Dokument: Einfluss des Operationsverfahrens (Wacheingriff versus Vollnarkose) der Tiefen Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus auf das klinische Outcome bei Patienten mit Morbus Parkinson

Titel:Einfluss des Operationsverfahrens (Wacheingriff versus Vollnarkose) der Tiefen Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus auf das klinische Outcome bei Patienten mit Morbus Parkinson
Weiterer Titel:Comparison of awake versus asleep surgery for subthalamic deep brain stimulation in Parkinson's disease
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=53300
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20200603-101727-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Blasberg, Fabian [Autor]
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Dateien vom 27.05.2020 / geändert 27.05.2020
Beitragende:Prof. Dr. Schnitzler, Alfons [Gutachter]
PD Dr. med. Vollmer, Christian [Gutachter]
Stichwörter:Morbus Parkinson, Tiefe Hirnstimulation, Operationsverfahren
Düsseldorf University Press:Medizin
Beschreibungen:Die Tiefe Hirnstimulation (THS) des Nucleus subthalamicus (STN) ist ein bewährtes Verfahren für die Behandlung von Spätkomplikationen bei Patienten mit idiopathischem Parkinsonsyndrom (IPS). Die Operation wird standardmäßig als Wacheingriff durchge-führt, wodurch die Optimierung der Elektrodenposition mittels intraoperativer Teststimulation ermöglicht wird. Zuletzt wurden jedoch zunehmend Studien veröffentlicht, welche eine Gleichwertigkeit der THS unter Vollnarkose mit dem konventionellen Verfahren postulierten. Allerdings führten nur wenige dieser Studien einen direkten Ver-gleich durch oder verglichen Gruppen geringer Größe mit teils stark abweichenden Grundvoraussetzungen. Deshalb wurde in dieser Arbeit ein direkter Vergleich zweier großer Gruppen von Patienten, welche am Universitätsklinikum Düsseldorf von 2008 bis 2015 eine THS des STN bei IPS erhalten haben, erstellt. Zu der Gesamtgruppe von 48 unter Vollnarkose operierten Patienten wurde eine gleich große Gruppe aus den gesamten 140 Patienten mit Wacheingriff gebildet. Beide Gruppen unterschieden sich nicht in ihren relevanten präoperativen Eigenschaften. Routinemäßig wurden die Patienten jeweils nach drei Monaten und einem Jahr nach der Operation in Hinblick auf motorische Symptomatik, Dosis der dopaminergen Medikation, Kognition, Stimulationsparameter und Komplikationsraten untersucht. Es zeigte sich, dass die Gruppe der wach Operier-ten bereits in den ersten drei Monaten eine signifikante Verbesserung der Motorik durch die Stimulation aufwies, während in der Vollnarkose-Gruppe diese erst nach einem Jahr nachweisbar war. Ebenso war die akute Verbesserung der motorischen Einschränkung durch Einschalten des Stimulators in der Gruppe der wach Operierten nach drei Monaten signifikant höher. Nach einem Jahr waren jedoch keine Unterschiede für die akute Verbesserung im Gesamt-Motor Score zwischen den Gruppen mehr nachweisbar. In dem Unterpunkt Sprachfähigkeit zeigte sich jedoch die Wacheingriff-Gruppe nach einem Jahr signifikant besser. Bei der eingenommenen Medikamentendosis zeigte sich kurzfristig eine signifikant geringere Dosis bei den wach operierten Patienten, jedoch war auch dieser Unterschied zu den folgenden Messzeitpunkten nicht mehr nachweisbar. Bei den übrigen gemessenen Parametern zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Zusammenfassend lässt sich folgender Schluss ziehen: Insgesamt zeigt diese retrospektive Studie geringe Vorteile des Standardverfahrens der STN-THS im Rahmen eines Wacheingriffs in Bezug auf die motorische Effektivität und die Sprachfähigkeit bei Patienten mit IPS.

Deep Brain Stimulation (DBS) of the subthalamic nucleus (STN) is an approved therapy for patients with Parkinson’s disease (PD) suffering from long-term complications. Con-ventionally, the patient is in an awake state during the main part of surgery, allowing the operating team to optimize the final position of the electrodes by test-stimulation during surgery. Recently, outcomes after DBS during asleep surgery have been assumed comparable by several studies. However, most of these studies did not compare both proce-dures directly or used small, unmatched groups for comparison. For this reason, a direct comparison of large groups of PD patients that received STN-DBS-surgery between 2008 and 2015 at the Düsseldorf University Hospital has been conducted in this survey. During this period, 48 patients underwent asleep surgery. An equally numbered group was formed from the 140 patients undergoing awake surgery using a comprehensive matching to ensure both groups did not differ in relevant preoperative attributes. Routine testing at three months and one year after surgery delivered data for motor symptoms, dose of dopaminergic medication, cognition, stimulation parameters and complication rates, so a reliable comparison of those attributes between both groups was possible. Patients who received awake surgery showed a significant improvement of motor symptoms after three months, while patients who received asleep surgery showed improve-ment after one year firstly. Additionally, the acute improvement of motor impairment was significantly better in the awake surgery group at three months. However, there were no significant differences of overall motor symptoms between both groups one year after surgery. There was a small but significant difference in speech ability at one year, favoring the awake surgery group. The dose of dopaminergic medication was significantly lower in the awake surgery group at the end of the postoperative hospital stay. However, there were no differences at the following times of observation. There were no significant differences between the groups for the remaining attributes. Taken together, the following conclusion can be drawn: This retrospective study shows slight but significant advantages of the standard procedure of STN-DBS under awake surgery relating to overall motor improvement and ability of speech of patients suffering from IPS.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:03.06.2020
Dateien geändert am:03.06.2020
Promotionsantrag am:08.10.2019
Datum der Promotion:26.05.2020
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