Dokument: Prävalenz und assoziierte Risikofaktoren von Untergewicht bei Vorschulkindern - Eine klinisch-epidemiologische Studie im Rhein-Kreis Neuss

Titel:Prävalenz und assoziierte Risikofaktoren von Untergewicht bei Vorschulkindern - Eine klinisch-epidemiologische Studie im Rhein-Kreis Neuss
Weiterer Titel:Prevalence and associated risk factors of underweight in preschool children
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=54610
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20201106-105447-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Roth, Alexandra Elena [Autor]
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Dateien vom 28.10.2020 / geändert 28.10.2020
Beitragende:Prof. Dr. Franz, Matthias [Gutachter]
Prof. Dr. Dr. Icks, Andrea [Gutachter]
Stichwörter:kindliches Untergewicht, Untergewicht, Gewicht, Gewichtsauffälligkeiten, Kindergesundheit
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Ausschlaggebend für die durchgeführte Studie war die Beobachtung der Kinderärzte des Kinder- und Jugendärztlichen Gesundheitsdienstes in den Gesundheitsämtern des Rhein-Kreis Neuss, einem Kreis im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen, dass im Rahmen der Schulneulingsuntersuchung der Anteil an untergewichtigen Kindern in den letzten Jahren gestiegen ist. Insbesondere Kinder aus den Wohnorten Meerbusch, Neuss und Dormagen waren auffällig. Eine medizinische Erklärung für diese Beobachtung lag bis dato nicht vor. Ziel der hier durchgeführten Studie war es herauszufinden, ob sich hinsichtlich des Vorliegens von kindlichem Untergewicht und den Lebensumständen der Familien statistische Zusammenhänge nachweisen lassen, auf Basis derer man zu einem späteren Zeitpunkt präventiv tätig werden könnte. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen erstellt, der allen interessierten Eltern im Rahmen der Schulneulingsuntersuchung des Jahrgangs 2014 ausgehändigt wurde. Dieser umfasste einen Fragebogen über die Stärken und Schwächen des Kindes im Verhaltensbereich (SDQ), zwei Tests zur psychischen Belastung (SCL-K-9 und ADS-L), einen Fragebogen zum Kompetenzgefühl von Eltern (FKE) sowie einen Fragebogen zur Lebenssituation der Familien, der von dem Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf erstellt wurde. Im Rahmen der Schulneulingsuntersuchung wurden 4020 Kinder untersucht und 335 Eltern erklärten sich bereit, an der Studie teilzunehmen. In Zusammenschau mit den im Rahmen der Schulneulingsuntersuchung erhobenen Daten konnte gezeigt werden, dass die Gewichtsverteilung der Kinder, sowohl in den einzelnen Wohnorten, als auch bei Betrachtung der Herkunftsländer, signifikant unterschiedlich ist. Dies war sowohl bei Verwendung der in Deutschland üblichen Perzentilen nach Kromeyer-Hauschild et al. (2001) der Fall, als auch bei Verwendung der international gebräuchlichen WHO-Perzentilen (Mercedes de Onis, 2006). Es zeigten sich außerdem schwach ausgeprägte signifikante, positive Zusammenhänge mit dem Geburtsgewicht, der Geburtsgröße und dem Kopfumfang bei Geburt. Dies bedeutet, dass untergewichtige Kinder häufig schon bei Geburt ein geringeres Gewicht bzw. Wachstum aufwiesen. Weiterhin zeigten sich signifikante, negative Zusammenhänge mit der Schul- und Berufsausbildung der Eltern, das heißt übergewichtige Kinder wuchsen statistisch häufiger bei schlechter gebildeten Eltern auf. Untergewichtige Kinder wuchsen eher bei Eltern mit einem höheren Einkommen auf und ihre Eltern waren häufiger mit ihrer finanziellen Situation zufrieden. Untergewichtige Kinder zeigten einen geringeren täglichen Medienkonsum als ihre normal- und übergewichtigen Altersgenossen und bekamen häufiger Krankengymnastik oder andere Therapieformen. Es ließen sich keine Zusammenhänge zwischen kindlichem Untergewicht und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder (SDQ), seelischer Belastung der Eltern (SCL-K-9, ADS-L) und wahrgenommener Elternkompetenz (FKE) nachweisen.

The present research is based on an observation made by pediatricians of the public health department of Rhein-Kreis-Neuss, a public health department in North Rhine-Westphalia, Germany. It was discovered that the amount of underweight children participating in the compulsory medical and developmental screening for school beginners has increased during the last years. The pediatricians further observed differences in this pattern based on the geographical origin of the children: Especially children from the villages Meerbusch, Neuss and Dormagen were salient without any medical explanation. This study aimed at finding correlations between underweight children and different circumstances of life so that preventative measures could be performed in the future. The survey used to collect data was compiled by the Clinic of Psychosomatic Medicine and Psychotherapy of the University Hospital of Duesseldorf, Germany. It consisted of four standardized screening tools and one questionnaire constructed by the Clinic of Psychosomatic Medicine and Psychotherapy of the University Hospital of Duesseldorf, Germany. The four standardized screening tools were the German version of the Strength and Difficulties Questionnaire (SDQ; Goodman, 1997), the German short version of the Symptom Checklist by Derogatis (1977) called SCL-K-9 (Klaghofer & Brähler, 2001), the German long version of the Center for Epidemiological Studies – Depression Scale (CES-D) by Radloff (1977) called ADS-L (Hautzinger, 1993) and the German version of the Parenting Sense of Competence Scale (PSOC) by Gibaud-Wallston and Wandersman (1978) called FKE (Miller, 2001). In the compulsory medical and developmental screening for school beginners 4020 first graders were examined. 335 parents volunteered in participating in the conducted research. The results showed that the weight differences of the children were linked to their places of residence and countries of origin. This was revealed by using both the German percentiles of Kromeyer-Hauschild et al. (2001) and the international percentiles of WHO (Mercedes de Onis, 2006). In addition, weak significant correlations were detected for the weight at birth, the size at birth and the head circumference at birth. This means that underweight children have already been smaller at birth. Furthermore, significant negative correlations between the weight of the children and the school and vocational education of the parents were detected. Underweight children were raised by more affluent parents. Moreover, underweight children consumed less media and received physiotherapy more often than their normal weight and overweight peers. No correlations could be found for the four standardized screening tools SDQ, SCL-K-9, ADS-L and FKE.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Dokument erstellt am:06.11.2020
Dateien geändert am:06.11.2020
Promotionsantrag am:28.10.2019
Datum der Promotion:22.10.2020
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