Dokument: Unterschiede im Ansprechen auf eine Spasmolyse bei zerebralen Zirkulationsstörungen nach aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen in Abhängigkeit vom Geschlecht

Titel:Unterschiede im Ansprechen auf eine Spasmolyse bei zerebralen Zirkulationsstörungen nach aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen in Abhängigkeit vom Geschlecht
Weiterer Titel:Differences in response to spasmolysis for cerebral circulation disorders after aneurysmal subarachnoid hemorrhage depending on gender
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=54925
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20201209-090611-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Clauß, Andreas [Autor]
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Dateien vom 03.12.2020 / geändert 03.12.2020
Beitragende:Prof. Dr. med. Turowski, Bernd [Gutachter]
Prof.Dr.med. Petridis, Athanasios [Gutachter]
Stichwörter:aSAB, endovaskuläre Spasmolyse, Nimodipin
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Hintergrund/Einleitung
Im Anschluss an die akute Phase sind Überlebende einer aneurysmatischen Subarachnoidalblutung (aSAB) am stärksten durch eine verzögerte zerebrale Ischämie (delayed cerebral ischemia, DCI) gefährdet, welche die Hauptursache für einen kritischen Verlauf mit persistierendem neurologischem Defizit oder Tod ist. Tritt eine therapierefraktäre DCI auf, wird als Eskalation der konservativen Therapie eine endovaskuläre Spasmolyse durchgeführt. In der aktuellen Literatur gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Frauen ein erhöhtes Risiko für zerebrale Zirkulationsstörungen und konsekutive DCI haben. Ob es geschlechtsspezifische Unterschiede im Ansprechen auf eine endovaskuläre Spasmolyse gibt, wurde bisher nicht untersucht.
Material/Methoden
Aufschluss über die zerebrale Mikrozirkulation gibt die mittlere Transitzeit (MTT), welche aus computertomographischen Perfusionsuntersuchungen (CTP-Untersuchungen) errechnet wird. Retrospektiv wurden die prä- und postinterventionellen CTP-Untersuchungen von 60 Patienten (51,2 ± 10,6 Jahre, 47% weiblich, 53% männlich) ausgewertet, die insgesamt 76 standardisierte endovaskuläre Spasmolysen mit Nimodipin erhalten hatten, um das kurzfristige Ansprechen in Abhängigkeit vom Geschlecht auszuwerten. Um das langfristige Ansprechen zu untersuchen, wurde der Zusammenhang zwischen der postinterventionellen MTT und dem funktionellen Outcome anhand des modifizierten Rankin-Skala-Wertes nach sechs Monaten geprüft.
Ergebnis
Ein kurzfristig schwächeres Ansprechen von Frauen auf die Spasmolyse konnte aufgrund uneinheitlicher Ergebnisse nicht bestätigt werden. In Bezug auf die kategorisierte MTT persistierten bei ihnen stärker kritische Perfusionsstörungen, unkritische Perfusionswerte waren seltener und es gab einen geringeren Anstieg physiologischer Perfusionswerte als bei Männern, während dieser Zusammenhang nicht für die MTT-Reduktion nachgewiesen werden konnte. In Bezug auf das langfristige funktionelle Outcome konnte weder für das Gesamtkollektiv noch für die Gruppe der Frauen und Männer ein Zusammenhang mit der postinterventionellen MTT festgestellt werden.
Diskussion/Schlussfolgerung
Die Ergebnisse sind deskriptiv zu verstehen, da Frauen nur in Bezug auf die kategorisierte MTT kurzfristig schlechter als Männer auf eine endovaskuläre Spasmolyse ansprechen. Für die restlichen Unterschiede konnte keine statistische Signifikanz festgestellt werden.
Ob ein größeres Kollektiv mit höherem Frauenanteil dabei hilft, die festgestellten geschlechtsabhängigen Unterschiede zu untermauern, ist fraglich, da in der aktuellen Untersuchung fast eine gleiche Verteilung von Frauen (47%) und Männern (53%) besteht. Vermutlich ist es ein multifaktorielles Geschehen und Überwiegen DCI begünstigender Faktoren, das für ein schlechteres Ansprechen auf eine endovaskuläre Spasmolyse sorgt.

Introduction Following the acute phase of aneurysmatic subarachnoid haemorrhage, survivors are most at risk from delayed cerebral ischemia (DCI), which is the main cause of a critical course with persistent neurological deficits or death. In case of refractory DCI endovascular spasmolysis is performed to escalate conservative therapy. Current literature suggests that women have an increased risk of impaired cerebral perfusion and consecutive DCI. Gender-specific differences in the response to endovascular spasmolysis have not been investigated, yet. Method The mean transit time (MTT), which is calculated using computer tomographic perfusion (CTP) examinations, provides data about the cerebral microcirculation. Pre- and postinterventional CTP examinations of 60 patiens (51.2 ± 10.6 years, 47% female, 53% male), who had received a total of 76 standardized endovascular spasmolyses with nimodipin, were examined retrospectively to determine if there was a gender specific short-term response. For further investigation of the long term response, the relationship between the post-interventional MTT and functional outcome was evaluated using the modified rankin scale after six month. Results A weaker short-term response by women to spasmolysis could not be clearly confirmed due to inconstistent results. With regard to the categorized MTT critical perfusion disorders persisted, uncritical perfusion values were less common and there was a smaller increase in physiological perfusion values than in men, although this connection could not be demonstrated for the MTT reduction. Considering the long-term functional outcome no relation with the post-interventional MTT could be established for the whole collective or women and men. Discussion/Conclusion The results are descriptive since women only responded less than men to endovascular spasmolysis short term in relation to the categorized MTT. No statistical significance could be established for other differences. If a larger collective with a higher female proportion will help to support the identified gender differences is uncertain since females (47%) and males (53%) were almost equally distributed. Presumably there is a multifactorial process with predominance of vasconstrictive factors, which leads to a poorer response to endovascular spasmolysis.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Diagnostische Radiologie
Dokument erstellt am:09.12.2020
Dateien geändert am:09.12.2020
Promotionsantrag am:27.07.2020
Datum der Promotion:01.12.2020
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