Dokument: Untersuchung zum Stellenwert der quantitativen WT1-Gentranskript Messung für die Detektion der minimalen Resterkrankung bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen und akuter myeloischer Leukämie nach einer allogenen Blutstammzelltransplantation

Titel:Untersuchung zum Stellenwert der quantitativen WT1-Gentranskript Messung für die Detektion der minimalen Resterkrankung bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen und akuter myeloischer Leukämie nach einer allogenen Blutstammzelltransplantation
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=53583
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20200701-113440-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Lamers, Marius [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1,03 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 29.06.2020 / geändert 29.06.2020
Beitragende:PD Dr. med. Schroeder, Thomas [Gutachter]
Prof. Dr. med. Albrecht, Philipp [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Myelodysplastische Syndrome (MDS) und akute myeloische Leukämien (AML) sind
klonale Erkrankungen der hämatopoietischen Stammzelle mit einer im Fall der
Hochrisiko-MDS und der AML deutlich eingeschränkten Lebenserwartung. Eine
allogene Blutstammzelltransplantation (allo-SZT) stellt die einzige kurative
Therapieoption für Patienten mit MDS sowie eine häufig eingesetzte Salvage- oder
Konsolidierungstherapie für Patienten mit AML dar. Ein Rezidiv der Grunderkrankung
ist der häufigste Grund für ein Therapieversagen nach allo-SZT , die Prognose eines
Rezidivs ist generell ungünstig und das Ansprechen auf eine Salvage-Therapie
korreliert mit der Krankheitslast. Die frühe Identifikation von Patienten mit drohendem
Rezidiv ist daher für die Therapie von großer Bedeutung. Der Detektion von nach der
allo-SZT im Transplantatempfänger verbleibenden leukämischen bzw. dysplastischen
Zellen, welche aufgrund ihrer geringen Quantität der mikroskopischen Untersuchung
entgehen, kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Dieses Konzept bezeichnet man als
Prinzip der minimalen Resterkrankung (MRD). Für Patienten mit MDS sind bisher
keine breit anwendbaren Methoden zur Bestimmung der MRD etabliert. Auch bei
Patienten mit AML sind viele Ansätze zur Messung der MRD mit Nachteilen wie
geringer Anwendbarkeit, mangelnder Sensitivität oder unzureichender
Standardisierung assoziiert. In der hier vorgelegten Arbeit untersuchten wir die
Anwendbarkeit einer standardisierten und zertifizierten Messung von Wilms´ Tumor 1
Genprodukt (WT1) in peripherem Blut (PB) mittels quantitativer real-time PCR (qRTPCR) zur MRD-Diagnostik. Hierfür haben wir zunächst Patienten mit neu
diagnostiziertem MDS die Expression von WT1 gemessen und mit klinischen
Parametern korreliert. Danach monitorierten wir den MRD- und Krankheitsverlauf von
Patienten mit Hochrisiko-MDS und AML longitudinal nach allo-SZT mittels WT1 und
analysierten bei Patienten mit Rezidiv nach allo-SZT die Anwendbarkeit von WT1 zur
Steuerung einer Salvagetherapie bestehend aus Azacitidine und
Spenderlymphozyten. Dabei konnten wir neben einer breiten Anwendbarkeit bei den
relevanten MDS-Patientensubgruppen eine signifikante Korrelation der WT1-Expression mit der prognostischen Einstufung der MDS-Patienten anhand von
etablierten Scores zeigen. Bei den Patienten nach allo-SZT bzw. während einer
Rezidivtherapie konnten wir eine eindeutige Korrelation der WT1-Expression mit der
Krankheitsaktivität darlegen. Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die
standardisierte Messung der WT1-Expression im PB bei Patienten mit MDS und AML
ein breit anwendbarer und diagnostisch hochwertiger Ansatz zur MRD-Diagnostik
und Steuerung therapeutischer Interventionen darstellen kann.

Myelodysplastic syndromes (MDS) and acute myeloid leukemia (AML) are both
clonal hematopoietic stem cell disorders. In case of high-risk MDS and AML survival
is markedly impaired. Allogeneic hematopoietic stem cell transplantation (allo-HSCT)
is the only potentially curative treatment for MDS and is also widely used as salvage
or consolidation therapy for AML. The most frequent reason for treatment failure after
allo-HCST is the relapse of the underlying disease. Outcome remains poor in this
situation and treatment is more effective when initiated at low disease burden.
Therefore, early diagnosis of imminent relapse is essential for successful therapy.
The detection of lowest amounts of persisting malignant hematopoietic cells in stem
cell recipients represents the major goal in this context. This concept is known as
minimal residual disease (MRD). Although several methods and markers allow MRD
detection in AML, many of them are limited relating to sensitivity, applicability or
standardization. In case of MDS no MRD-maker could be broadly established until
these days. We investigated the value of measuring Wilms’ Tumor 1 (WT1) gene in
peripheral blood samples using a standardized quantitative real-time PCR assay for
MRD-detection after allo-HSCT . For this purpose, we screened patients with newly
diagnosed MDS for WT1 expression and results were correlated with clinical
parameters. In a second step, patients with AML or high-risk MDS undergoing alloHSCT were monitored for WT1 expression during disease course. In addition,
patients with relapse after allo-HSCT, who underwent salvage therapy consisting of
Azacitidine and donor lymphocyte infusion were screened for WT1 expression an it’s
clinical utility in this context. Our results show a broad applicability of using WT1
expression for MRD-detection in relevant subgroups of patients with MDS. Moreover,
WT1 expression correlates with established prognostic scores in these patients.
Regarding patients after allo-HCST or during relapse therapy, our measurement of
WT1 expression correlated with disease activity. In summary, our results indicate that
peripheral blood WT1 expression, measured by a standardized assay is a useful
diagnostic tool for MRD-detection and MRD-guided therapeutic interventions.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:01.07.2020
Dateien geändert am:01.07.2020
Promotionsantrag am:27.09.2019
Datum der Promotion:23.06.2020
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen