Dokument: Klinischer Nutzen des Nachweises von inapparenten sub-/kortikalen zerebralen Läsionen bei Patienten mit embolischem Schlaganfall ungeklärter Ursache
Titel: | Klinischer Nutzen des Nachweises von inapparenten sub-/kortikalen zerebralen Läsionen bei Patienten mit embolischem Schlaganfall ungeklärter Ursache | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=56963 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20210727-105933-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Grumberg, Lyel [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Hisaki Makimoto [Gutachter] Prof. Dr. Lanzman, Rotem [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | 30% aller ischämischen Schlaganfälle sind embolische Schlaganfälle unklarer Ursache (ESUS). Mittels prolongierter Herzrhythmusüberwachung konnte bei 30% der Patienten mit ESUS ein zuvor unbekanntes Vorhofflimmern (VHF) innerhalb von 3 Jahren detektiert werden. Aktuelle Studien konnten keinen klinischen Nutzen einer generellen oralen Antikoagulation bei ESUS Patienten aufzeigen, sodass Prädiktoren für okkultes VHF von großem klinischem Interesse sind. Die Prävalenz klinisch inapparenter zerebraler Läsionen (silent cerebral lesions, SCL) ist bei VHF Patienten höher als bei Patienten ohne VHF. In der vorliegenden klinischen Beobachtungsstudie wurde prospektiv geprüft, ob das Vorhandensein von SCL als Prädiktor für okkultes VHF bei ESUS Patienten fungiert.
Hierfür wurden 55 Patienten (61.6 ± 13.6 Jahre, 41.8% Frauen) mit akutem ESUS und kontinuierlichem kardialen Rhythmusmonitoring zwischen September 2014 und Juli 2017 in die prospektive klinische Studie eingeschlossen. Das Vorliegen von SCL wurde nach standartisiertem Protokoll mittels zerebraler Magnetresonanztomographie (cMRT) ermittelt. Primärer Endpunkt war das Vorliegen von VHF (Dauer > 30 Sekunden), der sekundäre Endpunkt war das Auftreten eines Schlaganfallrezidivs während der Verlaufsbeobachtung. Insgesamt wurden bei 48 Patienten (87%) SCL diagnostiziert. 41 Patienten (75%) zeigten subkortikale-SCL (sc-SCL), 37 Patienten (67%) zeigten Läsionen der weißen Hirnsubstanz (white matter lesions). Während der Verlaufsbeobachtung von 1017 ± 347 Tagen trat bei insgesamt 16 Patienten (29%) ein bisher unbekanntes VHF auf und 7 Patienten (14%) erlitten ein Schlaganfallrezidiv. Die Inzidenz von VHF war somit bei den Patienten mit SCL höher als bei den Patienten ohne SCL (39% vs. 0%). Das Vorhandensein von sc-SCL war bei VHF Patienten signifikant höher als bei VHF-freien Patienten (100% vs. 64.1%; p <0.01) ebenso bei Patienten mit Schlaganfallrezidiv (100% vs. 56.3%, p <0.05). Die Kaplan-Meier Analyse konnte signifikant höhere VHF-Detektionsraten bei Patienten mit sc-SCL im Vergleich zu den Patienten ohne sc-SCL nachweisen (log-rank, p= 0.0087). Die Kaplan-Meier-Analyse konnte jedoch keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Schlaganfallrezidivrate zwischen Patienten, welche sc-SCL aufwiesen im Vergleich zur Kontrolle nachweisen (log-rank, p= 0.12). Es konnte gezeigt werden, dass sc-SCL bei ESUS Patienten mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von okkultem VHF und einem Schlaganfallrezidiv assoziiert sind. Das Vorhandensein von sc-SCL im Routine-cMRT könnte somit helfen ESUS-Patienten mit erhöhtem Risiko für VHF und ischämischen Schlaganfallrezidiv zu identifizieren. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 27.07.2021 | |||||||
Dateien geändert am: | 27.07.2021 | |||||||
Promotionsantrag am: | 06.12.2020 | |||||||
Datum der Promotion: | 15.07.2021 |