Dokument: Inzidenz von Amputationen der unteren Extremität in der diabetischen im Vergleich zur nicht-diabetischen Bevölkerung: ein systematischer Review

Titel:Inzidenz von Amputationen der unteren Extremität in der diabetischen im Vergleich zur nicht-diabetischen Bevölkerung: ein systematischer Review
Weiterer Titel:Incidence of lower extremity amputations in the diabetic compared with the non-diabetic population: A systematic review
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=57022
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210804-110638-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schuster, Björn Sören [Autor]
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Dateien vom 27.07.2021 / geändert 27.07.2021
Beitragende: Icks, Andrea [Gutachter]
Prof. Dr. Kuß, Oliver [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Amputationen der unteren Extremität (engl. Lower Extremity Amputations, LEA) sind schwere Komplikationen des Diabetes mellitus (DM), die mit einer reduzierten Lebensqualität, erhöhter Mortalität und höheren Kosten für die Gesundheitssysteme verbunden sind. Ziele der systematischen Übersichtsarbeit waren die Erfassung von Inzidenzraten (IR, Pl. IRs), relativen Risiken (RR, Pl. RRs) und zeitlichen Trends von Amputationen sowie der Einfluss von Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und Ethnie auf das Amputationsrisiko in Populationen mit und ohne DM. Die systematische Übersichtsarbeit basierte auf Leitlinien der PRISMA-Gruppe (engl. Preferred reporting items for systematic reviews and meta-analyses). Nach einer systematischen Literaturrecherche folgten ein Titel-, Abstract- und Volltextscreening im Peer-Review-Verfahren anhand vordefinierter Einschlusskriterien. Nach einer Bias- und Qualitätskontrolle wurden die Zielparameter (IRs, RRs, Zeittrends) aus den eingeschlossenen Studien anhand der anatomischen Ebene (jegliche Amputation, Major- und Minor-Amputation) und Zählweise (eine oder alle Amputationen pro Person, mehrere Amputationen pro Person auf Basis von Hospitalisierung) extrahiert. Insgesamt 38 Studien wurden in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die IRs, RRs und Zeittrends von Amputationen waren aufgrund unterschiedlicher Studiendesigns und Definitionen von DM und Amputationen sehr variabel, sodass statt einer Metaanalyse nur eine qualitative Analyse erfolgen konnte. In Populationen mit DM waren IRs gegenüber Populationen ohne DM durchgehend erhöht. Insbesondere Minor-Amputationen traten in Populationen mit DM häufiger auf. Signifikante Zeittrends zeigten eine Reduktion von Major-Amputationen in Populationen mit DM. Für Minor-Amputationen konnte hingegen kein einheitlicher Zeittrend gezeigt werden. Als Risikofaktoren für Amputationen konnten steigendes Lebensalter (doppeltes bis 82-faches Risiko), männliches Geschlecht (doppeltes Risiko) und Zugehörigkeit zur afroamerikanischen (bis vierfaches Risiko) und indianischen Ethnie (bis dreifaches Risiko) identifiziert werden. In Zukunft sind einheitliche Studiendesigns und Definitionen von DM und Amputationen zu empfehlen, um die Vergleichbarkeit der Studien hinsichtlich der epidemiologischen Daten zu verbessern. Angesichts der weltweit steigenden Prävalenzen des DM und seiner Komplikationen werden valide Informationen für die Gesundheitssysteme zukünftig von entscheidender Bedeutung sein.

Lower extremity amputations (LEA) are serious complications of diabetes mellitus (DM) that are associated with reduction in quality of life, increased mortality and higher costs for health care systems. The objectives of the systematic review were to assess incidence rates (IR, Pl. IRs), relative risks (RR, Pl. RRs) and time trends of amputations, as well as the influence of risk factors such as age, sex and ethnicity on the risk of amputation in populations with and without DM. The systematic review was based on guidelines from the PRISMA group (Preferred reporting items for systematic reviews and meta-analyses). A systematic literature search was followed by title, abstract and full-text screening in a peer-review process using predefined inclusion criteria. After bias and quality control, outcome parameters (IR, RR, time trends) were extracted from the included studies based on the anatomical level (any amputation, major and minor amputation) and counting method (one or all amputations per person, multiple amputations per hospitalisation per person). A total of 38 studies were included in the systematic review. The IRs, RRs and time trends of amputations were highly variable due to different study designs and definitions of DM and amputations, so only a qualitative analysis could be performed instead of a meta-analysis.
In populations with DM, IR were consistently higher compared to populations without DM. In particular, minor amputations occurred more frequently in populations with DM. Significant time trends showed a reduction of major amputations in populations with DM. However, for minor amputations no consistent time trend could be shown. Risk factors for amputations were identified as rising age (double to 82-fold risk), male gender (double risk) and belonging to the African American (up to four-fold risk) and Native American ethnicity (up to three-fold risk). In the future, uniform study designs and definitions of DM and amputations are recommended to improve the comparability of studies in terms of epidemiological data. Considering the increasing prevalences of DM and its complications worldwide, valid information will be essential for health care systems in the future.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.08.2021
Dateien geändert am:04.08.2021
Promotionsantrag am:15.02.2021
Datum der Promotion:28.06.2021
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