vom 24.09.2021 / geändert 24.09.2021
Beitragende:Priv.-Doz. Dr. Dr. med. Huhn-Wientgen, Ragnar [Gutachter]
PD Dr. med. Aubin, Hug [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Kardioprotektion durch ischämische Präkonditionierung: Einfluss verschiedener Anästhesieverfahren in der Ratte in vivo

Ischämische Präkonditionierung (IPC) führt zu einer deutlichen Reduktion des Ischämie- und Reperfusionsschadens des Herzens, ist jedoch für das klinische Setting zu invasiv und unpraktikabel. Die Ischämische Fernpräkonditionierung (Remote Ischemic Preconditioning, RIPC) ist dagegen im klinischen Umfeld weitaus einfacher durchzuführen. Während die Ergebnisse aus experimentellen Studien vielversprechend sind, bleiben Daten aus klinischen Studien jedoch widersprüchlich. Ein möglicher Einflussfaktor auf die vorteilhaften Effekte von RIPC stellt das gewählte Anästhesieverfahren dar. Auch eigene Daten konnten bereits eine Blockade der RIPC-vermittelten Kardioprotektion unter Propofolanästhesie zeigen. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob auch die kardioprotektiven Effekte der IPC durch verschiedene, klinisch eingesetzte Anästhesieverfahren beeinflusst werden.
Die Studie erfolgte nach Genehmigung durch die Landesbehörde an 36 männlichen, jungen, mit Pentobarbital narkotisierten Wistar-Ratten in vivo. Alle Tiere unterliefen nach der Instrumentierung eine 15-minütige Erholungsphase vor Beginn der Intervention, gefolgt von einer 25-minütigen regionalen Myokardischämie und 120 Minuten Reperfusion. Es wurden insgesamt sechs Gruppen randomisiert (n=6). Die Kontrolltiere (Con) wurden nicht weiter behandelt. IPC wurde durch drei Zyklen fünfminütiger Ischämie- und Reperfusionsphasen mittels Okklusion der linken Koronararterie induziert. Es wurden drei verschiedene Anästhesieregime untersucht: eine Narkose mit Pentobarbital (Pento, 40 mg/kg/h), eine balancierte Anästhesie mit Sevofloran (Sevo, MAC 1) und Remifentanil (0,5 g/kg/min) und eine total intravenöse Anästhesie mit Propofol (Prop, 12 mg/kg/h) und Remifentanil (0,5 µg/kg/min).
Am Ende des Experiments wurden die Herzen entnommen und das Infarktareal mittels Evans-Blue und Triphenyltetrazoliumchlorid angefärbt. Die Infarktgröße wurde in Prozent des Risikogebiets angegeben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels einfaktorieller Varianzanalyse und anschließendem Tukey`s post hoc Test. Die Ergebnisse sind als Mittelwerte±Standardabweichung angegeben. Als statistisch signifikant wurden Ergebnisse mit einem p-Wert unter 0,05 erachtet.
In allen drei Kontrollgruppen war die Infarktgröße vergleichbar (Pento-Con: 58±7 %, Sevo-Con: 62±5 %, Prop-Con: 59±8 %). IPC induzierte unter allen drei Anästhesieverfahren eine signifikante Infarktgrößenreduktion (Pento-IPC: 19±5 %, Sevo-IPC: 17±6 %, Prop-IPC: 17±8 %; P<0.0001 vs. Con). Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der Infarktgrößenreduktion in Bezug auf das gewählte Anästhesieregime.
Die IPC-vermittelte Kardioprotektion wird nicht durch unterschiedliche Anästhesieverfahren beeinflusst. 

Cardioprotection by ischaemic preconditioning: impact of anaesthetic regimen in the rat heart in vivo

Ischaemic preconditioning (IPC) induces strong cardioprotection. Although remote ischaemic preconditioning (RIPC) is more practicable in the clinical setting the results from clinical trials are contradictive suggesting an influence by the anaesthetic regimen on the beneficial impact of RIPC. Own experimental data demonstrate abolished cardioprotection of RIPC under propofol anaesthesia. This study investigated whether cardioprotection by IPC is abolished by different clinically used anaesthetic regimens.
The study was performed on 36 young male Pentobarbital-anesthetized Wistar rats approved by and in accordance with institutional and national guidelines. After thoracotomy and pericardiotomy animals underwent 15 minutes of recovery period before being exposed to 25 minutes of regional ischemia and 120 minutes of reperfusion. Animals were randomized into six groups (each group n=6). IPC was achieved by three cycles of five-minute occlusion of the left coronary artery via a snare occluder. Control (Con) animals received the same surgical preparation, but without IPC treatment. Three different anaesthetic regimens were investigated: anaesthesia was either maintained by Pentobarbital alone (Pento, 40 mg/kg/h) or by a balanced anesthesia with either Sevoflurane (Sevo, 1 MAC) or Propofol (Pro, 12 mg/kg/h), each combined with Remifentanil (0.5 µg /kg/min).
After completion of the experimental protocol, hearts were excised for infarct size determination by Evans-blue and Triphenyltetrazoliumchloride staining. Infarct sizes were indicated as percentage of area at risk. Statistical analysis was performed by one-way ANOVA followed by Tukey’s post hoc test. Data are expressed as mean±SD. Differences were considered statistically significant when P values were less than 0.05.
In all three control groups infarct size was comparable (Pento-Con: 58±7 %, Sevo-Con: 62±5 %, Prop-Con: 59±8 %). IPC induces a strong infarct size reduction under all three forms of anaesthesia (Pento-IPC: 19±5 %, Sevo-IPC: 17±6 %, Prop-IPC: 17±8 %; P<0.0001 vs. respective control group).
Cardioprotection by IPC is not influenced by different anaesthetic regimens.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.10.2021
Dateien geändert am:04.10.2021
Promotionsantrag am:11.08.2021
Datum der Promotion:21.09.2021
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