Dokument: Outcome nach Tauchunfällen mit Dekompressionserkrankungen und Therapie mittels hyperbarer Oxygenierung

Titel:Outcome nach Tauchunfällen mit Dekompressionserkrankungen und Therapie mittels hyperbarer Oxygenierung
Weiterer Titel:Outcome after diving accidents with Decompression Sickness and therapy with Hyperbaric Oxygenation
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=54884
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20201203-105625-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Tilhein, Sven [Autor]
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Dateien vom 30.11.2020 / geändert 30.11.2020
Beitragende:PD Dr. med Schneppendahl, Johannes [Gutachter]
PD Dr. med Brandenburger, Timo [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Zusammenfassung

Die Inzidenz von Tauchunfällen wird in der Literatur mit 1-2 Zwischenfällen pro 10.000 Tauchgänge
angegeben. Die Inzidenz schwankt zwischen Sporttauchern, mit ca. 1 Tauchunfall pro 10.000, bis ca.
9,5 pro 10.000 bei Berufstauchern. Insgesamt werden ca. 500 Tauchunfälle pro Jahr in der
Bundesrepublik Deutschland gemeldet. Die Dekompressionserkrankung (DCS) ist eine Entität, bei der
es zu durch die schnelle Dekompression zum Ausfallen von Stickstoffblasen in den Geweben mit
daraus resultierender Hypoxie kommt. Die einzig kausale Therapie stellt die hyperbare Oxygenierung
(HBO) dar. Hier werden die Patienten kontrolliert, nach etablierten Schemata (US-Navy-Treatment-
Tables), in einer Druckkammer rekomprimiert und mit hyperbarem Sauerstoff therapiert. Ziel der
Studie war es zu zeigen, dass modifizierte Therapieschemata nebenwirkungsarm und erfolgreich
angewendet werden können. Im Universitätsklinikum Düsseldorf wurden im Zeitraum von 2001-2010
63 Patienten mit einer modifizierten Variante des US-Navy-Treatment-Table 5 therapiert. 62 (m=41;
w=21) Patienten wurden in diese Studie eingeschlossen. Anschließend wurden sie bezüglich ihrer
Lebensqualität mittels dem Standardisierten Fragebogen (SF-12) retrospektiv zu ihrer Lebensqualität
vor dem Tauchunfall und nach dem Tauchunfall und HBO befragt. Hieran nahmen 27 (43,6%)
Patienten teil. Von den eingeschlossenen 62 Patienten waren nach der HBO-Therapie mit dem
untersuchten Therapieschema 46 (74,2%) beschwerdefrei. Es wurden je nach Patient 1-13
Therapieeinheiten durchgeführt. Schwerwiegende Nebenwirkungen traten nicht auf. 18 (66,7%) der
Fragebogenteilnehmer waren nach der HBO-Therapie beschwerdefrei. Hier lag die Anzahl der
durchgeführten Therapieeinheiten zwischen 1-9. Die Symptome der Patienten mit
Beschwerdepersistenz waren überwiegend neurologische mit Kribbelparästhesien, Hypästhesien,
Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, Schmerzen oder Hörverlust. Die Patienten mit
Beschwerdepersistenz hatten beim SF-12 Fragebogen ein signifikant (p=0,04) schlechteres Ergebnis
nach dem Tauchunfall. Insbesondere beim Cluster „physischer Gesundheit“ war ein signifikant
(p=0,02) schlechteres Ergebnis bei den Patienten mit Beschwerdepersistenz zu erkennen.
Maßgebliches Instrument der Studie war die Auswertung des SF-12 Fragebogens zur Objektivierung
der Lebensqualität im Vergleich vor und nach dem Tauchunfall. Leider lag die Rückläuferquote mit
43,1% sehr niedrig. Es konnte jedoch aufgezeigt werden, dass das untersuchte modifizierte
Therapieschema nebenwirkungsarm und im Vergleich zu anderen untersuchten Therapieschemata mit
74,2% Beschwerdefreiheit ebenfalls erfolgreich angewendet werden konnte. Das Therapieschema
konnte in der untersuchten Arbeit keine signifikante Reduktion der notwendigen Therapieeinheiten zur
Beschwerdefreiheit ableiten. Lag das therapiefreie Intervall >24 h konnte auch in der vorliegenden
Studie gezeigt werden, dass der Behandlungserfolg, wenn auch nicht statistisch signifikant, abnahm.
Insgesamt ist das Therapieschema als wirksam und nebenwirkungsarm anzusehen. Um statistisch
belastbarere Daten zu erzielen sind noch weitere (prospektive) Studien notwendig.

Abstract

The Incidence of diving-accidents is among 1-2 incidents of 10,000 dives. Scuba-divers incidences are
lower than professionals (1/10,000 to 9.5/10,000 dives). In Germany are noted round about 500
diving-accidents each year. The decompression sickness (DCS) is the result of a fast decompression,
which caused in precipitates nitrogen-bubbles in tissues an resulting hypoxia. The causal therapy is
hyperbaric oxygenation (HBO). In HBO the patient is controlled recompressed in a hyperbaric divechamber,
by an established dive-table (US-Navy-Treatment-Tables), and treated with oxygen. This
study should show, that modified treatment-tables used securely and succesfully. Between 2001-2010
63 patients were treated with a modified US-Navy-Treatment Table 5 at the university hospital in
Düsseldorf. 62 (m=41; f=21) patients were included in this study. After treatment of these patients,
they were tried to be interviewed about their quality-of-life with a validated questionnaire (SF-12). 27
(43.6%) of the included patients answered this questionnaire. 46 (74.2%) of the 62 included patients
had not got residual symptoms after treatment. The number of HBO-treatment were among 1-13 each
patient. Serious side-effects or complications were not noted. 18 (66.7%) patients of the
„questionnaire-group“ had not suffered from residual symptoms after HBO. The number of treatments
were among 1-9 each patient. Residual symptoms were mostly neurlogical, paresthesia, hypesthesia,
problems with vertigo and dumbness or pain. The patients with residual symptoms had got a
significant (p=0.04) worse result after the incident. Especially at the questionnaire-cluster „physical
healthness“ they had an significant (p=0.02) worse result. Important instrument to detect the qualityof-
life after the diving accident were the results of the SF-12-Questionnaire. Unfortunatly was the
response-level (43.1%) low. But anyway this study has shown, that the modified treatment table can
be used succesfully. 74.2% of the treated patients did not suffer from any residual symptoms. The
number of treatments by the modified treatment table hadn’t reduced for a succsesful outcome in this
study. The intervall of more than 24h to the first tretment by HBO showed a lesser succesful (not
significant) outcome. The modified treatment-table 5 is an effective and safe option of HBO. For more
significant statistical facts there are more (prospective) studies necessary.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.12.2020
Dateien geändert am:03.12.2020
Promotionsantrag am:09.07.2020
Datum der Promotion:26.11.2020
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