Dokument: Nahrungsmittelallergien und Anaphylaxie: Wissen und Einstellung sowie deren Determinanten bei Gastronomie-Mitarbeitern

Titel:Nahrungsmittelallergien und Anaphylaxie: Wissen und Einstellung sowie deren Determinanten bei Gastronomie-Mitarbeitern
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20201209-084420-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Tolksdorf, Susanne Julia [Autor]
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Dateien vom 30.11.2020 / geändert 30.11.2020
Beitragende:Prof. Loerbroks, Adrian [Gutachter]
PD Dr. Meller, Stephan [Gutachter]
Stichwörter:Nahrungsmittelallergie, Anaphylaxie, Gastronomie, Gastronomiemitarbeiter, Wissen, Einstellung
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Nahrungsmittelallergien betreffen ca. 4% der deutschen Bevölkerung. Wie in vorherigen Studien gezeigt, stellt insbesondere auswärts in Restaurants zu essen ein besonderes Risiko für betroffene Personen dar. Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittelallergene können sowohl mildere Symptome als auch einen potentiell lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock verursachen. Da es derzeit keine kausale Heilung gibt, ist die strikte Karenz des betreffenden Lebensmittels obligat. Internationale Studien zeigen, dass das Wissen von Gastronomiemitarbeitern sowie die Einstellung zu einigen spezifischen Aspekten suboptimal sind. Entsprechende Daten aus Deutschland liegen bisher nicht vor.
Das Wissen und die Einstellung von Gastronomiemitarbeitern sowie das Vorliegen von potentiellen mitarbeiter- oder arbeitsplatzbezogenen ausgewählten Determinanten dieses Wissens und der Einstellung sollten überprüft werden. Die gewonnenen Erkenntnisse können in die Entwicklung adäquater Präventionsmaßnahmen einfließen und letztlich die Sicherheit von Gästen mit Nahrungsmittelallergien in Restaurants verbessern.
Es wurde ein 34 Items umfassender Fragebogen entwickelt und Interviews in Gastronomiebetrieben in Düsseldorf durchgeführt. Mittels fünf Richtig-/ Falsch-Aussagen sowie der Aufforderung, drei Nahrungsmittelallergene zu benennen, wurde das Wissen evaluiert. Fünf Items dienten der Beurteilung der Einstellung. Zusätzlich wurden potentielle Determinanten wie der Restauranttyp, die Position der Mitarbeiter oder die Teilnahme an einer Nahrungsmittelallergieschulung erhoben.
Insgesamt nahmen 295 Gastronomiemitarbeiter an der Studie teil. Nur 40% der Teilnehmer konnten alle Wissensitems korrekt beantworten und lediglich 35% waren in der Lage, drei allergieursächliche Lebensmittel zu benennen. Die Position des Mitarbeiters im Gastronomiebetrieb stand in keinem Zusammenhang mit dem Gesamtwissen der Teilnehmer. Außerdem zeigte sich, dass die Teilnahme an einer Schulung nicht mit umfangreicherem Wissen korrelierte und dass kein Zusammenhang zwischen der Selbsteinschätzung eine allergie-sichere Mahlzeit servieren zu können und dem Gesamtwissen bestand. Die Einstellung zu Nahrungsmittelallergien war insgesamt positiv und 50% der Teilnehmer äußerten Interesse an Nahrungsmittelallergieschulungen.
Bisherige Schulungen scheinen nicht den gewünschten Effekt zu erzielen, da das Wissen zu Nahrungsmittelallergien insgesamt unzureichend ist. Daher sollte dem bestehenden Schulungsbedarf mit neuen Konzepten begegnet werden. Zudem zeigt sich, dass alle Mitarbeiter Schulungen besuchen sollten, da nur durch Schulungen des gesamten Teams effektive Prävention allergischer Reaktionen in der Gastronomie betrieben werden kann.

Food allergies affect approximately 4% of the German general population. In particular dining outside one’s home (e.g., in restaurants) poses a special risk to the affected patients, as previous studies have shown. Food allergic reactions can cause milder skin or respiratory symptoms, but also a potentially life-threatening anaphylactic shock. The strict avoidance of the allergy-triggering food is obligatory for patients, as there is currently no cure. As previous studies from different countries showed, major knowledge gaps and poor attitudes towards food allergies exist among restaurant staff. Data from Germany are currently lacking.
This project aimed at examining the knowledge and attitude towards food allergies among restaurant staff as well as potential employee- or workplace-related determinants of knowledge and attitude. The results can be used to develop preventive measures for the improvement of food allergic guests’ safety when eating in restaurants.
A questionnaire comprising 34 items was developed in a multi-stage process and face-to-face interviews were conducted in restaurants in the city of Düsseldorf. Knowledge was assessed by five true/false statements. Furthermore, the participants were asked to name three common food allergens, which was also part of the knowledge test. Five items assessed the attitude towards food allergies. In addition, potential determinants such as the type of restaurant, the position of the participant in the restaurant or the participation on a food allergy training were examined.
In total 295 food workers participated in the study. Only 40% of the participants were able answer all knowledge items correctly and only 35% were able to name three common food allergens. There was no correlation between the overall knowledge and the working position (waiter, manager, chief, multiple). Further, prior participation in food allergy training was not associated with better knowledge scores and there was no correlation between the self-reported comfort level in providing a safe meal to an allergic guest and the overall knowledge. The attitude towards food allergies was positive and 50% of the participants expressed interest in food allergy training.
Previous food allergy trainings do not seem to have the desired effect, as the overall knowledge of restaurant staff about food allergies is insufficient. Therefore, new food allergy training-concepts need to be devised to address the existing training needs. In addition, the present study suggests that all restaurant employees should attend food allergy training, as effective prevention of food allergic reaction in restaurants is only possible if the whole team is trained.  
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin
Dokument erstellt am:09.12.2020
Dateien geändert am:09.12.2020
Promotionsantrag am:20.04.2020
Datum der Promotion:19.11.2020
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