Dokument: Zytoarchitektonische und funktionelle Abgrenzung des anterioren Sulcus intraparietalis im Menschen

Titel:Zytoarchitektonische und funktionelle Abgrenzung des anterioren Sulcus intraparietalis im Menschen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070810-140757-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Choi, Hi-Jae [Autor]
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Dateien vom 10.08.2007 / geändert 10.08.2007
Beitragende:Prof. Dr. Zilles, Karl [Gutachter]
Prof. Dr. Reifenberger, Guido [Gutachter]
Stichwörter:Zytoarchitektonik, Arealabgrenzung, funktionelle Studie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kartierung des anterioren Abschnitts des Sulcus intraparietalis (IPS). Es werden hierzu zwei verschiedene Ansätze verfolgt, so dass die Arbeit aus zwei Experimenten besteht.
Im ersten Experiment werden zehn postmortem Gehirne hinsichtlich ihrer Histologie untersucht. Es wird ein Untersucher-unabhängiges, Algorithmus-basierendes Verfahren angewandt, das der Identifizierung von Zellgrenzen dient. Mit Hilfe dieser Methode können zwei Areale, das humane intraparietale Areal 1 (hIP1) und das humane intraparietale Areal 2 (hIP2), im anterioren vorwiegend lateralen IPS abgegrenzt werden, welche sich in allen zehn postmortem Gehirnen mit den ihnen eigenen Zellbild-Charakteristika (relative Packungsdichte der einzelnen Laminae) reproduzieren lassen. Die individuellen Gehirne werden anschließend mit den eingezeichneten Arealen hIP1 und hIP2 an das Standardreferenzgehirn angepasst, mit der sich anschließenden Erstellung von Wahrscheinlichkeitskarten für jedes Areal. Es zeigt sich, dass hIP1 und hIP2 relativ kleine Kortexareale sind, die über eine auffällige Variabilität verfügen. Diese Tatsache ist nicht zuletzt durch den variablen Verlauf des Sulcus intraparietalis selbst begründet, den enormen Varianten seines sulcalen Musters, den abgehenden Ästen, den sulcalen Verbindungen und der Unterteilung in Einzelsegmente.
Das zweite Experiment stellt eine funktionelle MRT-Studie (fMRT) dar, die die funktionellen Eigenschaften des anterioren IPS weitergehend untersuchen soll. So knüpft das Experiment teilweise an eine bestehende Studie an, welche das menschliche Äquivalent (hAIP) zum Makakenareal AIP aktivierte. Da in dieser genannten Studie von hAIP, welches für das Erfassen eines Objektes und dessen Form spezifisch ist, ein crossmodaler, hier visuotaktiler, Informationstransfer ein entscheidender Faktor zur Aktivierung von hAIP war, interessiert nun in der gegenwärtigen Studie die Eigenschaft der Crossmodalität und die nähere Untersuchung von dieser. Es stellt sich die Frage, ob die crossmodale Eigenschaft von hAIP allein auf die Formerfassung beschränkt ist, oder ob es im erweiterten Sinne ein generelles Integrationszentrum crossmodaler Arbeitsvorgänge ist. Hierzu wurden 15 männliche Probanden für die fMRT-Studie rekrutiert. Ihre Hauptaufgabe bestand in der Durchführung zweier crossmodaler Aufgaben, die bis auf die visuotaktile Crossmodalität wenig gemein hatten. Das Resultat der aktuellen Studie bestätigt die letztgenannte Vermutung, nämlich, dass während beider experimentellen Aufgabenstellungen eine ähnliche Region im anterioren IPS aktiviert wird. Damit ergibt sich für hAIP eine erweiterte Aussage über sein Aktivitätsspektrum. Denn das anterior gelegene Areal hAIP ist somit nicht nur beschränkt auf Formverarbeitung, sondern spielt eine erheblich größere Rolle bei jeglicher Art von polymodalem Informationsaustausch. Ob und inwieweit die zytoarchitektonisch abgegrenzten Areale hIP1 und hIP2 als histologische Korrelate zu dem funktionell aktivierten Areal gewertet und interpretiert werden können, soll Gegenstand künftiger Untersuchungen sein.
In dieser Arbeit wird gezeigt, dass der anteriore Sulcus intraparietalis eine komplexere Region in anatomischer sowie funktioneller Hinsicht darstellt, als bisher bekannt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » C. u. O. Vogt-Institut für Hirnforschung
Dokument erstellt am:10.08.2007
Dateien geändert am:10.08.2007
Promotionsantrag am:28.12.2006
Datum der Promotion:17.07.2007
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