Dokument: Strukturen und Dynamiken transnationaler Öffentlichkeit. Eine Verknüpfung digital-quantitativer und historisch-hermeneutischer Methoden zur Analyse der Berichterstattung über die Zerstörung Gernikas

Titel:Strukturen und Dynamiken transnationaler Öffentlichkeit. Eine Verknüpfung digital-quantitativer und historisch-hermeneutischer Methoden zur Analyse der Berichterstattung über die Zerstörung Gernikas
Weiterer Titel:Structures and Dynamics of Transnational Public Spheres. A Combination of Digital-Quantitative and Historical-Hermeneutic Methods for the Analysis of the Coverage of the Destruction of Gernika
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=55092
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210119-093437-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Holly, Eva Maria [Autor]
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Dateien vom 18.12.2020 / geändert 18.12.2020
Beitragende:Prof. Dr. Thiemeyer, Guido [Gutachter]
PD Dr. Henrich-Franke, Christian [Gutachter]
Stichwörter:transnationale Öffentlichkeit, transnationale Kommunikation, digitale Methoden, digitale Geschichte, internationale Geschichte, Zeitungsanalyse, quantitative Methoden, hermeneutische Methoden, historische Diskursanalyse, quantitative Medieninhaltsanalyse, Berichterstattung Europa, Spanien, Gernika, Guernica, europäische Öffentlichkeit, Digital History, Digital Methods
Dewey Dezimal-Klassifikation:900 Geschichte und Geografie
Beschreibungen:Die Dissertation befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung transnationaler medialer Öffentlichkeit vor dem Zweiten Weltkrieg und nimmt zur Analyse von Öffentlichkeit eine methodische Verknüpfung digital-quantitativer und historisch-hermeneutischer Verfahren vor. Ereignishorizont der Untersuchung ist die Zerstörung Gernikas (Guernica) im Spanischen Bürgerkrieg am 26. April 1937. Ausgehend von den ersten Meldungen des Ereignisses, in denen zwei konträre Positionen über die Verantwortlichen und die Gründe der Zerstörung vertreten wurden, entzündete sich eine stark kontrovers geführte Debatte zwischen den Zeitungen verschiedener europäischer Länder. Dies wirft Fragen nach der Herausbildung transnationaler Öffentlichkeit auf, die in der Arbeit anhand der Berichterstattung über die Zerstörung Gernikas in deutschen, französischen, englischen und Schweizer Tageszeitungen für den Zeitraum vom 26. April bis zum 31. Mai 1937 untersucht wird. Transnationale Öffentlichkeit wird hier als ein durch leitmediale Berichterstattung (Zeitung) geschaffener Kommunikationsraum verstanden, der sich in drei Ebenen mit zunehmender Kommunikationsintensität gliedert.
Das Forschungsinteresse richtet sich sowohl auf die quantitativ bestimmbaren Strukturen als auch auf die inhaltlich zu interpretierenden Dynamiken transnationaler medialer Öffentlichkeit. Die Strukturen werden anhand der Aufmerksamkeitsverteilungen in der transnationalen Kommunikation zu unterschiedlichen Themen und in den verschiedenen Ländern herausgearbeitet. Die Dynamiken transnationaler Öffentlichkeit geben Aufschluss über den Verlauf der Transnationalisierung und der Kommunikationsintensität und werden anhand der Diskursinhalte an drei ausgewählten Beispielen analysiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Zusammenhängen zwischen Strukturen und Dynamiken und auf jenen Faktoren und Determinanten, die transnationale Öffentlichkeit fördern oder hemmen. Die theoretische Leistung der Arbeit besteht in der Entwicklung eines Öffentlichkeitsmodells, das sich für eine historische Analyse transnationaler Öffentlichkeit eignet und der gesamten Analyse zugrunde liegt. In der Verknüpfung zweier unterschiedlicher Verfahren liegt die methodische Leistung der Arbeit: Dazu werden Anleihen bei den in den Sozialwissenschaften etablierten quantitativen Verfahren der Öffentlichkeitsforschung genommen und für die historisch-hermeneutische Analyse nutzbar gemacht. Auf Grundlage der durch die quantitative Medieninhaltsanalyse herausgearbeiteten Strukturen wird im laufenden Analyseprozess eine Synapse entwickelt, die den Übergang zur historischen Diskursanalyse kennzeichnet: Sie ermöglicht die Identifikation auffälliger Muster in den Strukturen und die Bestimmung geeigneter Fallbeispiele. Die Untersuchung der Beispiele anhand der historischen Diskursanalyse gibt Aufschluss über die Dynamiken transnationaler medialer Öffentlichkeit.

This dissertation researches the emergence and the development of transnational media public spheres before World War II. Methodically, it combines digital-quantitative and historical-hermeneutic procedures to analyse public spheres. The event horizon of the study is the destruction of Gernika (Guernica) during the Spanish Civil War on April 26, 1937. In first news reports of the event two conflicting positions about the responsible parties and the reasons for the destruction were voiced. These reports ignited a highly controversial debate between the newspapers of different European countries, which raises questions about the formation of transnational public spheres. These public spheres are examined in light of the coverage of the destruction of Gernika in German, French, English and Swiss daily newspapers between April 26 and May 31, 1937. In this study, transnational public sphere describes the communication space created by the coverage of newspapers of record, and is divided into three levels of increasing communication intensity.
The research interest is focused on both the structures of a transnational media public sphere, which can be quantitatively determined, and its dynamics, which are interpreted in terms of their content. The structures are identified from the distribution of attention in transnational communication on different topics and in different countries. The dynamics of transnational public spheres provide information about the process of transnationalisation and about the intensity of communication. The dynamics are analysed based on discourse content in three selected examples. Special attention is given to the connections between structures and dynamics as well as to those factors and determinants that promote or inhibit transnational public spheres. The theoretical achievement of the study consists in the development of a public sphere model suitable for a historical analysis of transnational public spheres. The entire analysis builds upon this model. The methodological achievement of the study lies in the combination of two different procedures: for this purpose, established methods of quantitative public-relations research common in the social sciences are used. They are then made applicable to historical-hermeneutic analysis. Then, starting from the structures identified in quantitative media content analysis, a synapse is developed in the ongoing analysis process that marks the transition to historical discourse analysis: it enables the identification of conspicuous patterns in the structures and the determination of suitable case examples. Examining the examples using historical discourse analysis provides insight into the dynamics of transnational media public spheres.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:Europa vor dem Zweiten Weltkrieg
Fachbereich / Einrichtung:Philosophische Fakultät
Philosophische Fakultät » Historisches Seminar
Philosophische Fakultät » Historisches Seminar » Lehrstuhl für Neuere Geschichte (II)
Dokument erstellt am:19.01.2021
Dateien geändert am:19.01.2021
Promotionsantrag am:27.02.2019
Datum der Promotion:08.05.2019
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