Dokument: „Gibt es Hinweise auf eine Neurotoxizität der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART)?“

Titel:„Gibt es Hinweise auf eine Neurotoxizität der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART)?“
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20200909-125419-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Piek, Miriam [Autor]
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Dateien vom 07.09.2020 / geändert 07.09.2020
Beitragende:Prof. Dr. Arendt, Gabriele [Gutachter]
Prof. Dr. med. Fenk, Roland [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In der Ära der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) geraten durch eine bessere Lebenserwartung HIV-positiver Patienten Langzeitnebenwirkungen in den Fokus, welche die Lebensqualität der Patienten und deren Compliance maßgeblich beeinflussen. Mit Einführung der cART hat sich die Inzidenz neuro-logischer Defizite bei HIV-Infizierten verringert, dennoch persistieren in vielen Fällen milde Defizite (Sacktor et al., 2001). Diskutiert wird als Ursache unter an-derem ein neurotoxischer Effekt der cART (Cysique et al., 2009).
In der HIV-Ambulanz der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Düs-seldorf werden HIV-positive Patienten mit Hilfe einer neuropsychologischen Testbatterie regelmäßig auf Defizite untersucht. Es wurden retrospektiv die Da-ten von mehr als 4000 Patienten nach pathologischen Testergebnissen vor cART-Beginn Zeitpunkt (T-1) mit einer Besserung in dem Zeitraum nach Thera-piebeginn (T0) und einer erneuten Verschlechterung (T1) ausgewertet. Es wur-den Patienten mit einem sogenannten Nukleosid- „back-bone“ (ABC/3TC oder TDF-TAF/FTC) in Kombination mit einem Nicht-Nukleosid-analogen Hemmer der reversen Transkriptase (NNRTI) oder einem Proteasehemmer (PI) einge-schlossen. Wir selektierten 929 Patienten unter ABC/3TC und 325 unter TDF-TAF/FTC. 27% der Patienten mit ABC/3TC – und 22.5% mit TDF-TAF/FTC –haltigen Kombinationstherapien verschlechterten sich neuropsychologisch trotz einer effektiv supprimierten Viruslast im Blut innerhalb der dem Therapiebeginn folgenden Dekade kontinuierlich. Wir klassifizierten diese Patienten als „potenzi-ell von neurotoxischen cART-Nebenwirkungen“ betroffen. Patienten mit virologi-schem Versagen bei sich verschlechternden neuropsychologischen Ergebnissen unter cART dienten als Kontrollgruppe. 5% der ABC/3TC- und 3,9% der TDF-TAF/FTC-behandelten Patienten hatten eine nachweisbare Viruslast im Liquor, also ein kompartimentgebundenes virologisches Versagen. 20% der ABC/3TC- und 16.8% der TDF-TAF/FTC-Behandelten wiesen ein Liquorlactat > 2,5 mmol/l auf, während die Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze lag. Wir klassifizierten Letztere als Patienten mit einer „cART“-Neurotoxizität.
Diese Daten wurden retrospektiv erhoben und müssen in prospektiven Untersu-chungen verifiziert werden.  
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:09.09.2020
Dateien geändert am:09.09.2020
Promotionsantrag am:04.02.2020
Datum der Promotion:06.08.2020
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