Dokument: Romanerzählen als Zeitdiagnose - die Inszenierung der Epoche in Romanen der sog. Klassischen Moderne am Beispiel von Der Zauberberg, Die Schlafwandler, Ulysses

Titel:Romanerzählen als Zeitdiagnose - die Inszenierung der Epoche in Romanen der sog. Klassischen Moderne am Beispiel von Der Zauberberg, Die Schlafwandler, Ulysses
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=55365
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210210-084051-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Küsters, Simon [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1,10 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 01.02.2021 / geändert 01.02.2021
Dewey Dezimal-Klassifikation:800 Literatur » 830 Deutsche Literatur, Literatur in verwandten Sprachen
Beschreibung:Ziel der Dissertation ist die Untersuchung, wie im Kontext der sog. Klassischen Moderne die Romane Der Zauberberg von Thomas Mann, Die Schlafwandler von Hermann Broch und Ulysses von James Joyce inszeniert werden. In der Klassischen Moderne wird neu zur Darstellung gebracht, wie im 20. Jahrhundert – angesichts des Verlustes von tradierten Ordnungen und Weltvorstellungen – zeitgemäßes literarisches Schreiben realisiert wird. Insofern ist es Konzept und Vorgehen dieser Arbeit, die drei Romane jeweils auf literarische Repräsentativität in der Inszenierung des von ihnen thematisierten Zeitspektrums zu analysieren und auch zu vergleichen. Insbesondere soll entwickelt werden, wie die erzählerische Vergegenwärtigung der Zeitverhältnisse romankonzeptionell und Erzählinszenatorisch darauf angelegt ist, eine Urteilsperspektive zu diesen Verhältnissen zur Darstellung zu bringen. Was in jeweils ganz unterschiedlicher Weise vollzogen ist, gemeinsam jedoch in der Inszenierung dieser Zeitdiagnose überein kommt.

Dabei ist es gerade die Unterschiedlichkeit der Sujetentwürfe der drei Autoren, welche deren Umfassendheit aufzeigt. Fassbar in den Erzählinszenierungen, in denen das für die Zeit Paradigmatische erschlossen wird. Angefangen schon mit der romankonzeptionell besonderen Erzählsituation im Zauberberg – eine Vielzahl von unterschiedlichsten, als repräsentativ geltend gemachten Personen, als Kranke sieben Jahre versammelt auf dem Sanatorium Berghof –, welche es dem Autor ermöglicht, deren Selbstdeutung und darin die Zeitverhältnisse aufzudecken und kritisch zu reflektieren. Über die drei ‚Repräsentantenʻ und ‚Phasenʻ in Die Schlafwandler – Pasenow oder die Romantik, Esch oder die Anarchie und Hugenau oder die Sachlichkeit –, welche die fragmentierte Komplexität der modernen Zeit aufzeigen. Und somit die Darstellung der Entwicklung zu einem Wertevakuum sowie letztendlich die Notwendigkeit eines neuen philosophischen und gesellschaftlichen Wertegerüstes eingängig erscheinen lassen. Bis hin zum Ulysses und seiner werkkonzeptionell unterlegten ‚Folieʻ der homerischen Odyssee, zur Darstellung gebracht in einem Erzählen, das als präsentisch-allzeitlich in spezifischer Weise den 16. Juni 1904 im Leben der Dubliner Bürger als epochal repräsentativ erfasst und urteilsperspektivisch durchdringt. Über diese Romanauslegung hinaus und darin die Befunde zum Romanerzählen als Zeitdiagnose entwickelt die Studie abschließend auch eine von deren Ereignissen nahe gelegte Infragestellung der bislang noch wenig entwickelten Bestimmung zum ‚Epochenromanʻ.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät » Germanistisches Seminar » Neuere deutsche Literaturwissenschaft (II)
Dokument erstellt am:10.02.2021
Dateien geändert am:10.02.2021
Promotionsantrag am:07.01.2020
Datum der Promotion:09.12.2020
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen