Dokument: Retrospektive Studie zum Vergleich von geklebten mit genähten Zirkumzisionen bei männlichen Kindern

Titel:Retrospektive Studie zum Vergleich von geklebten mit genähten Zirkumzisionen bei männlichen Kindern
Weiterer Titel:Retrospective Study comparing technique of circumcision in male children with either suture or adhesive closure
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=55352
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210210-101513-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Mosallam, Mahmoud [Autor]
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Dateien vom 29.01.2021 / geändert 29.01.2021
Beitragende:Univ. Prof. Dr. med. Knoefel, Wolfram-Trudo [Gutachter]
Priv.-Doz. Dr. med. Niegisch, Günter [Gutachter]
Stichwörter:Zirkumzision
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Beschneidungen des Penis gehören zu den ältesten und häufigsten chirurgischen Eingriffen. Beschneidungen sind tief in der Tradition und Religion vieler Menschen verwurzelt. In der Regel wurden bislang die bei der Entfernung der Vorhaut entstehenden Schnittkanten miteinander vernäht. Seit einigen Jahren haben sich – insbesondere bei der notfallmäßigen Wundversorgung – Gewebeklebstoffe etabliert. Erste Untersuchungen von auf Cyanoacrylat-Basis hergestellten Adhäsiven zur Readaptation der Wundränder bei Beschneidungen lassen dieses Vorgehen als gleichwertig oder sogar besser erscheinen. In der vorliegenden Studie sollen die postoperativen Ergebnisse von Zirkumzisionen mit Zuhilfenahme von Naht und Klebe-Technik (Cyanoacrylat) dargestellt und miteinander verglichen werden. In der retrospektiven Studie wurden Kinder im Alter von 0–17 Jahren, die in der Kinderchirurgie der Universitätsklinik mit medizinischer Indikation im Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2014 zirkumzidiert wurden, eingeschlossen. Die Kinder wurden entweder mit einer Naht-Technik (n=72) oder mit einer Klebe-Technik (n=78) versorgt. Das primäre Zielkriterium war das subjektive kosmetische Ergebnis. Dazu erhielten die Eltern einen Fragebogen, in dem sie ihren subjektiven Gesamteindruck mittels einer numerischen Skala mit 0–10 Punkten bewerten konnten, wobei 10 Punkte eine vollkommene Zufriedenheit mit dem optischen Ergebnis definiert. In der Klebe-Gruppe (K-Gruppe) bewerteten 48 Elternpaare (61,54%) das kosmetische Ergebnis mit 10 Punkten, in der Naht-Gruppe (N-Gruppe) wurden 10 Punkte von lediglich 21 Eltern (29,17%) vergeben. Dieser Unterschied war mit einem p-Wert von <0,0002 hochsignifikant. Die Dauer der Operation in der Klebe-Technik war statistisch signifikant kürzer mit einem p-Wert von <0,0001. Zudem äußerten die Eltern in der Gruppe K (60,26%) und die Eltern in der Gruppe N (4,17%) mit deutlichem Unterschied weitere Empfehlungen bezüglich der in der jeweiligen Gruppe durchgeführten Zirkumzisionen. Postoperative Nachblutungen, die einen stationären Aufenthalt erforderlich machten, kamen lediglich bei 2 Patienten der N-Gruppe vor. Statistisch gesehen ist diese Zahl nicht signifikant. Die Häufigkeit von geringeren Blutungen, die ambulant behandelt werden mussten, sowie die postoperative Notwendigkeit einer Schmerzmittelgabe im Krankenhaus waren in beiden Gruppen gleich groß. Leichte, lokale Infektionen ohne Erforderlichkeit einer systemischen Behandlung traten in 8,97% der K-Gruppe und in 2,78% der N-Gruppe auf, ohne statistisch signifikanten Unterschied (p = 0,17). Im retrospektiven Vergleich sind die Patienten der K-Gruppe bzw. deren Eltern mit dem Ergebnis deutlich zufriedener (statistisch hochsignifikant). Auch die Dauer der Operation ist kürzer (statistisch hochsignifikant), wobei die aufgetretenen Komplikationen und die behandlungsbedürftigen Schmerzen in beiden Gruppen gering und ohne statistisch signifikanten Unterschied sind. Somit ist nach unseren Erkenntnissen die Anwendung eines Gewebe-Klebers bei der Zirkumzision sinnvoll und gerechtfertigt

Circumcision of the penis is one of the oldest and most common surgical procedures. Circumcisions are deeply rooted in the tradition and religion of many people. In the past, the cut edges resulting from the removal of the foreskin were usually sutured together. For some years, tissue adhesives became established, especially in emergency wound care. Preliminary studies on cyanoacrylate-based adhesives for readaptation of the margins of circumcisions imply that this procedure is equivalent or even better. In this study, the postoperative outcome of circumcisions with suture technique and adhesive technique (Cyanoacrylat) are compared. In the retrospective study children between 0 and 17 years, who were circumcised at the University Hospital Düsseldorf between 01.01.2010 and 31.12.2014 for medical reasons were included. The wounds were treated either with suture technique (n=72) or adhesive technique (n=78). The primary outcome measure was the subjective cosmetic outcome. For this purpose, parents received a questionnaire, in which they could rate the subjective impression on a numerical scale with 0–10 points. In the adhesive group 48 parents (61.54%) rated the cosmetic result with 10 points, and in the suture group 21 parents (29.17%) awarded 10 points. This difference between the groups was highly significant (p < 0.0002). The duration of surgery in the adhesive technique was statistically significantly shorter (p < 0.0001). The further recommendations from the parents, which were asked as a question to the parents in the questionnaire, differed in group K (60.26%) and in group N (4.17%). Postoperative bleeding leading to hospitalization occurred in 2 patients of the N group. Statistically, this number is not significant. Low outpatient bleeding and the postoperative need for hospital pain medication were similar in both groups. Postoperative mild local infections - no need for systemic treatment - occurred in 8.97% of the K group and in 2.78% of the N group, with no statistically significant difference (p =0.17). In the retrospective comparison, the group of patients of the K group or their parents are significantly more satisfied with the results (statistically highly significant) and the duration of the operation is also statistically highly significant shorter, with the complications and pain requiring treatment being low and without statistic difference. Thus, according to our findings, the use of a tissue adhesive in circumcision is sensible and justified
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:10.02.2021
Dateien geändert am:10.02.2021
Promotionsantrag am:22.08.2014
Datum der Promotion:26.11.2020
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