Dokument: Prognostische Bedeutung von Scores für Komorbiditäten und den Allgemeinzustand mit Blick auf die Effektivität und die therapieassoziierte Toxizität bei Patienten, die in der LenaMain-Studie behandelt wurden

Titel:Prognostische Bedeutung von Scores für Komorbiditäten und den Allgemeinzustand mit Blick auf die Effektivität und die therapieassoziierte Toxizität bei Patienten, die in der LenaMain-Studie behandelt wurden
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20201216-141524-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Savickaite, Ingrida [Autor]
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Dateien vom 03.12.2020 / geändert 03.12.2020
Beitragende:Prof. Dr. med. Fenk, Roland [Gutachter]
PD Dr. med. Zeus, Tobias [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Das Multiple Myelom (MM) betrifft meist ältere Erwachsene mit einem medianen Alter von 70 Jahren. In der Regel haben diese Patienten bereits mehrere Komorbiditäten, welche ihr tägliches Leben beeinflussen. Dadurch spielt das biologische Alter der Patienten eine große Rolle. Wir haben vier Scores für Komorbiditäten und den Allgemeinzustand bei Patienten mit MM eingesetzt: Frailty, Revised Myeloma Comorbidity Index (R-MCI), Hematopoietic Cell Transplantation-Comorbidity Index (HCT-CI), HCT-CI/Alter. Mit diesen Scores haben wir Patienten, die in der LenaMain-Studie behandelt wurden, untersucht. Die LenaMain-Studie ist eine prospektive, randomisierte, offene, multizentrische Phase-III-Studie, die zeigen konnte, dass eine Erhaltungstherapie mit hoch- versus niedrigdosiertem Lenalidomid nach einer Hochdosis-chemotherapie (HD) mit anschließender autologer Stammzelltransplantation zu einer längeren Remissionsdauer von im Median einem Jahr führt. Wir haben die Daten von 162 Studienpatienten bei der Erstdiagnose, vor der HD und bei Studieneinschluss vor Beginn der Erhaltungstherapie retrospektiv ausgewertet. Dabei erfolgte eine Einteilung nach Gebrechlichkeit in drei Gruppen: fit, intermediär und gebrechlich.
Wir konnten zunächst zeigen, dass sich die Verteilung der drei Gruppen in beiden Studienarmen nicht signifikant unterschied und somit Allgemeinzustand und Komorbiditäten keinen Bias bei der Analyse der Studie darstellten. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass fitte und unfitte Patienten innerhalb ihrer Dosisgruppe bzw. Studienarms das gleiche ereignisfreie und Gesamt-Überleben hatten (p>0,05). Es zeigten sich auch keine Unterschiede zwischen fitten und unfitten Patienten hinsichtlich der Remissionsraten nach einem, zwei und drei Jahre der Erhaltung (p>0,05). Auch die Notwendigkeit einer Lenalidomid-Dosisreduktion war in allen Patientengruppen während der Therapie gleich (p>0,05). Neuaufgetretene Neutropenien oder Infektionen hatten die gleichen Raten in den jeweiligen Dosisgruppen unabhängig von den untersuchten Scores (p>0,05).
Zusammenfassend zeigte sich, dass innerhalb eines Kollektivs von Patienten, die initial als für eine HD geeignet eingestuft wurden, fitte und unfitte Patienten dieselben klinischen Ergebnisse hinsichtlich Effektivität, aber auch in Bezug auf Nebenwirkungen haben. Für die Erhaltungstherapie mit Lenalidomid bedeutet dies, dass auch unfitte Patienten von einer höheren Lenalidomid-Dosis profitieren, ohne dabei exzessiv mehr Nebenwirkungen in Kauf nehmen zu müssen. 

Multiple myeloma is largely a disease of older adults, with a median age at diagnosis of 70 years. When first diagnosed, most patients suffer from various comorbidities and disabilities, which affect their daily living. Thus, patients’ biological age is of great importance. We compared four comorbidity- and frailty scores of patients treated in the LenaMain trial a prospective, randomized, open label, multicenter phase III trial, which included patients 3 months after first-line high dose treatment and autologous stem cell transplantation. 162 patients were examined at diagnosis, at trial enrollment and before high-dose therapy with autologous stem cell transplantation to classify patients as fit, intermediate and frail. We used the Frailty-Score, the Revised Myeloma Comorbidity Index, the Hematopoietic Cell Transplantation-Comorbidity Index and the Hematopoietic Cell Transplantation-Comorbidity Index/Age.
We correlated the score’s impact on outcome, achieved remission, reduction of lenalidomide dose and adverse effects after consolidation therapy and after one, two and three years of maintenance. In all the scores used, unfit patients at diagnosis and at baseline showed the same event-free survival and overall-survival in both therapy arms (p>0,05). Similarly, unfit patients achieved the same remission rates after consolidation, after one, two and three years of maintenance therapy (p>0,05). There were no significant differences in lenalidomide dose reduction rate in different risk stratification groups during therapy (p>0,05). Adverse reactions like neutropenia or infections showed similar rates in all fitness groups: after consolidation, one, two and three years of the maintenance therapy (p>0,05).
In summary fit and unfit patients, in a cohort with patients initially assessed as eligible for high-dose-therapy, showed the same efficacy during lenalidomide maintenance, as well as, the same toxicity. Thus, unfit patients also benefit from a higher lenalidomide dosage without experiencing an excess of adverse events.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.12.2020
Dateien geändert am:16.12.2020
Promotionsantrag am:18.06.2020
Datum der Promotion:24.11.2020
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