Dokument: Die Regulation der Plasmamembranlokalisation der Gallensalztransporter Natrium-Taurocholat-Cotransporter (Ntcp) und Bile salt export pump (Bsep) durch Glykochenodeoxycholsäure, Hyperosmolarität und Tauroursodeoxycholsäure

Titel:Die Regulation der Plasmamembranlokalisation der Gallensalztransporter Natrium-Taurocholat-Cotransporter (Ntcp) und Bile salt export pump (Bsep) durch Glykochenodeoxycholsäure, Hyperosmolarität und Tauroursodeoxycholsäure
Weiterer Titel:Regulation of Plasma Membrane Localization of the Na+-Taurocholate Co-Transporting Polypeptide and Bile salt export pump by Glycochenodeoxycholate, Hyperosmolarity and Tauroursodeoxycholate
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210621-130551-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Mayer, Patrick [Autor]
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Dateien vom 09.06.2021 / geändert 09.06.2021
Beitragende:Univ.-Prof. Dr. med. Häussinger, Dieter [Gutachter]
Prof. Dr. rer. nat. Gohlke, Holger [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ging man in der Vergangenheit davon aus, dass Gallensalze lediglich detergente Moleküle sind, die für die intestinale Resorption von Cholesterol, fettlöslichen Vitaminen oder aber Lipiden benötigt werden, so ist heute bekannt, dass Gallensalze zudem als regulatorische Moleküle fungieren, die Einfluss auf zelluläre Signalwege und nukleäre Rezeptoren nehmen (1). Eine zentrale Rolle in der Gallensalzhomöostase nehmen die Gallensalztransporter in der Zellmembran der Hepatozyten ein. Bei der Regulation der Gallensalztransporter unterscheidet man zwischen Kurzzeit- und Langzeitregulation. Zu der Kurzzeitregulation zählt man z.B. den schnellen Ein- und Ausbau der Gallensalztransporter an basolateraler und kanalikulärer Membran (1-3). Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Ein- und Ausbau der Gallensalztransporter Natrium-Taurocholat-Cotransporter (Ntcp) sowie Bile salt export pump (Bsep) in perfundierten Rattenlebern und den zugrundeliegenden Mechanismen. Untersucht wurde die Regulation der Plasmamembranlokalisation von Ntcp durch die hydrophobe Gallensäure Glykochenodeoxycholsäure (GCDC) und durch hyperosmolare Stimulation (385 mosmol/l) sowie durch die hydrophile Gallensäure Tauroursodeoxycholsäure (TUDC). Die Regulation der Plasmamembranlokalisation von Bsep wurde für GCDC und TUDC untersucht. Bisher war bekannt, dass eine Stimulation mit hyperosmolaren Medium Fyn-vermittelt zu einem Ausbau von Bsep und Multidrug resistance-associated protein 2 (Mrp2) aus der kanalikulären Membran führt (4). Die hydrophile Gallensäure Ursodeoxycholsäure, die in vivo zu ihrem Taurinkonjugat TUDC umgewandelt wird, wird in der Behandlung cholestatischer Lebererkrankungen eingesetzt (5). TUDC wirkt choleretisch und führt zu einem Einbau von Bsep in die kanalikuläre Membran und wirkt einem dortigen Ausbau von Bsep und Mrp2 bei Taurolithocholsäure-induzierter Cholestase entgegen (6–8). β1-Integrin, die dominierende Isoform der Integrine in der Leber (9), wird durch TUDC aktiviert (10) und fungiert zudem als Osmosensor in Hepatozyten (11). Rattenlebern wurden mit hyperosmolarem Medium, GCDC und TUDC perfundiert und das Gewebe für die Immunfluoreszenzfärbung von Ntcp, Bsep, der Na+/K+-ATPase sowie Zonula occludens 1 (ZO-1) aufbereitet. Die Inhibitoren wurden dem Perfusat 30 min vor Stimulationsbeginn mit den Gallensäuren zugefügt. Durch konfokale Laserscanningmikroskopie (LSM) und anschließender densitometrischer Analyse der Fluoreszenzintensität wurde die Lokalisation der Gallensalztransporter bestimmt (4 µm beidseits der Membranmitte auf einer Gesamtlänge von 8 µm). GCDC führt innerhalb von 60 min zu einem signifikanten Ausbau von Ntcp aus der basolateralen Membran, ebenso, wie die Stimulation mit hyperosmolarem Medium innerhalb von 30 min zu einem signifikanten Ausbau von Ntcp führt. Beide Male kommt es TUDC-vermittelt innerhalb von 30 min zu einer Reinsertion von Ntcp in die basolaterale Membran. Der Reinsertion von Ntcp wirken das Integrin-hemmende Peptid GRGDSP und der Proteinkinase A (PKA)-Inhibitor H89 entgegen, wohingegen das Kontrollpeptid GRADSP die Reinsertion nicht beeinflusst (12). Die Lokalisation der Na+/K+-ATPase wird durch die Stimuli nicht beeinflusst. An der kanalikulären Membran führt die 60-minütige Stimulation mit GCDC zu einer signifikanten Verbreiterung der Kanalikuli ohne Ausbau von Bsep aus der kanalikulären Membran. Unter dem Einfluss von TUDC kommt es nach 30 min durch die Aktivierung der β1-Integrine wiederum zu einer Verschmälerung der Kanalikuli. Der Effekt von TUDC wird durch GRGDSP, nicht jedoch durch GRADSP, das nicht die Integrinfunktion hemmende Kontrollpeptid, aufgehoben. Schlussfolgernd inhibiert die Perfusion der Leber mit GCDC und hyperosmotischem Medium die Gallensalzaufnahme an der basolateralen Membran und die Gallensalzsekretion an der kanalikulären Membran. (4). Dabei mag es sich um einen hepatozytären Schutzmechanismus handeln. TUDC entfaltet seine choleretische Wirkung durch die Aktivierung von β1-Integrinen und der PKA (12)
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:21.06.2021
Dateien geändert am:21.06.2021
Promotionsantrag am:23.11.2020
Datum der Promotion:08.06.2021
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